
Die Austria muss sich den Stahlstädtern vor heimischer Kulisse 0:1 geschlagen geben. Den einzigen Treffer des Abends erzielte Shon Weissman aus einem Elfmeter (79.), das Aufbäumen im Finish reichte nicht mehr zum Ausgleich.
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Vor dem Samstags-Heimspiel gegen den Tabellenzehnten aus Linz war die Devise recht unzweideutig: ein fünfter Sieg in Folge sollte her. Das sahen nicht nur die Fans so, 12.857 waren gekommen. Cheftrainer Stephan Helm warnte vor der Offensiv-Power der Linzer, hatte personell allerhand zu adaptieren: Für den gelb-rot-gesperrten Philipp Wiesinger rückte Reini Ranftl in die Dreierkette, Luca Pazourek begann auf der rechten Außenbahn. Manprit Sarkaria ersetzte den ebenfalls gesperrten Abu Barry und gab den Achter. Mit Dominik Nišandžić durfte sich das nächste violette Eigengewächs über einen Platz im Spieltags-Kader freuen.
Die Veilchen begannen bestimmter. Eggestein setzte Botić vom Strafraumeck gekonnt in Szene, doch Goalie Baier stand parat (6.). Das spielerische Spektakel ließ zunächst noch auf sich warten: Die Linzer tasteten sich behutsam in die Partie, trauten sich von Minute zu Minute tiefer in Şahin-Radlingers Vorgarten hinein und klopften nach einer Viertelstunde einmal an. Einen Briedl-Versuch lenkte der Austria-Goalie gerade noch zur Ecke (18.). Im Gegenzug die Violetten: Tae-seok Lee jagte die Kugel nach Fischer-Zuspiel auf die Westtribüne (21.), ehe der Südkoreaner Noah Botić im Fünfer entdeckte, wo Moormann zuerst am Ball war (22.). Der Australier erarbeitete sich vor der Pause seine Möglichkeiten, war nach Pazourek-Zuspiel (29.) bzw. Šaljić-Corner (31.) aber jeweils zu unpräzise. Einen echten Sitzer fanden die - zwischenzeitlich passiv gewordenen - Linzer vor: Goiginger zielte kurz vor dem Pausenpfiff nur Zentimeter am langen Eck vorbei (44.).
Die Veilchen wollten. Radonjić strich eine gut getimte Šaljić-Hereingabe nur die Stirn entlang (47.), ein Corner desselben fiel Fischer vor die Füße – Maranda klärte auf der Linie (54.). Das Bild der ersten Hälfte schien sich zu wiederholen. Flüssig wollte es hüben wie drüben nicht hergehen, man neutralisierte einander. Die Stahlstädter fielen im letzten Drittel nur selten auf, wenn, dann brannte es aber lichterloh: Maranda bekam eine abgefälschte Goiginger-Flanke serviert, traf die Kugel aber nur unzureichend (65.). Dann: Ein folgenschwerer Pfiff. Philipp Maybach touchierte Mensahs Fuß, Schiedsrichter Pfister wirkte überzeugt, Weissman verlud Şahin-Radlinger vom Punkt aus (79.).
Die Austria wehrte sich. Nach schöner Vorarbeit von Sanel Šaljić brachte der eingewechselte Marko Raguž die Frucht nicht im Tor unter (84.), Baier fischte den Klärungsversuch eines Vordermanns aus dem langen Eck (90+1.), Maranda rutschte heldenhaft in einen Fischer-Schuss, der Kopfball des aufgerückten Şahin-Radlinger war für Baier kein Problem. Es blieb beim 0:1.
Austria Wien: Şahin-Radlinger; Ranftl, Dragović, Radonjić (81. Raguž); Pazourek (87. Guenouche), Sarkaria (74. Maybach), Fischer ©, Lee; Šaljić, Eggestein, Botić (74. Boateng).
BW Linz: Baier; Maranda ©, Bakatukanda, Moormann (69. Varesi-Strauss); Reiter, Cvetko, Fofana, Pirkl; Ronivaldo (60. Mensah), Goiginger, Weissman (88. Wähling)
Tor: Weissman (79./E.)
Generali-Arena, 12.857 Fans; Schiedsrichter Daniel Pfister