Profimannschaft |

18.04.2020

Die athletischen Schritte zum Kleingruppen-Training

Die Kampfmannschaft der Austria könnte in der kommenden Woche nach der entsprechenden Verordnung der Bundesregierung, die für Montag erwartet wird, das Fußballtraining in Kleingruppen aufnehmen. Athletiktrainer Marco Angeler erklärt die Herangehensweise des Trainerteams und was im Heimprogramm nötig war, um jetzt für das neue Trainingsformat gerüstet zu sein.

Schon vor der Pressekonferenz von Sportminister Werner Kogler am Mittwoch machte sich das Trainerteam über das Szenario, im Rahmen von Kleingruppen-Trainings auf den Fußballplatz zurückzukehren, Gedanken: „Wir haben das Szenario schon durchgesprochen: Wie werden wir die Trainings organisieren? Wie werden die Abläufe sein? Klar ist, die Spieler sehnen sich schon nach dem Fußballtraining“, sagt Marco Angeler, der das neue Trainingsformat begrüßt:

„Das Training in Kleingruppen kann vielfältiger gestaltet werden und bietet uns viel mehr Möglichkeiten als das Heimprogramm. Auch gruppentaktisch können wir mit fünf, sechs Spielern einiges machen.“

Die normale Trainingswoche wird nachgebaut

Die Rückkehr auf den Trainingsplatz wird ein erster Schritt zurück zur Normalität des Fußballeralltags. Das Trainerteam war auch in den letzten Wochen darauf bedacht, den Spielern ein Heimprogramm zusammenzustellen, das einer normalen Trainingswoche möglichst nahekommt:

„Entscheidend war, die normale Trainingswoche so gut wie möglich nachzubauen. Ich glaube, dass wir das ganze Spektrum mit Intervalltrainings, Sprints, Beschleunigen, Abbremsen & Richtungswechseln bestmöglich abgedeckt haben“, erklärt Angeler, der sein Wohnzimmer kurzerhand zum Filmstudio umfunktionierte und zu jedem Baustein ein eigenes Video erstellte:

„Damit die Spieler genau Bescheid wissen, was sie zu tun haben. Die Spieler können mir wiederum auch jederzeit Videos ihrer Übungen schicken – dann gebe ich ihnen Feedback.“

„Fußballfitness kann man nur durch Fußballspielen entwickeln“

Ziel des Heimprogramms war, das Fitness-Level einigermaßen zu halten, um danach wieder schnellstmöglich in den normalen Trainingsrhythmus zu kommen: „Fußballfitness kann man letztlich nur durch Fußballspielen entwickeln. Ein Marathon-Läufer hat ein sehr hohes Level an allgemeiner Ausdauer, ein Fußballspiel hält er aber in der Regel nicht länger als fünf Minuten durch. Deshalb bringt es nichts, den Spielern ewig lange Läufe aufzutragen. Wir haben Einheiten entwickelt, die möglichst nahe an die Fußball-Fitness herankommen“, erklärt der violette Athletikcoach.

Ziel ist es, ab voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch, wenn Alex Grünwald & Co. erstmals seit fünf Wochen wieder ihre Fußballschuhe schnüren werden, in Wien-Favoriten wieder im herkömmlichen Sinn an der Fußballfitness zu feilen, aber vorerst nur in Kleingruppen.

Rund um die Uhr ein offenes Ohr für die Spieler

Während viele die Zeit im Home-Office-Modus nutzen, um Neues auszuprobieren, hatte Marco Angeler in den letzten Wochen mit der laufenden Weiterentwicklung des Heimprogramms alle Hände voll zu tun:

„In der Früh werte ich immer die Daten der Spieler-Umfragen aus und schicke sie gemeinsam mit den Laufdaten an meine Trainerkollegen. Ansonsten bin ich rund um die Uhr mit den Spielern in Kontakt und tausche mich mit unserer sportwissenschaftlichen Abteilung aus. Zusätzlich habe ich mich bei Webinaren und Vorträgen weitergebildet.“