Legenden |

27.01.2025

Attila Sekerlioglu ist 60!

Der Sohn eines türkischen Vaters und einer österreichischen Mutter galt als Defensivspezialist und war hierzulande eines der ersten Gastarbeiter-Kinder, die es in höchste Profi-Sphären schafften. Mit den Veilchen holte Sekerlioglu zwischen 1985 und 1995 drei Meisterschaften, drei Cup- und drei Supercupsiege. Am heutigen Montag feiert Attila Sekerliglu seinen Sechziger. Wir gratulieren!

(c) GEPA Pictures

Attila Sekerlioglu kam am 27. Jänner 1965 in Wien zur Welt, nachdem sein Vater drei Jahre zuvor aus der Türkei nach Österreich emigriert war. Die väterliche Leidenschaft fürs runde Leder bekam der Sohnemann von kleinauf eingeimpft. Spätestens als Helmut Köglberger Mitte der 1960er-Jahre vom LASK zur Wiener Austria gewechselt war und Massen an violetten Fans verzauberte, wars um den Papa geschehen. Im Hause Sekerlioglu wurde Violett fortan zur Modefarbe.

Über Umwege zur Legende

Ihren Ausgang nehmen sollte die Karriere des jungen Attila in der Raxstraße: Nach zwölf Jahren bei der Elektra übersiedelte er als 20-Jähriger zum großen Nachbarn. Es folgten zwei durchwachsene Saisonen in Violett und eine Leihe nach St. Pölten, wo Sekerlioglu an der Seite von Thomas Parits und Mario Kempes heranreifen und im Sommer 1988 als gestandener Profi nach Favoriten zurückkehren sollte.

Die dominanten Neunziger

Trainer Herbert Prohaska läutete ab 1990 die erfolgreichste Phase seiner Laufbahn ein: Die Veilchen dominierten die österreichische Fußballlandschaft nach Belieben, holten unter „Schneckerl“ bis 1994 zwei Cupsiege, drei Supercup-Erfolge und den Meisterschafts-Hattrick (1991, 1992, 1993). Sekerlioglu wusste in der Innenverteidigung und als Staubsauger vor der Abwehr gleichermaßen zu gefallen und kürte sich in insgesamt 229 Partien (9 Tore) zur violetten Legende.

Kultstatus in Schottland

Während eines fünfmonatigen Intermezzos bei Wacker Innsbruck flatterte im Dezember 1995 ein für damalige Verhältnisse exotisches Angebot ins Haus. Nach einem Probetraining beim schottischen Zweitligisten St. Johnstone packte Sekerlioglu seine Koffer und genoss bald darauf nicht nur seiner gelben Fußballschuhe wegen Kultstatus unter den dortigen Fans. 1998 endete das Insel-Abenteuer und der „Dino“ – wie er in Perth genannt wurde – ließ seine ballesterische Karriere in den unteren Klassen Österreichs ausklingen.

Trainer in Ghana

Als Trainer tingelt der ältere Bruder von Ex-Austria-Co Cem Sekerlioglu seit der Jahrtausendwende vorrangig durch Wien und Niederösterreich, im Sommer 2009 heuerte er für einige Monate in Ghana an. Seit 2024 ist er Obmann des burgenländischen Klubs USV Wies.

Am heutigen Montag feiert Attila Sekerlioglu seinen 60. Geburtstag. Im Namen der Austria-Familie gratulieren wir sehr herzlich!