
Die Jungveilchen nehmen das Heft gegen den Favoriten aus Döbling nach einem frühen Rückstand über weite Strecken des Spiels in die Hand. Filip Lukić trifft nach einer tollen Kombination sehenswert zum Ausgleich. Die Uhlig-Elf knöpft nach der Admira dem nächsten Aufstiegskandidaten einen Punkt ab und ist damit bereits fünf Spiele in Serie ungeschlagen.
©GEPA-pictures
Derbytime in der Generali-Arena. In Runde 6 der ADMIRAL 2.Liga bekamen es die Jungveilchen mit dem First Vienna FC zu tun. Die Döblinger starteten mit acht Punkten aus fünf Spielen in die Saison, beurlaubten Anfang der Woche Trainer Mehmet Sütcü und reagierten damit auf zuletzt drei Spiele ohne vollen Erfolg – ein Beleg dafür, wie hoch die Trauben in Döbling heuer hängen. „Vom Personal her eine Top-Mannschaft", wusste Trainer Max Uhlig im Vorfeld auf die Partie um die Herausforderung Bescheid. Für das Duell mit dem Aufstiegsaspiranten musste Max Uhlig auf einige Jungveilchen rundum Konstantin Aleksa, Ifeanyi Ndukwe & Co. verzichten, die unter der Woche bei der Kampfmannschaft trainierten und ein Thema für das morgige Auswärtsspiel bei Sturm Graz sind.
Das Spiel startete denkbar ungünstig. Nach einer Spielverlagerung auf die rechte Seite kam Jongmin Seo auf der rechten Seite zum Ball, zog ansatzlos ab und besorgte mit dem ersten Abschluss die frühe Führung für die Vienna (3.). Ein Rückstand, der für die Veilchen wie ein Weckruf wirkte. Filip Lukić & Co. nahmen das Heft von nun an in die Hand, zeigten sich griffig und spielstark. Romeo Mörth wurde tief in der gegnerischen Hälfte freigespielt, dribbelte über das halbe Feld, sein Abschluss ging nur hauchzart am langen Eck vorbei (11.). Letzterer kam kurz daraufhin erneut im Sechzehner an den Ball, Okungbowa konnte den Brand mit einem Sliding Takling im letzten Moment löschen (12.). Im Gegenzug hatte die Vienna ihre größte Chance auf das zweite Tor. Rosenberger, für seine guten Flanken bekannt, setzte Bamba Susso in Szene, der Gambier setzte den Kopfball knapp am Tor vorbei.
Die Veilchen hatten weiterhin mehr vom Spiel, kombinierten sich sehenswert durch die Reihen der Döblinger und zeigten sich sehr aggressiv in den Duellen. Nach einem Eckball von Dominik Nišandzić kam Nicola Wojnar zum Kopfball, Unger im Tor der Gäste konnte den Ball gerade noch über das Tordach lenken (32.). Kurze Zeit später sollte es dann aber klingeln. Nach einer von vielen sehr schön herausgespielten Aktionen brachte Daniel Nnodim den Ball zur Mitte. Romeo Mörth blieb geschickt weg und ließ den besser postierten Filip Lukić zum Abschluss kommen – dieser übernahm sehenswert und traf zum hochverdienten 1:1-Ausgleich! Traumtor (35.)! Für Lukić war es der zweite Treffer, nach dem er beim 1:0-Sieg in Wels sein Premierentor in der 2. Liga erzielte. Vor der Halbzeitpause wurde es dann noch einmal brenzlig. Nach einem langen Ball verlängerte Susso per Kopf, Abdijanović hatte einen freien Weg zum Tor, legte sich jedoch den Ball zu weit vor. Kenan Jusić übernaserte das Vorhaben des Vienna-Angreifers, lief entschlossen aus seinem Tor und setzte sich im Eins gegen Eins durch. Mit dem Unentschieden in die Pause.
