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12.01.2020

Austria Wien holt Platz fünf in Göttingen

Beim 31. Sparkasse & VGH Cup in Göttingen erreichte Austria Wien den geteilten fünften Platz. Nach einer makellosen Gruppenphase von Donnerstag bis Samstag kämpften sich die Veilchen am Sonntag über die Zwischenrunde in die K.O.-Phase. Dort war im Viertelfinale nach einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Schalke 04 leider vorzeitig Schluss.

Zum bereits 17. Mal nahm Austria Wien 2020 am Sparkasse & VGH Cup in Göttingen teil, im Hinterkopf mit dem Ziel, Europas größtes U19-Hallenturnier zum vierten Mal zu gewinnen und sich damit zum Rekordsieger zu krönen. Dieses Unterfangen starteten die Veilchen mit einem eigens zusammengestellten und sehr jungen Team, mit Niels Hahn war nur ein Spieler im Team, der aktuell regulärer U19-Spieler ist.

Marcel Ecker, Matthias Braunöder, Simon Radostits, Stefan Radulovic und Armand Smrcka sind als Jahrgang 2002 noch in der U18 spielberechtigt, Sandali Conde, Muharem Huskovic, Michael Hutter, Leonardo Ivkic und Romeo Vucic gar in der U17.

Das violette Küken in Göttingen war aber der erst 15-jährige Nicolas Bajlicz, der gleichzeitig auch einer der jüngsten Spieler des gesamten Turniers war. Überhaupt stellte die Austria nach Manchester United das jüngste Profiteam der 31. Auflage des Bewerbs.

Nachdem die Veilchen am Donnerstagvormittag anreisten, standen am Abend schon die ersten Spiele auf dem Programm, erster Gegner war die JSG Eintracht HöhBernSee. Nach einigen Annäherungsversuchen drehte das Team von Cem Sekerlioglu ordentlich auf und gewann noch klar mit 8:0, alle Treffer fielen in den letzten acht Minuten.

Im zweiten Spiel offenbarten sich die Anfälligkeiten des von der Austria praktizierten Spielsystems, bei dem bei eigenem Ballbesitz der Tormann durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt wird. Zwar reichten sechs Treffer gegen die JFV Eichsfeld zum nächsten Sieg, leichtfertige Fehler sorgten aber auch für vier Gegentore.

"Es war gut zu sehen, was passieren und wie schnell es mit diesem System gehen kann. Wir wissen nun klar, was wir in den nächsten Spielen besser machen müssen", analysierte Sekerlioglu danach. Die Rolle des Überzahlspielers übernahm an den ersten beiden Tagen Smrcka, zusätzlich durfte auch Bajlicz einige Minuten als Aufbauspieler agieren.

Am Freitag stand erst das Duell mit dem traditionell starken regionalen Vertreter FC Eintracht Northeim auf dem Programm. Gegen die mittlerweile befreundeten Northeimer siegten die Veilchen 3:1, ehe danach gegen die SG Werratal erstmals der Veilchen-Express durch die Lokhalle in Göttingen raste. Das 11:0 war der zu diesem Zeitpunkt erste zweistellige Sieg und schlussendlich der zweithöchste Erfolg des Turniers im Jahr 2020.

Nach vier Siegen aus ebenso vielen Spielen standen am Samstag die ersten Duelle mit anderen Profiteams auf dem Programm. Sowohl gegen Werder Bremen als auch gegen Fortuna Düsseldorf waren die Veilchen nie gefährdet und siegten mit 4:2. Vor allem gegen die Düsseldorfer wurde das Publikum zum Staunen gebracht: Bajlicz traf erst sehenswert ins Kreuzeck, Hahn legte per Seitfallzieher nach!

Ohne Punktverlust zog Austria Wien damit in die Zwischenrunde ein, das gelang sonst nur Eintracht Frankfurt. Am Sonntag ging es gegen Hertha BSC und Club Brügge um den Einzug in die K.O.-Phase, doch schon im ersten Spiel sollte es wahrhaft dramatisch werden.

