Frauenfußball |

25.06.2020

ORF besuchte violette Frauen-Akademie

Vergangene Woche besuchte der ORF im Rahmen seiner Sendung 'Schule bewegt' die Frauen-Akademie von Austria Wien in Simmering. Der sportliche Leiter Martin Pototschnig und Stürmerin Kristina Decker erklärten dabei die Kooperation mit dem Ballsportgymnasium. Anfang Juni wechselten zudem acht junge Talente in die violette Akademie.

Austria Wien und das Ballsportgymnasium – eine Erfolgsgeschichte. Im Herbst 2013 startete das einzigartige Schulmodell in Wien für die Akademie- und Nachwuchsspieler der Veilchen, seit nunmehr drei Jahren besuchen auch die Talente der Frauen-Akademie die Schule. "Nachdem das Modell schon jahrelang bei den Burschen super funktioniert hat, kam der Entschluss, auch unsere Mädchen hier einzubinden", so Martin Pototschnig gegenüber dem ORF.

Ballsportgymnasium im Viola Park

Viermal die Woche wird vormittags trainiert, am Nachmittag geht es dann in die Schule in den dritten Wiener Gemeindebezirk. Noch, denn das Ballsportgymnasium wird voraussichtlich im Sommer 2023 in das im Rahmen des Viola Parks neu erbaute Schulgebäude vor der Generali-Arena ziehen. Zum Schuljahr 2023/24 sollen dann etwa 700 SchülerInnen in mehr als 30 Klassen direkt vor der Ost-Tribüne ihre Schulkarriere absolvieren.

"Die Trainingseinheiten und der Unterricht in der Schule sind super aufeinander abgestimmt, das macht es uns einfach. Auch die Lehrer nehmen auf uns Schülerinnen und Schüler Rücksicht", erklärt Kristina Decker. Neben einigen ihrer Teamkolleginnen besuchen die Klasse auch noch Sportlerinnen und Sportler anderer Vereine wie beispielsweise der Vienna Vikings, der Vienna Capitals, der Vienna D.C. Timberwolves oder des SV Sokol.

Aktuell zählt die Frauen-Akademie etwa 50 junge Talente, erst vor wenigen Wochen stießen acht Spielerinnen dazu: Hannah Blaschka, Bianca Rattey, Valentina Mädl, Sophie Rapf, Stephanie Kolm, Johanna Skobek, Rea Kunschert und Antea Batarilo. Sie sollen dann im neuen Schuljahr ins Ballsportgymnasium wechseln.

"Alle unsere Spielerinnen starten mit der Oberstufe, derzeit laufen Überlegungen, ob wir schon früher starten wollen, dazu braucht es aber auch weitere Trainer und die nötige Infrastruktur, im Moment sind wir da noch nicht so weit", sagt Pototschnig.

Im Vordergrund stehe für ihn dabei aber auch die Frage, inwieweit reine Mädchenteams im jungen Alter schon sinnvoll sind. "Ich denke bis 13 Jahre etwa ist es in Ordnung, wenn man mit den Burschen spielt, aber danach merkt man schon den Unterschied, rein körperlich", meint Decker, die nach der erfolgreichen Europameisterschaft 2017 einen Aufschwung für den heimischen Frauenfußball wahrgenommen hatte. "Der Stellenwert ist damals schon gestiegen, ich denke, es geht in die richtige Richtung."

Die 16-jährige, die in den vergangenen Monaten auch immer wieder bei der SG Austria Wien/USC Landhaus mittrainierte, will sich in der neuen Saison im Bundesliga-Kader etablieren und erfolgreich sein. "Der Traum wäre natürlich einmal ins Ausland zu gehen und für das Nationalteam zu spielen, aber schauen wir einmal, was kommt", bleibt Decker geduldig.