Unser sechsfacher U21-ÖFB-Teamspieler genießt an der türkischen Riviera, wo die Truppe von Trainer Thorsten Fink im Hotel Titanic Deluxe untergebracht ist, quasi Heimvorteil. Serbest ist „Halbtürke“, seine Eltern stammen aus der Türkei.
Der 21-Jährige, der auch Türkisch spricht, gab dort schon im Vorjahr für die Veilchen seit deren Ankunft auf dem Flughafen den „Fremdenführer“. Heuer war es nicht anders. „In Belek herrscht schönes Wetter, hier können wir endlich auf Naturrasen trainieren“, weiß Tarkan.
Der Wiener verbrachte erst kürzlich seinen Urlaub in der Winterpause in der Heimat seiner Wurzeln. Er hatte seine Schwester in Maltepe, einem Istanbuler Stadtteil auf der asiatischen Seite, besucht. „Ich liebe die Türkei, das Essen, es ist schön hier, ich fühle mich wohl.“
Hatten Fink und seine Assistenten in der ersten, intensiven Trainingswoche in Wien das Hauptaugenmerk mehr auf die Konditionsarbeit gerichtet, wird es in der Türkei mehr ins taktische Detail gehen. Nach den 20 Herbstrunden strebt Fink auch eine Verbesserung im Defensivverhalten an.
„In der Defensive muss ganze Mannschaft helfen“
Die Veilchen haben einige Tore (29) kassiert, zum Glück aber auch viele Treffer (34) erzielt. „Wir müssen jedoch schauen, dass wir hinten kompakter stehen, die ganze Mannschaft zusammen hilft, auch die Stürmer. Ich denke, das wird auch im Trainingslager trainiert werden“, so Serbest.
Die erste Trainingswoche umfasste acht Einheiten (vormittags Kraftkammer, Läufe, Sprints sowie nachmittags Passübungen, Spielformen, internes Spiel) plus dem ersten Test gegen den Ostligisten ASK Ebreichsdorf (3:0). „Der Trainer wollte Positionsspiel sehen, das haben wir gezeigt und gewonnen“, war der junge Mittelfeldspieler zufrieden.
Der Rechtsfuß, der im Sommer 2004 vom SV Donau zu den Violetten gekommen ist und seit April 2014 dem Profikader angehört, erntet von Fink immer wieder Lob. Das kommt nicht von ungefähr. „Ich gebe im Training immer Vollgas, das sieht der Trainer“, glaubt der Youngster.
„Und wenn ich meine Einsätze bekomme, dann muss ich meine Leistung immer wieder zeigen“, sagt Serbest. Für 2016 wünscht er sich, dass „wir am Ende top drei sind, im Herbst im Europacup spielen und alle Spieler gesund bleiben.“
Er persönlich will alles daransetzen, 2016 zu mehr Einsätzen zu kommen. Derzeit hält Serbest bei 19 Einsätzen in der tipico-Bundesliga (1 Assist/7-mal Startelf, 12-mal eingewechselt) und bei sechs im Samsung-ÖFB-Cup (1 Tor/1 Assist). In der Ostliga mit den Amateuren spielte er insgesamt 81-mal (2/2).
Fiebert schon Saisonstart entgegen
Zu seinem „Zwanziger“ in der obersten Spielklasse könnte er am 6.2. in Grödig (18:30 Uhr) kommen. „Wir wollen unbedingt das erste Pflichtspiel gewinnen, mit drei Punkten starten. Das würde uns für die weiteren Aufgaben Selbstvertrauen geben“, sagt Serbest, der wie alle im Kader schon heiß auf den Wiederbeginn ist.
Als Vorbilder im Fußball hat er den Portugiesen Raul Meireles und den Spanier Sergio Busquets auserkoren. „Der eine ist mit seinen Tattoos ein cooler Typ, der andere ein ruhiger, der seinen Part ganz trocken herunterspielt“, meint der Austrianer über seine Favoriten.
Beide liebt er, beide sind wie Tarkan Mittelfeldspieler. Meireles ist seit 2012 für Fenerbahce Istanbul, den zweiten Lieblingsklub von Serbest, tätig. Busquets trägt seit 2008 das Trikot des FC Barcelona. Beide spielen um den Titel mit, das will auch Serbest!