Der zweite Durchgang startete wieder mit überfallsartigen Angriffen der Uhlig-Elf. Zunächst wurde ein Querpass von Mörth abgefangen (49.), wenig später wurde Lukić in höchster Not im Sechzehner abgegrätscht (50.). Das Spiel verlagerte sich nun mehr und mehr in die Hälfte der Blau-Gelben, die in dieser Phase Schwierigkeiten hatten, sich kontrolliert zu befreien. Die nächste Chance ließ nicht lange auf sich warten: Der zur Halbzeit eingewechselte Marcel Stöger spielte Marijan Österreicher im Rückraum frei, dessen Abschluss am kurzen Eck vorbeizog (58.). Zwei Minuten später war es Abwehrchef Nicola Wojnar, der nach einem Nišandzić-Freistoß frei zum Kopfball kam, diesen aber nicht ideal traf und deshalb aus der Gefahrenzone hinaus köpfelte (60.).
Die Veilchen zeigten sich weiterhin giftig. Kapitän Philipp Hosiner stibitze Nnamdi den Ball, zog entschlossen nach innen und traf am kurzen Eck vorbei (72.). Danach war es Romeo Mörth, dessen Abschluss zu schwach ausfiel (74.). Die nächste sehenswerte One-Touch-Kombination endetet bei Marcel Stöger, der nach Steckpass von Lukić knapp nicht an den Ball kam.
In der Schlussphase bäumten sich auch die Döblinger nochmal auf, Jusić wehrte einen scharfen Luxbacher-Weitschuss gekonnt zur Seite ab (85.). Im Gegenzug war es abermals der überragend aufspielende Lukić, der nach einem Eckball-Abpraller frei zum Schuss kam. Der Ball rutschte dem Mittelfeldzangler jedoch über den Innenrist und landete über dem Tor.
In der Schlussphase parierte Jusić zunächst einen scharf getretenen Freistoß von Abdijanović (87.). Die letzten beiden Chancen auf den Lucky Punch hatten dann wieder die Jungveilchen. Mörth setzte auch in Minute 89 noch zum Pressing an und zwang Unger zum Fehler. Stöger kam an den Ball, chipte diesen jedoch zu leicht über Unger, sodass Okungbowa – auf der Linie stehend – abwehren konnte. Wenige Momente später kam der ebenfalls eingewechselte Osman Abdi zum Abschluss, wurde in höchster Not geblockt.
Somit blieb es beim 1:1, mit dem die Jungveilchen auch im fünften Spiel hintereinander ungeschlagen bleiben. Kommende Woche, am Samstag um 20:00 Uhr, treffen die Young Violets in Gleisdorf auf Sturm II.
Trainer Max Uhlig:
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber vor allem mit unserer Leistung. Wir wussten, dass mit der Vienna eine sehr starke Mannschaft auf uns zukommt. Ich bin stolz, wie die Jungs den frühen Rückstand weggesteckt haben und wie dominant und spielstark wir aufgetreten sind. Wir haben uns eine Vielzahl an Chancen herausgespielt und sehr geschlossen verteidigt. Den Punkt nehmen wir sehr gerne mit.“
YOUNG VIOLETS – First Vienna FC 1:1 (1:1)
Tore: Lukić (35.), Seo (3.)
YOUNG VIOLETS: Jusić; Fischer, Wojnar, Ilić; Nnodim, Lukić (90. Zdichynec), Nišandzić, Sawicki (46. Stöger), Mörth (90. Deshishku); Österreicher (72. Abdi), Hosiner ©.
FIRST VIENNA FC: Unger, Nnamdi, Szerencsi, Okungbowa, Rosenberger; Seo (67. Titkov), Dantas, Luxbacher, Edelhofer (61. Zimmermann), Abdijanović (90. Stratznig), Susso (67. Schmidt)
Generali-Arena, 822 Besucher:innen, Schiedsrichter Stefan Macanović