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06.04.2022

Austria Wien gab Know-how in Kolumbien weiter

Ende März kehrte die Football Club Social Alliance (FCSA) mit Akademie-Administrator und FCSA-Instruktor Robert Urbanek Nach Kolumbien zurück. Im Rahmen des Follow-Ups in Cartagena konnten bereits ausgebildete Young Coaches ihr Wissen auffrischen und erlernten gleichzeitig neue Ausbildungsinhalte mit dem Fokus auf Inklusion von Kindern mit einer Beeinträchtigung.

©Football Club Social Alliance

Nach über zweijähriger Pandemie-bedingter Pause – zuletzt waren die FCSA und Austria Wien im Februar 2019 in Mexiko – konnte von 31. März bis 4. April endlich wieder ein internationales Projekt der Football Club Social Alliance stattfinden. Dazu reisten Robert Urbanek und Peter Quast von Bayer 04 Leverkusen in die kolumbianische Küstenstadt Cartagena.

Dort trafen sie auf 39 im Kinderfußball engagierte Kolumbianer:innen, hauptsächlich bereits 2015/16 ausgebildete Young Coaches sowie ausgewählte Peer Young Coaches, die über die letzten Jahre trainiert wurden. So entstand ein reger Austausch zu "Best Practices" auf und neben dem Fußballplatz.

Wichtige Auffrischung und tolle Festivals

Um ein erfolgreiches Follow-Up gewährleisten zu können, arbeiteten die Instruktoren eng mit der Scort Foundation und der lokalen Partnerorganisation Fundación Colombianitos zusammen. Gemeinsam wurden während der viertägigen Fortbildung fußballerische Elemente sowie lokal relevante Themen im Rahmen von praktischen Einheiten und Workshops vermittelt.

Der Fokus lag einerseits auf der Auffrischung bestehenden Wissens, sowie auf der Inklusion von Kindern mit einer Beeinträchtigung in Fußballaktivitäten. Zudem erhielten die 39 Teilnehmer:innen eine Einführung in die Wirkungsmessung, um den positiven Einfluss ihrer Aktivitäten auf die Kinder zukünftig noch besser verstehen und kommunizieren zu können.

Um das neu gewonnene Wissen direkt umsetzen zu können, wurden für den dritten und vierten Tag Fußballfestivals mit Kindern aus der Umgebung veranstaltet. Zum ersten Festival wurden 27 Kinder mit Beeinträchtigung eingeladen, am zweiten Festival nahmen rund 120 Kinder ohne Beeinträchtigungen teil. Letztlich konnten die Young Coaches mit neuem und vertieftem Wissen im Gepäck zurück in ihre Communities reisen und dieses dort künftig selbst weitergeben.

Stimmen zum Follow-Up in Kolumbien

Robert Urbanek: "Das Festival mit den Kindern mit Beeinträchtigung war für mich das Highlight dieses Workshops. Es ist jedes Mal aufs Neue schön zu sehen, was die Kids alles mitnehmen, wie sie sich freuen und wie die Coaches voll bei der Sache sind. Deswegen sind wir hier."

Juliana, Young Coach: "Ich habe mich dazu entschieden an diesem Follow-up teilzunehmen, weil es mich als Coach aber auch als Person bereichert. Ich will immer mehr lernen. Ich bin sehr motiviert besser zu werden in dem was ich jeden Tag mache. Das ist wirklich eine unglaubliche Möglichkeit für mich. Diese Erfahrung ermöglichte es mir von sehr erfahrenen Coaches zu lernen."

Alfredo, Young Coach: "Für uns ist es wirklich sehr wichtig, trotz der Covid-19-Pandemie Zugang zu einer solchen Weiterbildung zu haben. Die Diskussion, in welcher wir die Herausforderungen der Pandemie und Lösungsansätze reflektierten, war für mich äußerst interessant. Denn es ist eine Sache, die alle betrifft. Deshalb war es für mich sehr wichtig zu sehen, welche verschiedenen Methoden meine Freunde und Kollegen in dieser Situation anwenden."

Jacobo, Young Coach: "Ich bin ein Sportlehrer und arbeite mit Menschen, die blind sind oder eine Lernbeeinträchtigung haben. Was ich hier gelernt habe, werde ich auf jeden Fall in der Zukunft mit meinen Studierenden anwenden können. Ich will von nun an meine Stunden besser planen."

Angie, Young Coach: "Als Trainerin habe ich viele technische Dinge gelernt und die Kinder haben mir gezeigt, dass sie alles erreichen können. Das Einzige, was man haben muss, ist der Wille, es zu versuchen. Wenn zum Beispiel ein Kind mit einer Beeinträchtigung neu in meine Schule kommt, kann ich es ab jetzt einbeziehen, da ich mehr weiß. Ich habe schon einige Ideen, wie ich alle Kinder aufnehmen kann."

Football Club Social Alliance

Die Football Club Social Alliance ist eine von der Scort Foundation ins Leben gerufene Partnerschaft zwischen Austria Wien, dem FC Basel, Werder Bremen, Bayer 04 Leverkusen, Schalke 04 und Mainz 05.

Ziel dieses Bündnisses ist es, junge Menschen zu Kinder- und Jugendfußballtrainern, sogenannten Young Coaches auszubilden. Dafür reisen Instruktor:innen der Mitgliederklubs regelmäßig an ausgewählte Orte und geben dort ihr Wissen und Know-how an Einheimische weiter. Neben fußballerischen Kompetenzen werden auch soziale Fähigkeiten vermittelt.