21.10.2022
Nach ausgeglichenem ersten Durchgang verlieren die Violets den Faden und müssen am Ende eine empfindliche 1:5-Heimniederlage gegen den SKU Amstetten hinnehmen. Die Jungveilchen verweilen auf dem 12.Tabellenrang, die Mostviertler stoßen auf Platz 2 vor.
„Amstetten will sich für die Niederlagen von zuletzt rehabilitieren, wir wollen uns nicht auf den drei Punkten gegen die Vienna ausruhen." Zumindest die Ausgangsposition versprach eine offene Partie und gleich vorweg: in Durchgang Eins war sie das durchaus. Der Reihe nach: Um gegen den Tabellenvierten aus dem Mostviertel zu bestehen bedurfte es eines ähnlich entschlossenen Auftritts wie vergangenen Sonntag auf der Hohen Warte. Die Amstettner Routiniers-Truppe rund um Marco Stark, Philipp Schobesberger und Peter Tschernegg waren beachtlich in die Saison gestartet, lachten zeitweilig von der Tabellenspitze, verloren aber zuletzt den Faden, verbuchten in fünf Partien nur einen vollen Erfolg.
Bei den Jungveilchen kehrte Zangler Flo Fischerauer nach überstandener Verletzung wieder in die Startelf zurück, Kapitän Niels Hahn rückte in die Innenverteidigung, Topscorer Ibra Dramé stand nach Sperre und Profieinsatz ebenfalls wieder im Aufgebot. Dario Kreiker und Matan Baltaxa sollten die linke Außenbahn beackern.
Die Partie begann mit einem gewohnten Bild. Erste Minute, erste Chance für Violett: Amstetten vertändelte die Kugel im Mittefeld, Ibra Dramé kam von der Strafraumgrenze zum Abschluss, seinen Roller konnte Fischerauer sieben Meter vorm Tor nur unzureichend weiterverarbeiten. Dann Amstetten: Über Feiertag und Mayer fiel die Kugel Tschernegg vor die Füße, der von der 16er-Linie nur die Querlatte traf - der Auftakt zu einem munteren Hin und Her. Nachdem Fischerauer zunächst aus 22 Metern noch drüber schoss, klingelte es in Minute 11 erstmals. Ibra Dramé spazierte auf rechts entlang, nahm Fahrt auf, legte auf Daniel Au Yeong ab, der bewies Übersicht, bediente den mitgelaufenen Kreiker, der vor Amstetten-Goalie Scherf cool blieb und zur 1:0-Führung netzte.
Der frühe Rückstand wurmte die Mostviertler, die mit Fortdauer der ersten Halbzeit zunehmend giftiger wurden. Weixelbraun sah Schobesberger, der Ex-Rapidler überhob Conde, traf aber das Tor nicht (21.). Wenig später wurde Feiertag von Mayer in Szene gesetzt, der Abschluss des SKU-Goalgetters war weder Fisch noch Fleisch (22.), nach einer halben Stunde war es abermals Weixelbraun dessen Schuss übers Violets-Tor strich. Die Jungveilchen verstanden es bis dahin, den Gegner möglichst aus der Gefahrenzone zu halten, vergaßen aber wenig später auf Marco Stark, der nach einem Eckball mutterseelenalleine am Fünfer auftauchte und trocken zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich köpfte (36.). Das Spiel wurde fortan wieder ausgeglichener, Amstetten zog sich wieder zurück, Violett kam kurz vor dem Pausenpfiff beinahe zur neuerlichen Führung: Fischerauer mit wunderbarem Pass-Timing für den durchgestarteten Dario Kreiker, der Daniel Au Yeong in die Schnittstelle laufen sah – Scherf rettete (45.).
Den Auftakt der zweiten Halbzeit sollten die Jungveilchen gründlich verschlafen. Gleich nach Wiederanpfiff hatten die Violets eine erste Schrecksekunde zu verdauen: Über Leimhofer und Weixelbraun fand der Ball seinen Weg zu Stefan Feiertag, der beim vermeintlichen Führungstreffer im Abseits stand (46.). Nach einer Ungenauigkeit im Spielaufbau gingen die Gäste dann in Führung. Dominik Weixelbraun spazierte durch die violetten Abwehrreihen und belohnte seinen Energieanfall, indem er Conde aus spitzem Winkel bezwang (55.). Amstetten wollte mehr. Abermals war es LASK-Leihgabe Weixelbraun, der plötzlich auf rechts umrührte und Schobesberger im Strafraum sah, der den Doppelschlag perfekt machte und zur 3:1-Vorentscheidung traf (57.).
Mit dem 1:3 gaben die Veilchen das Spiel endgültig aus der Hand. Weixelbrauns Halb-Volley aus 20 Metern zwang Conde zur Glanzparade (63.). Kurz darauf: Deckel drauf. Die Amstettner wurden im Mittelfeld nur halbherzig attackiert, Thomas Mayer sah Feiertag im Strafraum – das Ex-Veilchen köpfte unbedrängt zum 1:4. Dann durfte auch noch Mayer selbst anschreiben - nachdem sich Weixelbraun zuvor sehenswert durchgetankt hatte, schob Amstettens Neuner zum 5:1-Endstand ein.