Hahn brachte die Veilchen in Führung, danach wurde Radulovic nach einem harten Einstieg für zwei Minuten des Feldes verwiesen. Die Berliner taten sich zwar auch in Überzahl schwer, kamen schlussendlich aber zum Ausgleich und wenig später – wieder bei nummerischer Gleichzahl – zum 2:1. Den erstmaligen Rückstand drehten die Violetten im Finish allerdings noch: Hahn gelang der Ausgleich, ehe Radulovic den Ball wenige Sekunden vor dem Ende in den Winkel jagte!

Aber auch die Neuauflage des Halbfinales aus dem Jahr 2019 gegen Brügge hatte es in sich. Mit seinem elften Turniertor sorgte erneut Hahn für die Führung, am Ende verpasste das älteste Veilchen in Göttingen den Titel als Torschützenkönig übrigens nur um einen Treffer. Nach dem Ausgleich bekamen die Belgier noch einen Penalty zugesprochen, der durchaus kurios zustande kam.

Weil Tormann Conde den Ball spielte, obwohl Überzahlspieler Bajlicz das Spielfeld noch nicht verlassen hatte, zeigte der Unparteiische auf den Punkt – das 1:2 aus violetter Sicht und gleichzeitig auch der Endstand. Dadurch mussten die Veilchen auch um den Einzug ins Viertelfinale zittern, der erst durch den 3:0-Sieg von Hannover 96 gegen Manchester United fixiert wurde. Dadurch nämlich stieg die Austria als Gruppenzweiter doch noch in die Runde der letzten acht auf.

Dort hieß es Violett gegen Königsblau, Wien gegen Gelsenkirchen oder Austria gegen Schalke. Einmal mehr gelang der Start in das Spiel, Braunöder sorgte für die Führung, Huskovic legte das zweite Tor nach. In der Folge gingen die Veilchen allerdings beinahe fahrlässig mit ihren Chancen um und so wurde es zwei Minuten vor dem Ende nochmals eng, als auch die Schalker trafen.

Wenige Sekunden vor Schluss gelang den Deutschen dann zu allem Überfluss dann auch noch der Ausgleich aus einem Penalty. Die Chancen auf den Aufstieg ins Halbfinale waren auch in der fünfminütigen Verlängerung zuhauf vorhanden, einzig der Ball wollte nicht mehr ins Tor. Zumindest nicht in jenes der Schalker, denn auf der Gegenseite zappelte die Kugel nach kurzen Abstimmungsproblemen doch im Netz.

Für Austria Wien war beim 31. Sparkasse & VGH Cup damit schon im Viertelfinale Schluss, was den geteilten fünften Platz bedeutete. Für die Zuschauer, die in einem Online-Voting am Samstag die Veilchen noch zu 70 Prozent als Sieger tippten, ebenso überraschend wie für die Spieler enttäuschend.

"An uns selbst gescheitert"

Cem Sekerlioglu: "Es war eigentlich ein gutes Turnier von uns, die Jungs können durchaus stolz sein. Wir sind leider an unserer Chancenverwertung gescheitert. Es war nie so, dass der Gegner übermächtig war, wir wurden nie dominiert, im Gegenteil, wir hatten die Spiele zumeist über weite Strecken in der Hand. Im Nachhinein betrachtet waren wir natürlich auch eine sehr junge Mannschaft, was natürlich keine Ausrede sein soll, aber dieses Turnier war für die meisten Spieler etwas völlig Neues, viele andere Teams waren mit regulären U19-Spielern vor Ort. Beachtlich war dennoch, dass trotz unseres frühen Ausscheidens das Publikum hinter uns gestanden hat, wir einen riesigen Applaus bekommen haben. Das ist am Ende dann auch eine tolle Bestätigung für uns."

Alle Infos, Ergebnisse, Spieler und Video gibt es unter fak.at/svc2020.

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