Fanwelt |

24.04.2020

"KAIner ist alleine": Spenden-Aktion für Obdachlose

Der Austria-Fanklub KAI2000 nutzt die fußballfreie Zeit, um den ärmsten Wienern unter die Arme zu greifen. Wie? Mittels Crowdfunding-Projekt für den „Canisi-Suppenbus“ der Caritas.

Jeden Abend ist der Canisibus in Österreichs Hauptstadt unterwegs, um den Menschen eine heiße Suppe und Brot zu bringen. Für viele der täglich bis zu 400 Gäste ist es die einzige warme Mahlzeit am Tag. Jährlich werden so rund 75.000 Teller Suppe ausgegeben.

Keine Möglichkeit zur Isolation

Der Canisibus ist dabei allerdings auf Spenden angewiesen, um diese Versorgung weiterhin in gewohntem Ausmaß gewährleisten zu können. „Obdachlose wurden und werden aufgrund der Krise aus dem öffentlichen Raum weitestgehend verdrängt, haben jedoch selbst keine Möglichkeit zur Isolation“, sagt Philip vom Fanklub KAI2000.

Wie funktioniert das Projekt? Auf der Plattform „KAIner ist alleine“ könnt ihr Fahnen spenden. Pro gespendeter Fahne (5 Euro) fertigt der Fanklub eine Fahne an. Der Reinerlös (etwa 4 Euro pro Fahne) geht anschließend von KAI2000 an den Canisibus. Die Zielsetzung liegt bei 2.000 Fahnen.

Hier geht's zum Crowdfunding

„Mit den angefertigten Fahnen sehen wir eine große Choreographie vor, sobald ein üblicher Stadionbetrieb mit Fans und Zusehern wieder möglich ist. Darüber hinaus können die Fahnen im Anschluss als Andenken und Zeichen des Zusammenhalts in dieser schwierigen Zeit behalten werden.“

Gutes und Wichtiges tun

An wen sich das Projekt in erster Linie richtet? „Natürlich sind wir uns der Tatsache bewusst, dass dieses Spendenprojekt in erster Linie aktive Fans der Wiener Austria anspricht.“

Dennoch: „Diese Aktion bietet die Gelegenheit, etwas Gutes und Wichtiges in Form von einer finanziellen Unterstützung für die Caritas zu tun. Die in diesem Zusammenhang angefertigten Fahnen sollen einerseits zusätzliche Motivation bieten, um potenzielle Unterstützer zu gewinnen, und andererseits das Ergebnis der Spendenaktion sichtbar machen, indem man dabei gemeinsam eine Choreografie auf die Beine stellt. Nichtsdestotrotz bleibt es jedem vorbehalten, selbst auf direktem Wege an die Caritas zu spenden. Wir freuen uns allerdings über jeden einzelnen, der unser Vorhaben unterstützt – egal ob Austrianer, neutraler Fußballbeobachter oder liebevoller Mitbürger.“

„Unsere Hauptintention ist es, jenen Menschen zu helfen, die durch die Krise am härtesten betroffen sind. Der Canisibus ist für viele der unter freiem Himmel Lebenden die letzte Anlaufstelle, um zumindest einmal am Tag in den Genuss einer warmen Mahlzeit zu kommen."

Das Projekt des Fanklubs zielt darauf ab, „die Caritas und ihren Canisibus finanziell zu unterstützen und damit am Leben zu erhalten“.

Nachbarschaftshilfe, Dank und mehr...

Die erzwungene Auszeit der Bundesliga bedeutet für KAI2000 keinen Stillstand, der Fanklub war auch schon vor dem Crowdfunding-Projekt fleißig. Den Anfang machte eine Nachbarschaftshilfe, was Einkäufe von Lebensmitteln und notwendigen Artikeln des Alltags betraf.

„Desweiteren fertigten wir ein Transparent an, welches vor dem Kaiser-Franz-Josef-Spital platziert wurde und unseren Dank für ihre Arbeit ausdrücken sollte“, blickt Philip zurück.

„Außerdem veröffentlichten wir ein Tutorial-Video für das Nähen einer Gesichtsmaske auf unserem YouTube-Kanal. Einige von uns haben gar ein eigenes ‚Homeoffice‘ ins Leben gerufen und sich so auf kreative Art und Weise beschäftigt.“