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17.08.2023
Ein Spiel, das die über 10.000 ZuschauerInnen in Favoriten wohl so schnell nicht vergessen werden. Legia Warschau ging vor der Pause 2:0 in Führung, legte nach dem Seitenwechsel noch einen Treffer oben drauf. Doch die Veilchen gaben nicht auf, Andreas Gruber verkürzte mit zwei Toren zum 2:3. Legia Warschau traf zum 2:4, ehe Reinhold Ranftl - schon in der Nachspielzeit - auf 3:4 verkürzte. Zu der Verlängerung kam es allerdings nicht mehr, Ernest Muçi versetzte der Austria in der 10. Minute der Nachspielzeit den Todesstoß. Unfassbarer Endstand: 3:5!
Michael Wimmer vertraute der siegreichen Elf vom Hinspiel, einzig der verletzte Tin Plavotić wurde von Johannes Handl ersetzt. Marvin Martins ist im Europacup spielberechtigt und begann wie gewohnt in der Abwehrzentrale.
Auch Legia-Trainer Kosta Runjaić sah wenig Grund, seine Startaufstellung zu ändern. Nur Artur Jedrzejczyk begann anstelle des - ebenso wie Plavotić - im Hinspiel verletzten Radovan Pankov in der Dreierkette.
Die zahlreichen Fans im Viola Park sahen einen druckvollen Beginn der Hausherren. In den ersten fünf Minuten waren schon drei Eckbälle für die Austria zu notieren, das hohe Pressing funktionierte gut. Ein erster Schuss von Matthias Braunöder wurde geblockt (3.). Wie schon im Hinspiel musste Michi Wimmer früh wechseln, Marvin Potzmann musste verletzt raus, Manuel Polster kam ins Spiel. Andreas Gruber brachte bei einem Kopfball nach Flanke von Polster zuwenig Druck hinter den Ball (19.). Legia wurde in der 23. Minute erstmals gefährlich: Marc Gual tauchte vor Christian Früchtl auf, sein Abschluss ging aber weit daneben, zudem stand der Spanier im Abseits. Ein weiter Einwurf von James Holland sorgte für eine brenzlige Situation im Legia-Strafraum, doch Torhüter Kacper Tobiasz war aufmerksam (29.).
Ein Schuss von Josué ging deutlich am Tor vorbei, auf der anderen Seite war Andreas Gruber wesentlich knapper dran (33., 38.). Eine Minute später gelang den Gästen der Führungstreffer, Juergen Eltim traf mit einem satten Schuss aus 20 Metern. Dem Tor ging eine Abseitsposition von Pawel Wszolek voraus, ein VAR kommt in der UECL-Qualifikation allerdings nicht zum Einsatz.
James Holland traf nach Ecke von Dominik Fitz per Kopf leider nur die Latte, beinahe der postwendende Ausgleich (41.). So kam es in der ersten Halbzeit noch dicker, Marc Gual traf nach Flanke von Bartosz Slisz zum 0:2 (45.). Die Austria brauchte nach der Pause zumindest einen Treffer.
Zur Pause gab es keine personellen Änderungen, Chris Früchtl verhinderte unmittelbar nach Wiederanpfiff mit einer Glanzparade einen Kopfballtreffer von Patryk Kun. Auch gegen Tomáš Pekhart blieb der Austria-Goalie erfolgreich (57.). Andreas Gruber verpasste einen Stanglpass von Muharem Husković denkbar knapp, im Gegenzug traf Pekhart nach einem perfekt gespielten Konter zum 0:3 (59.).
Wimmer reagierte, brachte mit Aleksandar Jukić und Manfred Fischer frische Kräfte. In der 69. Minute schöpften 10.000 Fans im Stadion neue Hoffnung, Andreas Gruber traf nach einem wunderbaren Doppelpass mit Dominik Fitz zum 1:3. Marvin Martins wurde im Strafraum von zwei polnischen Spielern in die Zange genommen, der fällige Elfmeterpfiff blieb aus (80.). Alexander Schmidt feierte in der 82. Minute sein Debüt für Violett, eine Minute später stand der Viola Park Kopf. Andi Gruber traf erneut nach Assist von Dominik Fitz - nur noch 2:3, Gesamtscore 4:4.
Doch die Freude währte nur kurz, der eingewechselte Maciej Rosołek traf in der 87. Minute zum 2:4. Legia Warschau hatte wieder die Oberhand. Zu allem Überdruss sah Jukić für eine Tätlichkeit die rote Karte. In der neunminütigen Nachspielzeit warfen die Veilchen alles nach vorne und das scheinbar Unmögliche trat ein, Reinhold Ranftl traf nach Vorlage von Johannes Handl zum 3:4 - die Austria war wieder im Rennen.
Doch an diesem Tag wollte es einfach nicht sein, man konnte es kaum glauben. Ernest Muçi traf in der 100. (!) Minute zum 5:3 für Legia Warschau, die Austria scheidet in der Qualifikation der UEFA Europa Conference League mit einem Gesamtergebnis von 5:6 aus.
Austria: Früchtl; Handl, Martins, Galvão; Ranftl, Braunöder (62. Fischer), Holland (62. Jukić), Potzmann (5. Polster); Gruber, Husković (82. Schmidt), Fitz
Legia: Tobiasz; Jędrzejczyk, Augustyniak, Ribeiro; Wszolek, Slisz, Elitim (74. Celhaka), Kun (90.+4 Rose); Josué (90.+4 Muçi), Pekhart, Gual (61. Rosołek)
Tore: Gruber (69., 83.), Ranftl (90.+6); Elitim (39.), Gual (45.), Pekhart (59.), Rosołek (87.), Muçi (90.+10)
Gelbe Karten: Gruber (45.+3), Martins (64.), Fischer (72.); Elitim (35.), Augustyniak (45.+3), Slisz (90.), Josué (90.+3), Muçi (90.+11)
Rote Karte: Jukić (89.)
Viola Park, Schiedsrichter István Vad (Ungarn), 10.288 ZuschauerInnen