Frauenfußball |

06.04.2020

Spilka: "Wie im Team alles funktioniert ist ein Traum"

Für die SG Austria Wien/USC Landhaus steht derzeit wie für alle violetten Teams Heimtraining auf dem Programm. Was Trainer Hannes Spilka schon länger wusste, kristallisierte sich in letzten Wochen immer mehr heraus: "Das gesamte Team arbeitet höchst professionell und geht fantastisch mit der aktuellen Situation um."

Das letzte Pflichtspiel der violetten Frauen datiert am 17. November 2019, damals lieferten sich die Veilchen in der zweiten Runde des SPORT.LAND.NÖ Frauen Cups beim SKN St. Pölten einen harten Kampf, boten dem Serienmeister lange Paroli, ehe sich die Niederösterreicherinnen in der Verlängerung doch noch durchsetzten. Das ist am heutigen Sonntag exakt 140 Tage oder 20 Wochen her.

Seither gab es in der Winter-Vorbereitung freilich einige Testspiele sowie mit der Teilnahme am AOK-Hallencup von Turbine Potsdam auch ein großes Highlight. Ein weiteres fiel mit der Absage des geplanten Testspiels gegen Bayern München am 18. März ins Wasser. Ebenso wie der Rückrundenauftakt, der wenige Tage später über die Bühne hätte gehen sollen. Keine einfache Situation, durch die Hannes Spilka sein Team zu führen hat.

Unklar ist freilich, wie und ob es überhaupt weitergehen kann. "Was wir alle nicht wissen ist, für wann wir trainieren. Geht es in zwei Wochen weiter oder in zwei Monaten?", fragt sich Spilka. Geht es nach dem Trainer, wird die Saison 2019/20 aber nicht mehr fortgesetzt werden können. "Ich selbst habe noch überhaupt keine Informationen, aber wir können nicht ewig in den Sommer hineinspielen, irgendwann kommen die Ferien, dann wird es im Amateurbereich – und dazu zähle ich uns noch – schwer."

Spilka rechnet also nicht mehr mit einer Fortsetzung der Meisterschaft, aber "ich lasse mich gerne positiv überraschen". Abgesehen davon läuft die Trainingsarbeit mit seinen Spielerinnen im Hintergrund weiter. "Ich kenne mein Team, wir haben eine so hohe Vertrauensbasis, ich weiß, dass alle alles geben. Wir sind hier echt sensationell gut aufgestellt, es ist ein Traum, wenn alles so gut funktioniert."

Dennoch ist der Coach der violetten Frauen guten Mutes: "Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke sehe ich, dass alle Spielerinnen mitziehen und das komplette Team rundherum super funktioniert. Wir sind bestens vernetzt, stehen ständig in Kontakt und tauschen uns aus." Dabei spricht Spilka nicht nur mit seinem Trainerteam oder Sportdirektor Martin Pototschnig, sondern auch mit einzelnen Spielerinnen.

"Es gibt in regelmäßigen Abständen Videokonferenzen, große mit dem gesamten Team oder kleinere bis hin zu Einzelgesprächen. Auch unser Mentalcoach wird gerade in diesen Wochen häufig konsultiert, dann gibt es auch gemeinsame Workouts mit unseren Athletikcoaches, das funktioniert super." Insgesamt sei die Stimmung innerhalb des Teams gut, wenngleich auch alle ihre Päckchen zu tragen hätten. "Aber der Zusammenhalt ist groß, wie unterstützen uns gegenseitig."

Damit auch der Spaß gerade jetzt nicht zu kurz komme, gibt es interne Challenges zwischen den Spielerinnen. Eine solche gab es zuletzt auch bei den Mädels der violetten Frauen-Akademie. Die jungen Talente haben sich dem Thema Coronavirus kreativ angenähert und zwei Collagen erstellt.