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21.03.2020

Michael Madl im Geburtstags-Interview

Anlässlich seines 32. Geburtstags am 21. März haben wir uns bei Michael Madl erkundigt, wie er mit der aktuellen Situation umgeht und welche Tipps er für Austria-Fans und seine Mitspieler hat. Der Abwehrchef von Austria Wien verrät unter anderem, was er gerade auf Netflix schaut, welche Bücher er liest und wie er sich abseits des Heimprogramms die Zeit unter anderem beim Kochen vertreibt.

Michael Madl, alles Gute zum 32. Geburtstag – wie ist es, den Geburtstag in den eigenen vier Wänden zu verbringen und wie hättest du ihn sonst verbracht?

Michael Madl: Ja, zuerst einmal danke vielmals für die Glückwünsche. Es ist natürlich ein komisches Gefühl am Geburtstag zu Hause zu sitzen und nur über Facetime mit meiner Familie und meinen Freunden anstoßen zu können, aber wir machen das Beste daraus. Es sind besondere Zeiten und da ist es nicht wichtig, ob ich Geburtstag habe oder nicht – da stehen ganz andere Dinge im Vordergrund. Ansonsten hätten wir an meinem Geburtstag unser Spiel gegen St Pölten gehabt und ich wäre danach mit meiner Familie und meinen Freunden essen gegangen. So machen wir es über Face Time und haben es auch lustig.

Die aktuelle Ausnahmesituation ist auch für einen Routinier wie dich neu. Hast du Tipps, wie man mental am besten mit dieser Situation umgeht? Wie hält man sich speziell als Spieler bereit für kommende Aufgaben, falls die Liga fortgesetzt wird?

Ja, es ist nicht nur für uns Sportler, sondern für unsere ganze Gesellschaft eine komplett neue Situation und Herausforderung. Mir persönlich hilft es morgens, sofort mit guter Musik aufzustehen und mich sportlich zu betätigen - so starte ich gut in den Tag. Danach mache ich Dinge, für die ich ansonsten wenig Zeit hatte, wie Kochen, Wohnungsputz, Bücher lesen und mich fortbilden.

Ansonsten ist es als Spieler wichtig, zu schauen, körperlich fit zu bleiben und im Kopf nicht komplett zu verrosten, damit man – sobald es wieder losgeht – wenig Anlaufzeit braucht, um wieder bei hundert Prozent zu sein.

Wie und wo absolvierst du das Heimprogramm?

Ich habe bei mir in der Nähe eine gute und ruhige Laufstrecke, wo ich meine Ausdauer-Einheiten absolviere und die restlichen Übungen zur Stabilisation/Kräftigung/Mobilisierung mache ich zu Hause.

Wie sehr achtest du in dieser Phase auf eine gesunde Ernährung?

Ja, wie vorhin schon erwähnt, versuche ich, ein wenig kochen zu lernen, denn das hat mich bis jetzt nie wirklich interessiert und ich denke, es ist jetzt ein ganz guter Zeitpunkt, um damit anzufangen. Natürlich versuche ich möglichst gesund und ausgewogen zu essen, um in shape zu bleiben.

Wie vertreibst du dir abseits des Heimprogramms die Zeit?

Mit Büchern, Fortbildung, Telefonaten mit Freunden und meiner Familie – und Netflix.

Hast du einen Netflix- oder Buch-Tipp für die Austria-Fans?

Auf Netflix kann ich Haus des Geldes, Vikings und die Dokumentation über Aaron Hernandez empfehlen. Bücher, die ich gerade lese, sind die Biografien über Mourinho und Klopp.

Wie hältst du Kontakt mit den Teamkollegen? Und wie läuft der Austausch mit dem Trainerteam?

Mit den Jungs tausche ich mich wie immer über WhatsApp, in den Mannschaftsgruppen, oder über Facetime aus. Der Austausch mit dem Trainerteam läuft über unsere SAP-App, wo alle wichtigen Informationen und die Trainingspläne zu finden sind.

Du bist mit deinen 32 Jahren schon einer der erfahrensten Spieler im Team. Wie sehr unterscheidest du dich heute vom 19-jährigen Michael Madl, der gerade den Sprung aus der Austria-Akademie und von den Amateuren zur Kampfmannschaft schaffte als Spieler und als Typ?

Natürlich wird man reifer und erfahrener, sieht viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Speziell bezüglich Selbstreflexion lernt man mit der Zeit viel dazu, ich bin auch nicht mehr so ein Hitzkopf wie früher.

Welche Ziele hast du dir noch gesteckt? Du hast die theoretische Trainerausbildung begonnen. Siehst du deine Zukunft als Trainer einer Bundesliga-Mannschaft?

So lange ich fit bin und Spaß am Fußball spielen habe, möchte ich weiterspielen. Es ist der schönste Job der Welt und den möchte ich so lange wie möglich ausüben. Parallel habe ich mit der UEFA-B-Lizenz begonnen, die einen sehr interessanten Einblick ins Trainerleben mitbringt. Vor kurzem habe ich auch bei der U18 der Austria meine Praxisstunden gemacht, wo ich schon viel von Cem und Mark lernen konnte. Die Trainerausbildung ist extrem spannend und ich lasse mich überraschen, in welche Richtung es mich treiben wird.