Profimannschaft |

21.04.2020

Großer Testtag im Zeichen violetter Solidarität

Es ist ein erster Schritt in Richtung Normalität. Am Montagnachmittag sind die Spieler von Austria Wien unter exakt vorgegebenen Voraussetzungen umfangreich getestet worden, und zwar nicht nur etwaige Anzeichen von COVID-19, sondern auch auf entsprechende Antikörper.

Genaue Anweisungen – das ist für Fußballprofis grundsätzlich nichts Neues. Nicht nur an einem Matchtag ist alles durchgetaktet: Wann treffen die Spieler einander, wann fährt der Bus vom Hotel zum Stadion und wann geht’s zum Warm-Up hinaus auf den Platz.

Perfektes Timing gefragt

Eine derart penible Agenda wie für den gestrigen Montag – die gab’s jedoch wahrlich noch nie. So wurde jedem Spieler die exakte Minute vorgegeben, wann er wo eintreffen solle – und damit verbunden um Pünktlichkeit, aber um kein zu frühes Kommen gebeten. Dass jeder Spieler eine Maske trug, versteht sich von selbst.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Team-Ärztin Dr. Gudrun Sadik führte die COVID-19-Tests nach der Reihe durch. Chefcoach Christian Ilzer machte den Anfang, ehe Alex Grünwald, Patrick Pentz und Co. folgten. Das erfreuliche Ergebnis: Alle Spieler wurden negativ auf COVID-19 getestet - niemand leidet also an dem Virus.

Antikörpertests

Doch damit alleine war es nicht getan. Denn dank der Solidarität des langjährigen Austria-Anhängers und VIP-Abonnenten Dr. Udo Zifko konnte unsere Mannschaft auch noch umfangreiche Antikörpertests durchführen.

„Es kann beispielsweise vorkommen, dass in der Bevölkerung manche Personen die Krankheit schon durchgemacht haben, ohne es zu merken – und damit Antikörper aufgebaut haben. Damit können sie das Virus nun weder bekommen noch weitergeben. Auch das kann bei der Trainingsplanung helfen“, erklärt der Neurologe Zifko.

„Wir konnten damit binnen sieben Minuten und mit 96-prozentiger Sicherheit feststellen, ob Spieler Antikörper in sich haben“, erklärt Zifko, der vor vielen Jahrzehnten auf dem Sportklub-Platz seine Liebe zur Austria entdeckt hat. „Damit es staatlich umsetzbar und von Laboren angewendet werden kann, benötigt es eine Genauigkeit von 98 Prozent.“

Eine starke Aussagekraft sei dennoch gegeben, „und dass diese Tests noch zusätzlich gemacht wurden, zeigt, dass die Austria hier sehr gut organisiert und medizinisch betrachtet auf einem hohen Level ist“. Neben den Profi-Spielern werden in den kommenden Tagen auch alle Betreuer sowie die Spieler der Young Violets getestet.

Beteiligung des Nervensystems

Warum er – als Neurologe – diese Tests durchführt? „Das hat zwei Gründe: Einerseits bestätigen mehr und mehr Berichte, dass es eine größere Nervensystembeteiligung gibt, als man bei COVID-19 zunächst annahm.“ Und weiters ist in seiner Familie die Corona-Erkrankung bereits Anfang März mit teilweise heftigem Verlauf aufgetreten. Zwischenzeitlich sind jedoch alle gesundet, Dr. Zifko selbst hat ohne Krankheits-Symptome eine stille Feiung durchgemacht, ist somit immun gegen die COVID-19-Erkrankung und kann sich nun wieder voll seinem Beruf widmen.

Antikörpertests bietet Zifko übrigens auch in seiner Ordination an, Kontaktdaten findet ihr unter zifko.at.