21.01.2009

Jacek Bak: „Ich habe immer noch unheimlich viel Spaß am Fußball!“

Wer Jacek Bak dieser Tage durch die Gänge des Horr-Stadions marschieren sieht, dem würde nie der Gedanke kommen, dass sich der polnische Rekordnationalspieler bereits im Herbst seiner Karriere befindet. Immer ein Lächeln auf den Lippen, mitunter auch ein Liedchen trällernd, geht der 35-Jährige auch in seiner 20. Saison voller Tatendrang ans Werk. Die Vorbereitungsphasen waren für mich zwar nie sehr spannend aber sie gehören einfach dazu. Umso mehr man jetzt schwitzt, umso leichter fällt dann jeder Schritt im Match und umso mehr Freude hat man schlussendlich am Fußball.

Genau das ist es, was Jacek auch im fortgeschrittenen Fußballeralter Tag für Tag aufs Neue motiviert: Ich hätte es vor einigen Jahren nicht gedacht, aber ich habe weiter unheimlichen Spaß. Einen gewissen Anteil daran hat für ihn zweifelsohne auch die Wiener Austria: Die Entscheidung nach Wien zu kommen, war eine der besten meines Lebens. Ich fühle mich hier extrem wohl und um ehrlich zu sein, kann ich mit meinen Leistungen großteils zufrieden sein. Ich bin von mir selbst positiv überrascht, weil ich nicht sicher war, ob ich mein Level auch weiterhin über die Jahre halten kann.

Lebensfreude pur also bei unserem Abwehrchef, der sich durchaus bewusst ist, dass seine große Karriere langsam ausklingt: Das Abenteuer ist noch nicht vorbei, aber wir alle wissen, dass ich nicht mehr ewig spielen werde. Ob bereits im Sommer Schluss sein wird, steht für Bak derzeit noch nicht zur Diskussion: Sicher denke ich darüber nach, aber für mich steht im Moment die Frühjahrssaison im Vordergrund. Wir haben in der Meisterschaft und im Cup noch alle Chancen und vielleicht ist es heuer für mich die letzte Gelegenheit noch einen Titel zu holen und allein schon deshalb bin ich für die nächsten Monate extrem motiviert.

Die besten Chancen sieht Bak, der 2006 in Katar mit Al-Rayyan den Cuptitel holte und davor zuletzt mit Lens in Frankreich 2001 den Ligapokal gewann, im Cup: Werfen wir im März Sturm Graz im Viertelfinale aus dem Bewerb, dann haben wir alle Möglichkeiten den Cup zu gewinnen und auch in der Meisterschaft sind wir noch lange nicht weg vom Fenster. Ohne Nachtragsspiele liegen wir nur vier Punkte hinter Salzburg, was besonders dank der Dreipunkteregel sicher aufzuholen ist. Leise aber doch klingt er durch, der Wunsch, noch einmal Meister zu werden, nachdem Bak als gerade 20-Jähriger zuletzt mit Lech Posen 1993 die polnische Meisterschaft holte.

Ein Spieler, der ihn dabei besonders an seine eigenen Anfänge erinnert, ist Aleksandar Dragovic, der gegen Ende der Herbstsaison gemeinsam mit Bak ein fast unüberwindbares Duo in der Austria-Innenverteidigung bildete. Als ich bei meinem Stammklub Motor Lublin mit 17 Jahren den Durchbruch in der Kampfmannschaft schaffte, war ich genauso wie Drago jetzt bei der Austria. Ich war der junge, große, schüchterne Bursche mit der Nummer zwei. Für mich ist er ein ganz besonderes Talent. Für seine Jugend hat er schon sehr viel Ruhe in sich und ein sehr gutes Auge für den öffnenden Pass aus der Abwehr. Im Stellungsspiel versuche ich ihm noch einiges beizubringen, aber das kommt mit dem Alter. Wichtig ist für ihn, noch mehr Frechheit an den Tag zu legen und zu einer echten Persönlichkeit am Platz zu reifen. Macht er so weiter, wird er über kurz oder lang seinen Weg machen und auch im Ausland für Furore sorgen.

Lobende Worte hat Bak aber auch für andere aus der jungen Garde in der violetten Hintermannschaft: Die Qualitäten von Fränky Schiemer sind bereits seit vergangener Saison bekannt, aber auch Michael Madl und Markus Suttner sind zwei Spieler mit sehr viel Potential. Michi Madl ist ein technisch starker Mann mit viel Übersicht. Markus Suttner hat einen guten linken Fuß, schlägt immer bessere Flanken und ist vor allem ein intelligenter Fußballer und somit ganz nach meinem Geschmack. Ich mag Spieler-Typen, die das Match lesen können, antizipieren, was als nächstes passiert und einfach mit Köpfchen Fußball spielen.

Ob seine jungen Kollegen auch kommende Saison noch auf ihn zurückgreifen können, ist für Bak derzeit völlig offen: Ich weiß noch nicht, ob ich im Sommer meine Karriere beende. Die Chancen dafür stehen derzeit bei fünfzig zu fünfzig. Falls ich noch eine Saison anhänge, ist die Austria genauso ein Thema wie einige Vereine aus Japan und den USA, die bereits Interesse bekundet haben.

Dass Jacek über kurz oder lang nach seiner aktiven Karriere nach Polen zurückkehren wird, ist für ihn schon beschlossene Sache. Meine Frau und meine Kinder wohnen ja weiterhin in Polen und wir haben gerade ein Haus fertig gebaut. Auch sonst hat Bak, dessen Gattin derzeit gemeinsam mit Jaceks Cousin eine 25-Mann starke Digitaldruckerei für Plakatwände leitet, in seiner Heimatstadt schon große Pläne: Ich möchte in Ljublin eine hochprofessionelle Nachwuchsschule für polnische Talente eröffnen, die ich von den Kinderschuhen bis zu ihrer Profikarriere intensive betreuen und unterstützen kann. Sponsoren und erste Businesspläne gibt es schon, aber für mich ist das derzeit noch Zukunftsmusik.

Ebenfalls angedacht ist vom 96-fachen Teamspieler ein Abschiedspiel mit vielen seine ehemaligen Klubkollegen aus Polen, Frankreich und natürlich Österreich, aber auch darüber will sich Bak derzeit noch nicht wirklich den Kopf zerbrechen. Für ihn zählt in diesen Tagen nur das hier und jetzt: Uns erwartet mit der Wiener Austria ein heißer Frühling und genau auf diese Herausforderung freue ich mich schon gewaltig.

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Erstellt am 18.05.2018

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Ein von FK Austria Wien (@fkaustriawien) gepostetes Video am 8. Sep 2015 um 1:43 Uhr

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