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30.09.2022

Des is unser Kaffee.

Am 1. Oktober zelebrieren wir jährlich den „internationalen Tag des Kaffees“ - was liegt also näher, als mit zwei absoluten Kaffee-Experten in den Reihen von Austria Wien, mit Lukas Mühl und Lucas Galvao, über ihr Lieblingsgetränk zu philosophieren- getroffen haben wir uns natürlich in einem Wiener Kaffeehaus, dem Café Benedikt im 3. Wiener Gemeindebezirk. Das ganze Gespräch mit Lukas Mühl und Lucas Galvao gibt es auch als Viola Podcast überall wo es Podcasts gibt!

Geschichtlich betrachtet gilt Austria Wien als der „Kaffeehaus-Klub“, dessen Klubleben sich schon in den 1920er-Jahren im legendären Ring-Café abspielte. „Dort konnte im intellektuellen Rahmen über Fußball gefachsimpelt werden", steht im 100-Jahr-Buch geschrieben. Auch der Name „Austria“ wurde 1926 im Wiener Dom-Café besiegelt.

Norbert Lopper, der spätere legendäre Klubsekretär der Austria, wurde 1954 Gründungsobmann des „Anhängerklub des F.K. Austria“. Jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr traf man sich im Café Herrenhof in der Inneren Stadt um über die Austria zu philosophieren. Prominente Mitglieder waren damals der Psychiater Friedrich Hacker, Theaterdirektor Ernst Haeussermann, sowie Literat Friedrich Torberg.

Im damaligen ,Cafe Savoy´ in der Himmelpfortgasse hatte Norbert Lopper das Klubsekretariat, also die Geschäftsstelle der Austria aufgeschlagen. Lopper managte die Wiener Austria von 12 Quadratmetern aus. Als mit Benfica Lissabon im Herbst 1961 der regierende Europapokalsieger in Wien gegen die Austria gastierte, wickelte Lopper in Eigenregie den Kartenvorverkauf für die späteren 80.000 Zuschauer im Wiener Praterstadion ab. „Die Leute sind tagelang Schlange gestanden vor dem Café Savoy und wollten alle eine Karte haben. Der Vorverkauf lief dermaßen gut, dass ich mehrmals am Tag mit dem Taxi zur Bank gefahren bin, um dort das Geld am Vereinskonto zu deponieren.“, erzählte Lopper später.

Schließlich steht sogar die Gründung der gesamtösterreichischen Fußballmeisterschaft in Zusammenhang mit einem Wiener Kaffehaus: Hugo Meisl traf sich als Funktionär der Amateure mit Dionys Schönecker vom SC Rapid in der Mitte Wiens, im ,Cafe Westend´ am Westbahnhof, um dort die Österreichische Fußballmeisterschaft ins Leben zu rufen, die 1911 dann auch tatsächlich startete.