Profimannschaft |

30.04.2020

Ilzer: „Jeder von uns sehnt sich nach Wettkampf“

Der Schwerpunkt der aktuellen Kleingruppen-Trainings ist, die Austrianer mit dem Ball matchfit zu bekommen. Trainer Christian Ilzer schätzt die individuelle Arbeit mit Klein, Madl & Co. und hofft im Sinne der Spieler auf den nächsten Schritt: „Wir sind absolut bereit, alle gemeinsam als Mannschaft zu trainieren. Ich denke, dass wir am Ende dieser Woche schon sehr nah an der Matchfitness sind.“

Die Wahrscheinlichkeit einer Neuinfektion mit dem Corona-Virus wird beim Austria-Training mit zahlreichen Maßnahmen des violetten Medical-Teams (mehr Infos) minimiert: „Jeder geht enorm verantwortungsbewusst mit der Situation um. Die Spieler haben sich irrsinnig gefreut, wieder mit dem Ball zu arbeiten“, betont Ilzer, der auf die Fortsetzung der Bundesliga brennt:

„Jeder von uns sehnt sich nach Wettkampf, nach dem Messen mit anderen Mannschaften. Keiner von uns ist ein großer Fan von Geisterspielen, aber wenn es sein muss, dann sollten wir die Saison auch unbedingt so fertig spielen. Auf Sicht wollen wir unbedingt wieder vor unseren Fans spielen.“

Der nächste Schritt zurück zum Wettkampf-Modus wäre das Mannschaftstraining: „Wir sehnen uns danach und hoffen, dass wir ab Montag mit dem Mannschaftstraining beginnen können, um den Spielern eine Perspektive zu geben“, sagt Christian Ilzer. Was wären die ersten Schwerpunkte? „Die richtige Abstimmung finden und handlungsschnell werden: Die Spieler müssen Entscheidungen treffen, Räume erkennen und nützen.“

Die Jugend ist Trumpf, aber wie viel Rotation wäre nötig?

Ein Szenario ist, dass die Bundesliga mit englischen Wochen bis Ende Juni fertiggespielt wird. Wie dicht muss der Kader dafür bestückt sein? „Ich denke, dass wir schon einen ausgewogenen Kader brauchen werden, aber auch eine klare Startelf, um dann Schritt für Schritt rotieren zu können. Es ist sicher nicht nötig, immer alle elf Spieler auszutauschen“, sagt der Austria-Trainer, der weiter auf die violette Jugend setzen will:

„Wir hatten im Winter den großen Schwerpunkt, eigene Ressourcen zu wecken und mehr Spieler an das Niveau unserer Startelf heranzuführen – das ist uns bei vielen jungen Talenten gelungen. Dadurch sind wir auch in der Breite besser aufgestellt als zu Saisonbeginn.“

Gewinnbringende Schritte am Weg zurück zu 90 Minuten Vollgas

Christian Ilzer bildet gemeinsam mit Sporttherapeut-Urgestein Christian Hold, der seit 19 Jahren Austria-Spieler betreut, ein Gespann und kümmert sich um Florian Klein, Michael Madl, Erik Palmer-Brown, Alexandar Borkovic, Andreas Poulsen & Jimmy Jeggo: „Ich habe mit Holdi einen überragenden Co-Trainer, der mich in allen Belangen super unterstützt. Wir können uns viel intensiver mit dem einzelnen Spieler auseinandersetzen, das ist für alle Beteiligten gewinnbringend.“

Im Kleingruppen-Training ist auch Kreativität gefragt, viele neue Übungen wurden kreiert: „Das Mannschaftstraining besteht bei uns zu mehr als zwei Dritteln aus Spielformen. Jetzt arbeiten wir auf individueller Ebene an Basics: physisch, technisch und taktisch. Wir versuchen mit vielen Richtungswechseln das gesamte Spektrum des Fußballs abzudecken.“

Schritt für Schritt werden die Austrianer damit wieder auf die vollen 90 Minuten vorbereitet. „Das Kleingruppentraining ist ein guter nächster Schritt nach den fünf Wochen Heimtraining. Für den nächsten Schritt, das Mannschaftstraining, haben wir viele Videos vorbereitet, um die Mannschaft an die große Idee unseres Spiels heranzuführen.“

Vielseitiges Trainerteam teilt nach Positionen

Im aktuellen Trainingsalltag teilt sich die Austria in Positionsgruppen: Torhüter, Verteidiger, Stürmer, Flügel- und zentrale Mittelfeldspieler trainieren jeweils separat: „Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir in diesen Sechsergruppen auch taktische Elemente gut trainieren können“, erklärt Christian Ilzer, der selbst die Defensivspieler am Hauptfeld im Stadion coacht.

Das Trainerteam plant die Inhalte gemeinsam, die Umsetzung obliegt dem jeweiligen Co-Trainer, der von jeweils einem Sport- bzw. Physiotherapeuten unterstützt wird: „Unser Trainerteam ist vielseitig, einige haben Erfahrung im Athletiktraining, das kommt uns jetzt zugute. Ich habe sehr großes Vertrauen in jeden Einzelnen, deshalb muss ich nicht von Gruppe zu Gruppe gehen, um zu kontrollieren, ob alles passt.“