Profimannschaft |

16.03.2020

Kühler Kopf trotz vieler Fragezeichen

Die aktuelle Situation verlangt den Menschen nahezu Unmenschliches ab. In ganz vielen Bereichen herrscht der Ausnahmezustand, wobei die Folgen noch nicht richtig abgeschätzt werden können. Beim FK Austria Wien versucht man sich so gut es geht für die kommende Zeit zu wappnen, aber es müssen auch andere Entscheidungen abgewartet werden.

Die Betriebsanlagen der Violetten haben längst geschlossen, sowohl die Generali-Arena, als auch die Akademie oder die WFV-Sportanlage in der Haidestraße, wo der Nachwuchs trainiert, bleiben seit vergangener Woche versperrt.

Die Bemühungen, trotz Coronavirus Herr der schwierigen Situation zu werden, stellt jeden vor eine neue Herausforderung. Vorstandsvorsitzender Markus Kraetschmer: „Es gibt sehr viele Fragezeichen im Moment, neben allen gesundheitlichen Fragen, die natürlich Priorität haben, gibt es sehr, sehr entscheidende ökonomische Fragen - niemand weiß, wann diese schwierige Situation beendet sein wird, demnach sind auch die Entwicklungen nicht abschätzbar.“

Die sportliche Seite
Am Dienstag tagt die UEFA auf einer Krisensitzung zu den Folgen der Pandemie. Da geht es vor allem um die Frage: Was passiert mit der EURO 2020, die vom 12. Juni bis zum 12. Juli stattfinden soll? Auch Kraetschmer sucht Antworten: „Wird verschoben? Wird abgesagt? Was passiert mit dem Damen-Champions-League-Finale, das im Mai bei uns stattfinden soll? Alles Fragen, die wir frühestens nach der UEFA-Sitzung klären können.“

Die menschliche Seite
Und dann geht es weiter mit den Entscheidungen des ÖFB und der Bundesliga. Sport-Vorstand Peter Stöger: „Wir befinden uns in absolut unbekannten Gewässern und können keine Szenarien skizzieren. Aber natürlich gibt es daraus resultierend auch unzählige Fragen für uns als Klub. Wir haben im Moment jedenfalls wenig Gedanken an drei Punkte, sondern vielmehr darum, wie wir die Arbeitsplätze sichern können! Schon alleine deswegen müssen wir einen kühlen Kopf bewahren.“

Die ökonomische Seite
Da sind natürlich auch die Themen vom Abbau von Zeitguthaben, Urlaubstagen bis zur Kurzarbeit zentral. Kraetschmer: „Unser höchstes Gebot in der aktuellen Situation ist es, die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Klubs zu sichern. Demnach müssen sämtliche Themen dahingehend geprüft werden. Aber dazu warten wir auch noch auf klare Ansagen der Behörden und Verbände.“

Mit der bereits in den vergangenen Jahren begonnen sukzessiven Aufrüstung unserer digitalen Infrastruktur ist man bei Violett auf den „Shutdown“ in der Geschäftsstelle gut vorbereitet gewesen. In der Geschäftsstelle der Generali-Arena ist nur noch ein kleines Kernteam vor Ort, das den Minimalbetrieb am Laufen hält. Der Rest der Mitarbeiter wurde vorsorglich bereits vor dem Wochenende ins Homeoffice geschickt.

Die Spieler-Seite
Die Spieler haben individuelle Heimprogramme bekommen, absolvieren aber jeder für sich die Einheiten. Stöger: „Wir haben ihnen klar vermittelt, dass es keine Trainingsgruppen geben darf. Zu ihrem eigenen Schutz wegen erhöhter Ansteckungsgefahr. Die Zahl der Neuinfizierten steigt rasch an.“

Die Corona-Krise zwingt jeden zum Handeln. Weltweit. Erst wenn die Kurve an Infizierten wieder abflacht, kann man die Folgen dieser ungewöhnlichen Situation mit ihren weitreichenden Folgen seriös einschätzen. Bis dahin bleiben viele Fragen.

Stöger: „Wir wissen, dass wir eine große Verantwortung für unsere Kollegen, die Spieler und alle Mitarbeiter tragen. Das Wichtigste ist aber: Bleiben Sie gesund und bleiben Sie zuhause!