Würde sich Herbert Prohaska, Jahrhundert-Fußballer des FK Austria Wien und auch des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), seinen Veilchen zu Weihnachten etwas wünschen, dann wäre es mehr Konstanz an positiven Resultaten.
„Ich glaube, dass man im Frühjahr aufzeigen muss und eine Mannschaft ist, die sich nicht so groß wie jetzt in der Tabelle von jener der Salzburger unterscheidet“, sagte unser früherer Regisseur Herbert Prohaska, der als Spieler (siebenmal) und als Trainer (zweimal) mit den Violetten Meister geworden ist.
Vom Herbstmeister aus der Mozartstadt trennen unsere Mannschaft in der Tabelle zwölf Zähler. Wie allen in der Austria-Familie fiel Österreichs dreifachem „Fußballer des Jahres“ nach dem letzten Spiel gegen SV Grödig mit dem 1:0-Erfolg ein Stein vom Herzen.
Denn auf dem siebenten Rang zu überwintern wäre für alle Fans, zu denen sich „Schneckerl“ zählt, noch enttäuschender gewesen. Der 59-Jährige machte dem Klub seines Herzens Mut und meint: „Jetzt sind die Punkte-Abstände nicht besorgniserregend, im Frühjahr ist noch alles gutzumachen!“
Der zweifache WM-Teilnehmer als Spieler (1978 und 1982) und einfache WM-Starter als ÖFB-Teamchef (1998) versucht in seiner Herbstbilanz für unsere Leser auf fk-austria.at aber nichts schönzureden. Gut könne man den Herbst 2014 nicht sehen, sagt er klipp und klar.
Hinter den Salzburgern, die vom Budget weit entfernt seien und sportlich über den besten Kader verfügten, sollten im Normalfall die drei großen Vereine Austria, Sturm Graz und Rapid rangieren. Die Realität sieht anders aus. Austria liegt auf Rang sechs, Sturm ist Fünfter, Rapid Vierter.
„Bei aller Wertschätzung für die kleineren Klubs, denen ich gratuliere, wie sie sich präsentiert haben. Es kann nicht sein, dass Altach und der WAC und bis vor der letzten Runde des Jahres auch noch Grödig vor der Austria stehen“, merkte der frühere Italien-Legionär (Inter Mailand, AS Roma) kritisch an.
Der 83-fache Ex-Teamspieler (zehn Tore) meint, dass die Austria frisches Blut vertragen könnte. „Ich würde ihr ein paar Verstärkungen wünschen. Aber es ist nicht mein Ansatz, Personalpolitik zu betreiben“, erklärte Prohaska, der sich auch als Mitglied der Task Force zur Findung eines Nachfolgers für Sportvorstand Thomas Parits zurückhält: „Dazu wird man sich erst dann näher öffentlich äußern, wenn alles in trockenen Tüchern ist.“
Kein Geheimnis bleibt hingegen, wie die Austria-Legende die Winterpause verbringen wird. „Auf Urlaub fahre ich im Winter nicht, ich bleibe daheim und freue mich schon auf die Feiertage. Ich feiere Weihnachten zuhause im Kreis meiner Familie, die inzwischen sehr, sehr groß ist“, erzählte der vierfache Opa, der seit 1974 mit seiner Elisabeth verheiratet ist und zwei Töchter (Barbara und Birgit) hat.
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