Akademie |

15.04.2020

So lernen die violetten Schüler in der Corona-Krise

Das Coronavirus hat nicht nur Auswirkungen auf die sportlichen Belange bei Austria Wien, sondern wirkt sich freilich auch auf andere Gebiete aus. So tauschten alle Schülerinnen und Schüler des Nachwuchses, der Akademie und der Young Violets in den letzten Wochen ihre Schulbank gegen den Schreibtisch zuhause. Ein Überblick über den neuen Tagesablauf der jungen Veilchen.

Knapp 80 Spielerinnen und Spieler der Austria besuchen das Wiener Ballsportgymnasium, das im Zuge des Projekts Viola Park in den kommenden Jahren direkt neben die Generali-Arena ziehen wird. Aktuell geht es für die Veilchen aber ohnehin nicht in das Schulgebäude, gelernt wird seit Mitte März in den eigenen vier Wänden.

"Ich bin mit allen Akademie-Spielern regelmäßig in Kontakt, informiere mich, wie es ihnen geht", erklärt Thomas Schwarz. Der 30-Jährige ist Leiter der Sportwissenschaften in der Austria-Akademie powered by Gazprom Export und unterrichtet Sportkunde sowie Bewegung und Sport am Ballsportgymnasium. "Der Grundtenor der Spieler ist, dass sie mit der aktuellen Situation relativ gut zurechtkommen."

Braunöder stellt sich der Situation, geht gut damit um und hat sich zurechtgefunden. Ein Ersatz für das "normale" Training sei das alles aber nicht. "Das Fußballspielen vermisse ich schon sehr. Im Garten kann ich etwas spielen, aber das kann man natürlich nicht vergleichen. Ich hoffe schon, dass es bald wieder weitergehen kann."

Etwas Geduld werden Braunöder und seine Teamkollegen noch aufbringen müssen. Das gleiche gilt auch für alle Akademie-Spieler, um die sich Schwarz kümmert. Nicht nur physisch, sondern auch psychisch. "Wir machen regelmäßige Umfragen unter den Spielern, wie ihr Wohlbefinden ist, wie ihr Schlafverhalten aussieht. Das ist wichtig, damit wir Rückmeldung bekommen, wie es ihnen geht. Sollten wir hier eine negative Entwicklung feststellen, dann gehen wir darauf ein, sprechen direkt mit dem Spieler."

Einmal pro Woche gibt es für die Akademie-Teams U18, U16 und U15 auch gemeinsame Workouts via Videokonferenz. Schwarz zeigt die Übungen vor, die Spieler ziehen nach. Die Belastung ist in dieser Zeit freilich geringer, für den Sportwissenschaftler aber gar kein allzu großer Nachteil. "Etwas Entschleunigung ist denke ich ganz gut. Die Spieler haben oft Vormittag und Nachmittag Training, dazwischen sind sie in der Schule, danach stehen die Aufgaben an. All das ist momentan etwas entschärft", sagt Schwarz.

Zwar sei vor allem anfangs die Kommunikation mit dem Lehrpersonal nicht immer einfach gewesen, mittlerweile funktioniere das aber sehr gut. "Derzeit wird der Lehrstoff nur wiederholt und vertieft, die Aufgaben werden über Online-Plattformen oder auch per Mail gestellt. In vielen Fächern gibt es auch Online-Lerneinheiten über Videokonferenzen", berichtet Schwarz.

Das kann auch Matthias Braunöder (Bild oben) bestätigen, seines Zeichens Akademie-Sprecher am Ballsportgymnasium. "Es hängt auch sehr viel von den Lehrern ab, aber in den meisten Fällen funktioniert das Homeschooling sehr gut." Der 18-Jährige, der letzten Sommer den Sprung zu den Young Violets schaffte, versucht trotz der ungewöhnlichen Situation einem geregelten Tagesablauf nachzugehen – wie fast alle Spieler, weiß Schwarz.

"Den ersten Teil des Heimprogramms erledige ich gleich am Vormittag, danach mache ich die Aufgaben aus der Schule. Am späteren Nachmittag kommt dann der zweite Teil des vorgegebenen Trainings. Wenn es keinen gibt, dann arbeite ich auch gerne selbstständig, absolviere ein paar Übungen."