
25.08.2011
Dass Vereine im internationalen Geschäft mitunter aus diversen Gründen ihre Heimspiele nicht im eigenen Stadion austragen ist nichts Neues. In Rumänien erreichte diese Phänomen allerdings in der aktuellen Saison neue Sphären. Auch die Wiener Austria ist bekanntlich davon betroffen, spielt sie doch in der Champions League erprobten Arena von Cluj gegen den heutigen Gegner Gaz Metan Medias.
Die Begründung: Medias darf im Play-off nicht mehr im eigenen Stadion spielen, weil dieses den UEFA-Standards nicht mehr entspricht. Ursprünglich hätte die Austria laut Auslosung ihr Hinspiel dort bestreiten sollen. Da aber auch Steaua Bukarest nach Cluj ausweichen muss und den besseren Koeffizienten als Medias hat, wurden sie vorgereiht und behielten ihr Heimrecht im ersten Spiel.
Unsere Kooperationspartner www.austriansoccerboard.at und www.abseits.at haben dazu eine interessante Story recherchiert: Rumänien stellt heuer sechs Teilnehmer am Europacup, nur einer von ihnen kann jedoch seine Heimspiele im eigenen Stadion austragen. UEFA-Auflagen, finanzielle Probleme und sogar die argentinische Nationalmannschaft zwingen die Vereine dazu, von zu Hause auszuziehen und sich (vorübergehend) andere Heimstätten zu suchen.
Oţelul Galaţi wurde in der vergangenen Saison erstmals rumänischer Meister und hat sich damit direkt für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Da das eigene Stadionul Oţelul nicht den UEFA-Kriterien entspricht, muss der Verein für die drei Heimspiele der Gruppenphase ausweichen und hat dafür das brandneue Nationalstadion (Arena Naţională) in Bukarest gewählt. Dieses wurde am selben Ort errichtet, an dem das imposante Lia Manoliu, das bisherige Nationalstadion, zu finden war.
Die neue Arena bietet 55.000 Zuschauern Platz, wurde um 234 Millionen Euro errichtet und wird im Jahr 2012 Austragungsort des Finales der UEFA Europa League sein. Ursprünglich hätte die Eröffnung im August mit einem Länderspiel gegen Argentinien erfolgen sollen, nach dem blamablen Abschneiden bei der Copa America sagten die Südamerikaner die Partie jedoch kurzerhand ab und somit musste die Einweihungsfeier auf den 6. September verschoben werden, an dem Frankreich in der EM-Qualifikation in Bukarest gastiert.
Diese Verschiebung hat für die beiden Bukarester Clubs Steaua und Rapid und in der Folge auch für die Wiener Austria, wie oben erwähnt, weit reichende Folgen. Steaua spielt für gewöhnlich im Stadionul Ghencea, das dem rumänischen Verteidigungsministerium (Ministerul Apărării Naționale al României) gehört. Da der Verein wesentlich mehr Stadionmiete als alle anderen rumänischen Erstligisten zahlen muss und mit dem Vermieter keine Einigung bezüglich Vergünstigung erzielen konnte, beschloss man, nach der abgelaufenen Saison auszuziehen und künftig das Nationalstadion zu nutzen.
Da dieses nun jedoch erst Anfang September eröffnet wird, musste Steaua für sein Europa League Qualifikationsspiel gegen CSKA Sofia nach Cluj ausweichen, wo man im ausverkauften Stadionul Dr. Constantin Rădulescu, das CFR Cluj gehört, Unterschlupf fand. Die ersten Meisterschaftsspiele absolvierte man in Constanta (gegen Dacia Mioveni) und Ploiesti (gegen Universitatea Cluj) und bot somit den vielen Fans im gesamten Land die Möglichkeit, ein Heimspiel zu besuchen. Sogar ein Gastspiel in der moldawischen Hauptstadt Tiraspol, wo Steaua ebenfalls viele Anhänger hat, stand zur Diskussion.
Auch Rapid Bukarest musste wegen finanziellen Problemen das heimische Stadionul Giuleşti verlassen, da Mietschulden in Höhe von 140.000 Euro angehäuft worden waren und will künftig ebenfalls im Nationalstadion antreten. Das Europa League Heimspiel gegen Sląsk Wroclaw wird im Stadionul Dan Păltinişanu zu Timişoara stattfinden, in dem auch der Vizemeister der vergangenen Saison spielt, dem jedoch keine Lizenz erteilt wurde und zwangsabsteigen musste. In der Liga mietete man sich bisher bei Sportul Studenţesc, einem weiteren Club aus Bukarest, ein.
Somit ist das neue Nationalstadion schon mit drei Vereinen (Otelul, Steaua und Rapid ausgelastet), zudem will auch Dinamo Bukarest allfällige Europa League Gruppenspiele sowie die Derbys gegen die beiden großen Stadtrivalen dort bestreiten, selbiges plant Sportul Studenţesc.
Sollten sich Rapid und Steaua für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, würde Otelul in der Champions League nur jeweils am Dienstag zuhause spielen können, um nicht gegen die achtundvierzigstündige Sperrfrist zwischen zwei Partien in einem Stadion zu verstoßen, so ein Offizieller der UEFA gegenüber rumänischen Medien.
Austria-Gegner Gaz Metan Mediaș konnte seine ersten beiden Qualifikationsspiele zur Europa League gegen Kuopio und Mainz im eigenen Stadion austragen. Dieses entspricht im Playoff, wo man bekanntlich auf die Wiener Austria trifft, allerdings wie schon angeschnitten, nicht mehr den UEFA-Kriterien, die hier unter anderem mehr Sitzplätze als in Runden zuvor verlangen, so dass der Verein für diese Partie wie Steaua nach Cluj übersiedelt.
Auch der FC Vaslui konnte sein Heimspiel gegen Sparta Prag nicht im eigenen Stadion austragen, sondern musste nach Piatra Neamț ausweichen. Dies ist insofern kurios, da man auch in den vergangenen beiden Saisonen im Playoff zur Europa League stand und dort AEK Athen und Lille jeweils im eigenen Stadion empfangen durfte.
Kurzum, man sieht mitunter treibt der Stadionwechsel mittlerweile seltsame Blüten. Allein mit der Auslosung ist somit noch lange nicht geklärt, wo das Match, wie auch im Falle der Wiener Austria, stattfinden wird. Kleiner Nachsatz dazu: Die Generali Arena wäre als Kategorie 4 Stadion laut UEFA Regulativ 2011/12 sowohl für die Gruppenphase der Europa League als auch für Champions League-Partien geeignet.
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Erstellt am 18.05.2018 |
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Ein von FK Austria Wien (@fkaustriawien) gepostetes Video am 8. Sep 2015 um 1:43 Uhr
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— Manuel Ortlechner (@m_ortlechner) June 3, 2015