Profimannschaft |

12.05.2020

Franz Gruber & Szabolcs Sáfár leiten Torwarttraining 2.0.

Nach über sieben Jahren (2004-2011) Trainer-Spieler-Beziehung schießen Franz Gruber und Szabolcs Sáfár nun gemeinsam Patrick Pentz und Co. fit für den Bundesliga-Restart. „Wir haben schon damals voneinander gelernt und ergänzen uns jetzt. Unsere Torhüter profitieren davon, auch aus Sáfárs Mund zu hören, was sie richtig und falsch machen“, sagt Gruber. „Vier Augen sehen mehr als zwei“, ergänzt Sáfár.

Die Idee für ein gemeinsames Torwarttraining der langjährigen Weggefährten reifte im Jänner in Belek, als Kampfmannschaft und Young Violets erstmals im selben Team-Camp ihr Trainingslager abhielten. 16 Jahre nachdem Franz Gruber einst den sieben Jahre jüngeren Szabolcs Sáfár (damals 29) als neuen Torhüter bei der Austria begrüßte, stehen sie nun im Kleingruppen-Training Seite an Seite und schießen Patrick Pentz & Co. fit für den Restart der Bundesliga, für den die Politik am Dienstag-Vormittag die Rahmenbedingungen ermöglichte.

Von 2004 bis 2011 bestritt Sáfár unter Torwarttrainer Gruber 166 Spiele für Austria Wien, die beiden feierten in dieser Zeit gemeinsam fünf Titel (einmal Meister, viermal Cupsieger). Bereits 2015 kehrte Sáfár nach dem Ende seiner Profikarriere im Alter von 40 Jahren als Akademie-Torwarttrainer zur Austria zurück, seit 2017 coacht er die größten Goalie-Nachwuchs-Hoffnungen bei den Young Violets. Aus der Not, dass das Zweitligateam nicht am Platz trainieren darf, machten die Violetten eine Tugend.

Kräfte bündeln: Gute Mischung, Intensität & Details

„Ich finde, es ist ein Fortschritt in Richtung der Zukunft des Torwarttrainings. Zu zweit können wir die Jungs besser coachen. Gerade in der jetzigen schwierigen Zeit ist es wichtig, unsere Kräfte zu bündeln. Den Jungs tut es gut, auch aus dem Mund eines sehr arrivierten Torhüters zu hören, was sie richtig und falsch machen. Unsere Synergie tut ihnen gut“, erklärt Gruber.

Die beiden Torwart-Trainer besprechen gemeinsam die Schwerpunkte, planen die Trainings und teilen sich die Aufgaben sowie die Leitung der Einheiten. Zu zweit konnte die Intensität für die vier Torhüter zusätzlich gesteigert werden: „Ich finde es spannend, dass ich dabei sein und Erfahrungen sammeln kann. Jeder sieht andere Details, wir finden gemeinsam eine gute Mischung. Man merkt auch, dass das Training den Jungs richtig Spaß macht“, sagt Sáfár.

Für die Torhüter ist das Kleingruppen-Training nur eine geringe Umstellung: „Wir können in diesem Rahmen fast alle Bereiche abdecken, aber natürlich wäre es jedem lieber, wenn schon klar wäre, wie es weitergeht“, schildert der ehemalige ungarische Nationaltorhüter.

Gemeinsame Philosophie & neue Impulse

Wie unterscheiden sich die Trainings-Methoden von Gruber und Sáfár nach so vielen gemeinsamen Jahren in Violett? „Sie sind sehr ähnlich. Wir haben auch sonst oft Besprechungen, in denen wir unsere gemeinsame Philosophie besprechen. Es ist wichtig, dass wir in der Akademie, bei den Young Violets und in der Kampfmannschaft ähnliche Vorstellungen umsetzen. Jeder Trainer ist aber ein bisschen anders, das ist klar“, sagt Szabolcs Sáfár.

Franz Gruber ergänzt: „Es ist gut, wenn unsere Torhüter mit verschiedenen Ansichten konfrontiert werden. Ich sage unseren Spielern nie, dass alles, was ich sage und mache, der einzig richtige Weg ist. Ich habe immer auch schon von meinen Torhütern Neues gelernt.“

Neben Patrick Pentz trainieren Mirko Kos, sowie die Youngsters Mathias Gindl (20) und Sandali Conde (17) in der Torwart-Gruppe, Ivan Lucic (Knieprobleme) macht in der Reha mit Physiotherapeut Christoph Lichtenecker gute Fortschritte. Im Zusammenrücken von Kampfmannschaft und Young Violets sieht Gruber ein erfolgreiches Zukunftsmodell:

So formt man zukünftige „Einser“

„Das gemeinsame Training ist eine gute Sache für die Zukunft. Einerseits ist es für Sáfár wichtig, einen unmittelbaren Zugang zur Kampfmannschaft zu haben. Andererseits ist es für einen jungen Torhüter wie Sandali Conde sehr wertvoll, auf sehr hohem Niveau zu trainieren. Wir sind eine homogene Gruppe, haben viel Spaß und geben richtig Gas. Auf der Torhüter-Position brauchen wir uns in der Zukunft im Verein keine Sorgen machen“, sagt Gruber.

Verstärkung erhält die Austria bekanntlich im Sommer in der Person des aktuellen ÖFB-U21-Teamtorhüters Ammar Helac, der beim Zweitligisten Blau-Weiss-Linz aktuell nur ein Heimprogramm absolvieren darf. Für die restlichen Nachwuchs-Torhüter der Austria, die ebenso darauf brennen, endlich wieder auf den Platz zu dürfen, werden die Einheiten des Trainergespanns Gruber- Sáfár aufgezeichnet: „Damit sie sehen, was oben gefordert ist.“