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11.11.2021

Sinisa Adamov: Der Mann für alle Fälle

Er begann im Sommer 2010 als Co-Trainer der U8, durchlief beinahe den gesamten Nachwuchs und die Akademie, arbeitete dort später als Scout und springt nach wie vor überall ein, wo Hilfe gebraucht wird. Mittlerweile ist Sinisa Adamov auch fester Bestandteil des Scoutingteams der Profis und Young Violets. Das ist sein violetter Weg.

©amaspics.at

Mit einem Lächeln auf den Lippen betritt Sinisa Adamov die Geschäftsstelle in der Nord-Tribüne der Generali-Arena, setzt sich an den Tisch. Es ist ein gewohntes Bild, Adamov ist praktisch immer gut gelaunt, seine positive Art steckt durchaus an. Als er auf seine ersten Kontakte mit dem Fußball gefragt wird, muss er noch mehr schmunzeln. "Puh, das ist lange her", grinst er. "Ich habe damals im Park mit dem Kicken begonnen, habe oft mit Zoki Barisic oder Zeljko Radovic gespielt, wir haben ganz in der Nähe voneinander gewohnt."

Über Schwechat zur Austria

Später begann Adamov bei Red Star Penzing, ehe eine Kreuzbandverletzung mit 21 Jahren alle Träume einer größeren Karriere zerstörte. Zwar war er noch länger im Wiener Unterhaus unterwegs, konzentrierte sich aber früh schon auf das Trainerdasein und heuerte im Nachwuchs der SV Schwechat an.

2008 begann genau dort Adamovs zweiter Sohn Denis und wurde schnell von der Austria entdeckt. "Ralf Muhr hat Denis 2009 geholt und ist ein halbes Jahr später auch auf mich zugekommen, ob ich mir vorstellen könnte, bei der Austria im Nachwuchs zu arbeiten. Da habe ich natürlich sofort zugesagt", erinnert sich Adamov zurück.

Adamov startete als Co-Trainer er U8 und war über die letzten Jahre hinweg bei so gut wie allen Teams im Nachwuchs und der Akademie dabei. Nebenbei scoutete er für die Veilchen, wobei sich seine Arbeit nach und nach immer mehr auf die Suche nach talentierten Nachwuchskickern verlagerte.

"Ich habe der Austria sehr viel zu verdanken, konnte mein Hobby zum Beruf machen, das ist etwas sehr Besonderes. Und wenn ich dann helfen kann, dann möchte ich das tun."

So "entdeckte" Adamov unter anderem Aleksandar Jukic, Can Keles und Ziad El Sheiwi, um drei aktuelle Beispiele aus dem Profikader zu nennen. Eines ist ihm dabei aber sehr wichtig: "Es ist nicht mein alleiniger Verdienst, wenn es um diese Spieler geht. Ich habe sie zum Verein geholt, aber viele Trainer und Betreuer haben sie über die Jahre geformt und weiterentwickelt. Es braucht von allen Beteiligten viel Einsatz und gute Arbeit und letztlich muss auch bei den Spielern selbst alles passen, um es zu den Profis und hoffentlich noch weiter zu schaffen."

"Meine Art, etwas zurückzugeben"

Trainer und Scout waren nicht die einzigen Aufgaben, die Adamov bei der Austria erledigte. Egal ob bei den Austria Soccer Camps, im Büro, bei handwerklichen Problemen oder auch als Zeugwart bei den Young Violets und der Kampfmannschaft – herrscht Not an der Frau oder am Mann, ist Adamov zur Stelle. "Ich habe der Austria sehr viel zu verdanken und das ist meine Art, etwas zurückzugeben. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, das ist etwas sehr Besonderes. Und wenn ich dann helfen kann, dann möchte ich das tun. Außerdem kann ich wirklich nicht nein sagen", schmunzelt der 45-Jährige.

Seit Sommer 2021 ist Adamov auch im Erwachsenenbereich als Scout im Einsatz. Eine neue und gleichzeitig keine Unbekannte Aufgabe. "Ich habe sehr gute Kontakte in den Balkan und soll diesen Bereich noch besser abdecken, dazu kommen Beobachtungen in der Regionalliga und der eigenen Spieler etwa bei den Nationalteams." Gemeinsam mit Austria-Legende Andy Ogris und Christoph Schricker arbeitet Adamov im violetten Scoutingteam unter der Leitung von Gerhard Hitzel.

"Ich bin extrem dankbar, diese Chance bekommen zu haben und versuche natürlich, ihr bestmöglich gerecht zu werden." Und dann macht sich Sinisa Adamov wieder auf den Weg, auf die Suche nach möglichen neuen Spielern. Natürlich mit einem Lächeln auf den Lippen. Wie man ihn kennt.