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27.07.2022

Neo-Akademie-Leiter Takacs: "Darauf lege ich großen Wert"

Manuel Takacs ist neuer Akademie-Leiter bei Austria Wien. Der gebürtige Burgenländer verfügt nicht nur über große Erfahrung im Nachwuchs- und Akademie-Bereich, sondern absolvierte auch zahlreiche Aus- und Weiterbildungen. Was ihm wichtig ist, wo er Potential sieht und warum er den Jackpot geknackt hat.

Seit 1. Juli hat Manuel Takacs das Amt des Akademie-Leiters bei Austria Wien offiziell inne und die Nachfolge von Florian Mader angetreten. In der Akademie und der Generali-Arena sah man den 36-Jährigen schon in den Tagen und Wochen davor. Takacs ist voller Elan, voller Enthusiasmus, voller Vorfreude auf seine neue Aufgabe.

"Ich darf bei einem großen Klub mit riesiger Tradition und viel Potential eine wichtige und sehr reizvolle Aufgabe übernehmen. Der Kontakt mit Manuel Ortlechner war von Anfang an top, die Stimmung war gut, das hat mir sehr imponiert", schwärmt Takacs. "Noch dazu sind es von mir daheim jetzt keine 30 Kilometer in die Arbeit. Das alles ist wie ein Jackpot!"

Ein Jahr in und zweimal gegen Violett

Den Traum, einmal bei der Austria arbeiten zu können, hatte Takacs schon als Jugendlicher. Damals freilich als Spieler wechselte er 2000 in die neu eröffnete Frank-Stronach-Akademie nach Hollabrunn. Sportlich lief es gut, schulisch weniger und so brach Takacs nach nur einem Jahr wieder ab.

Später war er in den heimischen Regional- und Landesligen im Einsatz, spielte unter anderem für den TSV Hartberg, den SC Ritzung und die SV Oberwart. Neben mehreren Spielen gegen die ehemaligen Austria Amateure kann Takacs auch auf zwei Partien gegen die violetten Profis zurückblicken.

2012/13 und 2013/14 gastierten die Veilchen in der ersten Runde des ÖFB Cups jeweils in Oberwart, setzten sich mit 3:1 und 3:0 durch. Takacs spielte im defensiven Mittelfeld zweimal durch. Mit Manuel Ortlechner und James Holland waren damals auch zwei seiner heutigen Arbeitskollegen mit von der Partie.

Manuel Takacs (mi.) 2013 mit Oberwart gegen die Austria und seinen Vorgänger Florian Mader

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Vom Nachwuchsbetreuer zum UEFA-Pro-Diplom

In dieser Zeit setzte sich Takacs längst mit seiner Trainerlaufbahn auseinander. Schon 2007/08 absolvierte er den Nachwuchsbetreuerlehrgang, seit 2013 ist er Besitzer der UEFA-B- und seit 2015 Inhaber der UEFA-A-Diploms. Im Herbst 2016 erlangte Takacs das UEFA-Elite-Junioren-Diplom.

Kurz zuvor fing der Schachendorfer als Co-Trainer der U16 in der Akademie Burgenland an, vom Frühjahr 2017 bis Sommer 2019 war er erst Chefcoach der U15 und später der U16. Im Anschluss übernahm Takacs die sportliche Leitung der Akademie, ehe im Winter 2021 der Wechsel zum LASK folgte. Bei den Oberösterreichern fing er als U18-Trainer an, war kurz darauf Akademie-Leiter und zum Schluss sportlicher Leiter und Trainer des FC Juniors OÖ in der 2. Liga.

Neben reichlich Erfahrung am Platz und in führenden Positionen absolvierte Takacs seit 2020 den Bundesliga-Campus und machte eine Ausbildung im Sportmanagement. Mitte Juli wurde ihm im Rahmen des Auftaktevents der Bundesliga das Diplom überreicht. Und ganz aktuell steht er im Kurs zum UEFA-Pro-Diplom – mit Co-Trainer Cem Sekerlioglu, Mädchen-Akademie-Leiterin Maria Wolf und U18-Coach Joachim Standfest.

Manuel Takacs (2.v.li.) bei der Abschlussfeier des Bundesliga-Campus

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Ergebnisse und Entwicklung

Gemeinsam mit ihm sowie Max Uhlig als Trainer der U16 und Jon Bergen als Verantwortlicher der U15 arbeitet Takacs eng zusammen. "Der Austausch mit den Trainern ist mir sehr wichtig. Wir sind in diesem Bereich gut aufgestellt, jetzt ist es unsere Aufgabe, eine gemeinsame und nachhaltige Philosophie zu entwickeln", so der neue Akademie-Leiter.

"Natürlich sind Ergebnisse nicht immer entscheidend, dennoch trachten wir danach, jedes Wochenende so positiv wie möglich zu absolvieren."

Wie er seine neue Aufgabe auslegt? "Wichtig ist, dass der Klub durch die Akademie gut repräsentiert wird, es eine gute Außendarstellung gibt. Darauf lege ich großen Wert. Es braucht eine gute Mischung zwischen Ergebnissen und Entwicklung. Natürlich ist das Ergebnis nicht immer entscheidend, dennoch trachten wir danach, jedes Wochenende so positiv wie möglich zu absolvieren."

Manuel Takacs als Trainer der Juniors OÖ mit Harald Suchard

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Kluges Scouting

Potential sieht Takacs etwa im Scouting: "Heute arbeitet jede Akademie in Österreich gut. Und der Fight um die größten und besten Talente hat riesige Dimensionen angenommen, die vor einigen Jahren noch unvorstellbar waren. Umso wichtiger ist es, im Scouting gut und klug zu arbeiten. Wir haben mit Rainer Messetler einen neuen Chefscout im Nachwuchs- und Akademie-Bereich, den ich seit vielen Jahren kenne und auf den ich mich blind verlassen kann."

Puncto Infrastruktur in der Austria-Akademie ist Takacs zufrieden, "aber wir müssen mehr daraus machen. Ja, es ist vieles da. Aber es gibt auch vieles zu tun. Gibt es Flächen, die wir effizienter nutzen können? Daran arbeiten wir."

"Der Fight um die größten und besten Talente hat riesige Dimensionen angenommen. Umso wichtiger ist es, im Scouting gut und klug zu arbeiten."

Apropos Arbeit: Dass in der Vergangenheit auch in der Austria-Akademie gut gearbeitet wurde, betont Takacs mehrmals. "Nicht nur letztes Jahr unter meinem Vorgänger Florian Mader, auch in den Jahren davor, sonst würden Braunöder, Huskovic & Co nicht so aufzeigen können."

Auch künftig sollen die violetten Talente über die Young Violets den Sprung in die Bundesliga schaffen. Der Grundstein dafür wird weiterhin im Nachwuchs und in der Akademie gelegt. Seiner Aufgabe ist er sich bewusst, Manuel Takacs nimmt sie an, brennt dafür. Sie ist sein Jackpot.

Manuel Takacs in der Austria-Akademie