27.01.2025
Seit März 2022 stattet der FK Austria Wien die talentiertesten Akademie-Kicker mit Perspektivspieler-Verträgen aus. Ziel des Academies Eleven-Projekts ist es, die vielversprechenden Nachwuchs-Talente durch Förderverträge an den Verein zu binden und langsam an die Kampfmannschaft heranzuführen. Im dritten und letzten Teil unserer Portrait-Reihe stellen wir euch Philipp Maybach (Kampfmannschaft), Marcel Alphonsus (U16), Ifeanyi Ndukwe (U18) und Hasan Deshishku (Young Violets) vor.
„Ich bin in Hernals aufgewachsen. Mein Vater war Leichtathlet, es war ihm immer wichtig, dass seine Kinder sportlich aktiv sind. Schönster Moment bis jetzt war sicher das Startelf-Debut gegen den GAK. Einen Hype rund um meine Person hätte ich nicht wahrgenommen. Ich lasse mich von äußeren Faktoren nicht so leicht beeinflussen. Mein nächstes Ziel ist es, mich als Stammspieler zu etablieren. Ich würde mich als ballsicher und vorausschauend beschreiben, darin sehe ich meine Stärken. An der Dynamik kann ich noch arbeiten, aber das kommt alles mit der Zeit.
Mein Lieblingsspieler im Kader ist der Drago. Man merkt einfach in jedem Training, wie gut er ist. Auch der Mandi ist ein guter Typ. Er schaut auf mich, versucht mir weiterzuhelfen. Mit ihm kann ich mich am besten über meine Leistungen unterhalten. Wenn wir auswärts spielen ist der Luca Pazourek mein Zimmernachbar, wir kennen uns seit ich 4 oder 5 bin, er war mit meinem großen Bruder in der Volksschule.
Ich bin großer Drake-Fan. Mirko Kos ist unser Kabinen-Dj, da hört man von Drake leider nicht allzu viel. Der Geschmack von Maurice Malone ist da schon eher meiner. Manchmal regt sich Maurice über Mirkos Musik auf und nimmt die Dinge selbst in die Hand. Internationals Vorbild? Paul Pogba!"
Philipp Maybach (17)
kürte sich im Sommer zum jüngsten Austria-Debutant der Bundesliga-Geschichte und brilliert im Mittelfeld des ÖFB-U18-Nationalteams.
„Mein Vater war Amateur-Tormann in Nigeria. Wir waren dort letzten Winter auf Urlaub, es war mein insgesamt viertes Mal. Ich spreche deutsch, englisch, slowakisch und jetzt lerne ich noch spanisch in der Schule. Aufgewachsen bin im 5. Bezirk, nahe dem Mittersteigpark. Nach der Schule waren wir dort immer kicken.
Ich lese gerade die Fantasy-Roman-Reihe „The Witcher“. Ich lese erst seit einem Jahr so wirklich. Früher hab‘ ich mir damit immer schwer getan. Ich hab‘ gemerkt, dass mir das Lesen mehr Spaß als den ganzen Tag am Handy zu hängen. Früher hab‘ ich viel UK Drill und Rap gehört, heute ist es nur mehr Gospel. Kirk Franklin zum Beispiel. Religion ist sehr wichtig für mich. Als Christ glaube ich, dass mich alles beeinflusst. Alles, was man hört und liest, kann einen verändern. Ich gehe zwei Mal pro Woche in die Bibelstunde, um mehr über Gott zu lernen.
Am Wochenende schau‘ ich mir die Spiele der Kampfmannschaft an. Mit Mirko Kos habe ich manchmal Kontakt. Seine Tormannschule ist eine große Inspiration. Wie er Körperlichkeit, Stabilität und Tormannspiel verbindet, imponiert mir. Bester Goalie weltweit ist Manuel Neuer. Wie schnell und flexibel er trotz seiner Größe ist, beeindruckt mich. Ich schaue mir gerne seine Trainingsvideos auf Youtube an. Er motiviert mich, noch härter an mir zu arbeiten.“
Marcel Alphonsus (15)
ist ÖFB-U16-Teamgoalie und Torhüter-Hoffnung in der Austria-U16.
„Mein älterer Bruder ist Point Guard bei Traiskirchen, ich schaue mir viele Spiele von ihm an. Wir haben ein gutes Verhältnis, gehen oft auf ein 1-gegen-1 in den Park. Mein schönster Moment bei der Austria war der Meistertitel mit der U16 letztes Jahr. Es bedeutet mir viel, zu den Academies Eleven zu gehören. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es bis hierher schaffe. Mit vier Jahren hab ich zu kicken begonnen, als 8-jähriger bin ich zu WAF Brigittenau gekommen, ich bin im 20. Bezirk groß geworden. Ich wusste damals nicht viel über den Wiener Fußball. Die Austria hat mich dann nach einem Turnier gescoutet.
Dragovic und Barry schau‘ ich vom aktuellen Team am liebsten zu. International ist es Virgil van Dijk. Ich höre gerne Afro-Beat und amerikanischen Rap, Asake ist mein Lieblingskünstler. Mein Bruder legt regelmäßig auf nigerianischen Parties auf, ich frage ihn oft nach neuer Musik. Ich hab‘ auch einige russische Lieder in meiner Playlist. Meine Eltern haben sich in Moskau kennengelernt, mein Vater ist aus Nigeria, meine Mutter Russin. Sie haben sich irgendwann entschieden, nach Österreich zu ziehen, wo ich dann auf die Welt kam. Zu Hause reden wir einen Mischmasch aus deutsch, englisch und russisch. Ich glaube, meine größte Stärke ist meine Robustheit und die Ruhe am Ball, ich pushe meine Mitspieler gerne, wenn sie den Kopf hängen lassen.“
Ifeanyi Ndukwe (16)
ist ÖFB-U17-Teamspieler und Fels in der Brandung in der Austria-U18.
„Ich bin echter Favoritner, bin im 10. Bezirk geboren und aufgewachsen. Mein großer Bruder spielt bei der Elektra, mein Vater hat früher in der Burgenlandliga gespielt. Die beiden haben mich zum Kicken gebracht. Abseits des Fußballs gehe ich ganz gerne angeln. Mein schönster Moment mit der Austria war sicher der U16-Meistertitel letztes Jahr. Am besten find ich den Dominik Fitz, er ist ein cooler Typ. Mein nächstes Ziel ist es, heuer wieder Meister zu werden, auch wenn die Umstellung von U16 auf U17 schon spürbar war, die Gegner sind körperlich noch einmal viel stärker.
Meine Lieblingsliga ist die Premier League, obwohl ich eigentlich Real-Fan bin. Neymar Jr. ist für mich der beste Kicker der Welt, die saudische Liga verfolge ich aber nicht. Als Trainer mag ich Carlo Ancelotti irgendwie. Er hat viel erreicht und er redet nicht allzu viel - im Gegensatz zu mir. Meine größte Stärke würd‘ ich im Dribbling und Abschluss sehen, beim Kopfball kann ich mich noch verbessern.“
Hasan Deshishku (16)
kürte sich in der vergangenen Saison mit 34 Toren zum Torschützenkönig der U16-Jugendliga und wurde erst kürzlich beim REWE Juniorcup in Göttingen zum MVP gewählt.