Profimannschaft |

24.04.2020

Klare Signale nach den Klubkonferenzen

Es gibt im Moment sicher leichtere Themen als jene rund um die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga. Bei der heutigen Klubkonferenz wurde die weitere Vorgehensweise lange diskutiert, ein fertiges Konzept für die Behörden ist ausgearbeitet.

Die Bundesliga ist bereit. Mit heute wurde die Endfassung, an der die Ligaspitze und die Klubs selber einige Wochen gearbeitet haben, für die zuständigen Ministerien fertiggestellt. Dafür braucht man jetzt noch die finale Genehmigung, dann stünde der weitere Fahrplan zur Fortsetzung des Fußball-Betriebs in der höchsten Spielklasse.

AG-Vorstand Markus Kraetschmer: „Wir haben sehr lange verschiedenste Themen durchbesprochen. Einerseits das von der Arbeitsgruppe in den letzten Woche erstellten Konzept für die Adaption des bestehenden Lizenzierungsverfahrens, das mit großer Mehrheit von allen akzeptiert wurde, formal aber noch in der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden muss. Andererseits haben wir auch das medizinische, organisatorische und sportliche Konzept geprüft, diskutiert und von Seiten der Klubs final beschlossen. Das ist nun noch mit den Behörden abzustimmen. Das wiederum ist die Voraussetzung dafür, um den weiteren Trainings- und Spielbetrieb umsetzen zu können. Immer mit dem Hinweis verbunden, dass wir nur die Rahmenbedingungen schaffen können, die Letztentscheidung liegt aber bei den Ministerien.“

Konkret geht es darum, dass man Mitte Mai mit Geisterspielen die Bundesliga und die Saison sportlich im bisherigen Modus fortsetzen und zu Ende spielen möchte. Ebenso wurde das ÖFB-Cupfinale terminiert. Nach den endgültigen Genehmigungen der Behörden, der UEFA und des ÖFB-Präsidiums kann dann sowohl der Terminkalender für die heurige Saison, aber auch schon der Rahmenterminplan für die Saison 20/21 fixiert und beschlossen werden.

Kraetschmer weiter: „Dieses Konzept findet unsere volle Zustimmung. Wir brauchen zur Umsetzung der Pläne jetzt schnell Klarheit und eine Perspektive. Wie man sich vorstellen kann, sind dazu auch noch rechtliche Themen wie zum Beispiel die Änderung des Transferfensters, aber auch noch viele organisatorische wie etwa die Frage rund um Saisonabos abzuklären. Wir haben uns darauf schon sehr gut vorbereitet, sobald die Entscheidungen gefallen sind, können wir sofort mit der Umsetzung beginnen.“

Sehr erfreulich ist auch, dass um die Fortsetzung der Saison der 2. Liga gekämpft wird. Dort wird es nächste Woche eine Arbeitsgruppe geben, die ausarbeitet, unter welchen Bedingungen und wann dort der Trainingsbetrieb starten kann. Kraetschmer dazu: „Selbstverständlich ist es uns auch ein großes Anliegen, dass die Young Violets sportliche ihre Saison beenden können. Die Entwicklung unserer Talenteschmiede war ja zuletzt sehr positiv.“

Der größter Gegner bleibt aber nach wie vor der Virus, denn dessen Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten ist wohl am schwierigsten einzuschätzen.

- Medizin: Ziel ist, das Risiko von Übertragungen über ein engmaschiges Testschema mit PCR-Tests zu minimieren. Diese Tests zeigen, ob ein Spieler aktuell mit Corona-Virus infiziert ist. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die Möglichkeit, im Falle eines positiven Tests nur den betroffenen Akteur zu isolieren.

- Sport: Aktuell gibt es eine behördliche Genehmigung für Kleingruppentraining, das seit Anfang dieser Woche stattfindet. Für Mannschaftstraining und Spielbetrieb sind behördliche Genehmigungen noch ausständig. Zum aktuellen Zeitpunkt muss die Saison 2019/20 bis 30.06 abgeschlossen sein. Sofern dieser Zeitpunkt nach hinten geschoben wird, wird der Rahmenterminplan unter Berücksichtigung sämtlicher Herausforderungen wie bspw. der Spielerverträge evaluiert.

- Organisation: In Punkto Organisation von Spielen ohne Zuschauer beruht das Konzept auf drei Gruppen.
Die Gruppe Rot umfasst Spieler und alle Personen, die direkt Kontakt mit ihnen haben wie Trainer, Betreuer, Schiedsrichter. Diese Personen sollen regelmäßigen Testungen in kurzen Abständen unterzogen werden.

Die Gruppe Orange bewegt sich im Stadioninnenraum und besteht unter anderem aus TV-Produktion, Organisation und teilweise Medienvertretern. Hier wird auf Abstand zur Roten Gruppe sowie allgemein gültige Maßnahmen wie Handhygiene oder das Tragens des Nasen-Mund-Schutz gesetzt.

Die Gruppe Gelb befindet sich im Tribünenbereich. Sie umfasst Vertreter aus Medien und Organisation. Auch hier wird auf Nasen-Mund-Schutz und Abstand halten gesetzt sowie auf die räumliche Trennung zu den anderen Gruppen.
In Summe sollen bei Spielen ohne Publikum maximal 200 Personen im Stadion sowie 40 weitere Personen (bspw. Ordner)

Dieses Konzept wurde dem Sportministerium übermittelt, das in weiterer Folge mitteilen muss, unter welchen Auflagen eine Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings und des Spielbetriebs möglich sind.

Darüber hinaus wurden Bundesliga-intern einige Rahmenbedingungen für eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs beschlossen:
- Die Testergebnisse der Akteure müssen am Spieltag bis spätestens 10 Uhr bekannt sein.

- Die „Bundesland-Regel“ für die Schiedsrichterbesetzung soll zur Einschränkung von notwendigen Reisen ausgesetzt werden.

- Es soll ein Kader von insgesamt 30 Mann pro Klub definiert werden.

- Für die Durchführung eines Spiels ist eine Mindest-Kadergröße pro Spiel von 14 Feldspielern und 2 Tormännern notwendig.