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09.11.2021
Die Mannschaft und das Betreuerteam der Austria besuchten am Dienstag das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah in Wien. Austria Wien übernimmt außerdem die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und will damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus leisten.
Das Jahr 1938 – es steht einerseits für den gezielten und systematischen Anfang vom Ende sehr vieler menschlicher Schicksale. Und andererseits hätte es beinahe auch das Ende der Austria bedeutet, deren achtköpfiger Vorstand bis zum „Anschluss“ zur Gänze aus Menschen jüdischen Glaubens bestanden hatte, ehe diese damit einhergehend vertrieben, inhaftiert oder ermordet wurden. Selbiges Schicksal traf auch zahlreiche Anhänger der Violetten.
Am Dienstag besuchten die Austria-Mannschaft sowie das Betreuerteam geschlossen das Mahnmal am Judenplatz in Wien, um einerseits die Geschichte und damit verbundenes Bewusstsein weiter am Leben zu erhalten und gleichzeitig die eigenen Wurzeln und andererseits der eigenen Historie Rechnung zu tragen.
Vorstand Gerhard Krisch: „Wir haben als Fußballverein eine Vorbildfunktion und wollen eine klare Position gegen Diskriminierung jeglicher Art einnehmen. Toleranz, Gleichberechtigung und Respekt gegenüber Menschen sind Werte, die wir mit der Gesellschaft teilen wollen. Wir haben uns hier vor dem Mahnmal versammelt, weil es sehr wichtig ist, immer wieder darüber nachzudenken, was wir aus der Geschichte lernen können.“
Sportdirektor Manuel Ortlechner: „Wir sehen uns als Austria in der Verantwortung, dass wir uns generell mit der Geschichte und in diesem speziellen Fall auch mit der Geschichte des Vereins auseinandersetzen. Wir sind ein Verein, der für Weltoffenheit steht. Wir wollen ein offenes Haus für alle sein. In Bezug auf die Novemberpogrome ist es wichtig darauf hinzuweisen, welche Abscheulichkeiten in Zeiten des Nationalsozialismus hier in Österreich passiert sind.“
Die Arbeitsdefinition der INTERNATIONAL HOLOCAUST REMEMBRANCE ALLIANCE soll helfen, Antisemitismus früh zu erkennen und wirksam zu bekämpfen, indem sie sensibilisiert, was als Meinungsäußerung toleriert werden kann und wo die Grenze zum Antisemitismus überschritten wird:
„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“
Weitere Informationen und Erläuterungen zur Arbeitsdefinition Antisemitismus findet ihr hier.