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29.11.2022

Das war die Ordentliche Generalversammlung 2022

Am heutigen Dienstagabend fand in der Generali-Arena die turnusmäßige Ordentliche Generalversammlung des FK Austria Wien statt. Neben der Wahl des neuen Verwaltungsrats standen die Finanzkennzahlen der Saison 2021/22 im Fokus, zudem berichteten die Podiumsteilnehmer über die sportlichen und wirtschaftlichen Pläne.

©FK Austria Wien/Köhler

Präsident Frank Hensel berichtete über ...

… Insignia und Gazprom Export: "Das Collaboration Agreement mit Insignia wurde plangemäß am 15. August 2022 beendet. Wir haben uns außerdem als Ziel gesetzt, die FK Austria Wien International Marketing GmbH im ersten Halbjahr 2023 aufzulösen und sind dazu mit Insignia im Austausch. Das Sponsoring durch Gazprom Export war ein wesentlicher Bestandteil unseres Budgets, der uns weggefallen ist. Dazu gab es Rückforderungsansprüche aus nicht erbrachten Leistungen, nachdem wir diese mit Start des verbrecherischen Krieges in der Ukraine reduziert und eingestellt haben. Die letzten Sponsoringleistungen in der Akademie laufen im Frühjahr 2023 aus."

… die Investorengruppe: "Die Viola Investment GmbH hat die Option auf weitere 9,9 Prozent gezogen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr positiv, es gibt hier auch zahlreiche gemeinsame Arbeitsgruppen mit dem Verein und die Stimmung ist insgesamt sehr gut. Das ist mir persönlich sehr wichtig."

… die wirtschaftliche Bilanz: "Wie bereits angesprochen, haben wir einen zusätzlichen Druck durch den weiterhin klar zu verurteilenden Angriffskrieg in der Ukraine. Wir haben zahlreiche Kosteneinsparungen initiiert und werden diese weiterverfolgen, der Schuldenabbau wurde eingeleitet und wird ebenfalls konsequent weitergeführt. Was die Kosteneinsparung und die Kostenoptimierung betreffen, sind wir gut unterwegs, unser Hauptthema ist die Einnahmenseite – da müssen wir weiter arbeiten."

Wirtschaftliches Fazit

Im Anschluss gab Vorstand Gerhard Krisch einen wirtschaftlichen Einblick, der nach den im Laufe des Tages veröffentlichten Finanzkennzahlen der Saison 2021/22 besonders interessierte. "Das Jahresergebnis mit einem Fehlbetrag von rund sieben Millionen Euro ist natürlich nicht erfreulich. Klar ist aber, dass die wirtschaftliche Gesundung kein Ein-Jahres-Projekt ist und wir diesen Rucksack weiterhin mit uns tragen müssen. Wir sehen aber eine große Unterstützung durch unsere Fans und Sponsoren und hoffen weiter darauf."

In der unter anderem durch den Angriffskrieg in der Ukraine und des in weiterer Folge wegfallenden Sponsorings durch Gazprom Export notwendig gewordenen erneuten Fortbestandsprognose konnte eine positive Primär- und Sekundärprognose durch den Wirtschaftsprüfer erteilt werden. Dennoch sind, so Krisch, auch 2022/23 und 2023/24 negative Jahresergebnisse – ohne internationale Gruppenphasen kalkuliert – zu erwarten, die durch Finanzierungsmaßnahmen kompensiert werden müssen.

Als Maßnahmen der Fortbestandsprognose präsentierte Vorstand Gerhard Krisch drei Säulen. Dabei geht es um das Geschäftsmodell des Ausbildungsvereins in einer Ausbildungsliga, um eine Vertriebsoffensive im Bereich B2B sowie die gleichzeitige Erlössteigerung bei der Kosteneinsparung.

Sportliche Bilanz

Sportdirektor Manuel Ortlechner berichtete über den eingeschlagenen Weg. "Unser Weg wird weiterhin großgeschrieben – in vielen Bereichen. Wir haben weiterhin sehr viele junge Spieler, die den Sprung in die Kampfmannschaft geschafft haben. Leider haben sich drei unserer Elitespieler – Zaid El Sheiwi, Florian Wustinger und Muharem Huskovic – schwer verletzt. Insgesamt war es ein sehr intensiver Herbst mit der europäischen Gruppenphase."

"Unsere Frauen konnten im Sommer endlich in die Generali-Arena ziehen und die Heimspielpremiere im Stadion feiern. Wir stellen eines der jüngsten Teams der Bundesliga, in dem ein Drittel das Kaders aus Eigenbauspielerinnen besteht, auch das ist Unser Weg." Im Bereich der Akademie ist die Steigerung der Intensität als Ziel ausgegeben, wobei die Spielerentwicklung über den Ergebnissen steht. "Das heißt aber nicht, dass wir nicht auf die Ergebnisse schauen, im Gegenteil. Das Benchmarking mit Salzburg ist in diesem Bereich ebenfalls sehr wichtig", so der Sportdirektor.

Über das Projekt Academies Eleven konnten im Herbst die ersten drei Spieler mit Jungprofiverträgen ausgestattet, insgesamt wurden bereits zwölf Spieler in das Projekt aufgenommen. Verbesserungspotential sieht Manuel Ortlechner im Schnittstellenmanagement, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Zudem soll künftig eine einheitliche Spielphilosophie über alle Teams von Austria Wien gelegt werden, das sogenannte FAK-Playbook.

Wahl des Verwaltungsrats

Nach der Vorstellung der durch das Kuratorium einstimmig vorgeschlagenen Liste für den Verwaltungsrat wurde die Ordentliche Generalversammlung für die in den Statuten vorgeschriebene geheime Wahl unterbrochen.

Die Liste erreichte die notwendige absolute Mehrheit nicht, wodurch der Listenvorschlag des Kuratoriums nicht angenommen und der neue Verwaltungsrat nicht bestätigt wurde. Das Kuratorium ist damit beauftragt, einen erneuten Listenvorschlag zu erstellen, der in weiterer Folge in einer Außerordentlichen Generalversammlung zur Wahl steht.

Bis dahin bleibt der aktuelle Verwaltungsrat des FK Austria Wien im Amt.

Ehrungen

Einigen Ordentlichen Mitgliedern durfte Austria Wien im Rahmen der Generalversammlung zu besonderen Jubiläen gratulieren und sich gleichzeitig für die außergewöhnliche Unterstützung bedanken: Christine Muska, Stephan Braunegg, Martin Höfinger, Lukas Javurek, Christoph Mayrhofer, Christian Rainer, Robert Röhm, Georg Wallner und Robert Zadrazil zum 10-jährigen Jubiläum, Erwin Kaltenbeck und Gerhard Schneller zum 20-jährigen Jubiläum sowie Heinz Sramek zum 40-jährigen Jubiläum.

Last but not least wurde Raimund Harreither die Ehrenmitgliedschaft des FK Austria Wien verliehen.