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18.07.2024

FCSA-Young Coaches zurück in Mexiko!

Unter violetter Beteiligung kehrte die Football Club Social Alliance (FCSA) nach vierjähriger Absenz für ein Follow-Up nach Mexiko zurück und hielt einen Fortbildungskurs für ehemalige Projekt-Teilnehmer:innen ab. 39 Kinderfußballtrainer:innen lernten, wie sie trotz der prekären Umstände im Land benachteiligte Kinder über den Fußball unterstützen können.

SCORT

In den Monaten, bevor die Pandemie über die Welt hereinbrach bildete die FCSA gemeinsam mit lokalen Organisationen und dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR 41 junge Erwachsene, sogenannte Young Coaches, zu Kinderfußballtrainer:innen aus. Viele von ihnen arbeiteten bereits zuvor im sozialen Bereich. Etwa mit geflüchteten Kindern, deren Familien vor Gewalt, Verfolgung und Armut flohen und die sich damals in großen Karawanen in Richtung des mexikanischen Nordens bewegten.

Herausfordernde Bedingungen

Gut vier Jahre später hat sich die Lage in Mittelamerika weiter zugespitzt. Für viele Schutzsuchende ist Mexiko inzwischen nicht mehr Transit-, sondern Zielland. Das Land ist unter den Top-5 jener Länder mit den meisten Asylgesuchen. Der Influx an Schutzsuchenden aus Ländern wie Honduras, Haiti oder El Salvador bringt vor allem Städte an der südlichen Landesgrenze sowie die Hauptstadt an ihre Grenzen. Viele Familien sind zu einem Leben auf der Straße verdammt und damit multiplen Gefahren ausgesetzt. Um deren Kinder aufzufangen sind gut die Hälfte aller Young Coaches, die 2019 ihre Ausbildung mit der FCSA absolvierten, weiterhin engagiert.

Gezielte Weiterbildung für Young Coaches

Von 11. - 14. Juli reisten die FCSA-Instruktoren Julian Senfter und Caspar Prill (beide FK Austria Wien) bzw. Kai Brock (FC Schalke 04) nach Mexiko-Stadt, um 18 Young Coaches und 21 ausgewählte Peer Young Coaches (Trainer:innen, die von Young Coaches angelernt wurden) vor Ort weiterzubilden. Während der gesamten Ausbildung wurde spezielles Augenmerk auf die Flexibilität der Coaches gelegt, damit sie auch unter schwierigen Bedingungen ein attraktives Training für Kinder verschiedenster Alters- und Fähigkeitsgruppen gestalten können. Der diesjährige Lehrgang wurdee vor allem um die Themen sexuelle und geschlechtsbasierte Gewalt und Inklusion erweitert. Die Young Coaches sollten lernen, wie der Fußball als Bildungs- und Sensibilisierungs-Tool zu bestimmten Themen genutzt werden kann.

Mit neuen Ideen und aufgefrischtem Wissen und einem gestärkten Netzwerk kehrten die Teilnehmer:innen voller Tatendrang in ihre Communities zurück, um ihre Aktivitäten mit benachteiligten Kindern fortzusetzen. Seit 2020 profitieren insgesamt über 8000 Kinder in Mexiko von der Arbeit des FCSA und seiner Instruktor:innen.


Julian Senfter, FCSA-Instruktor, FK Austria Wien

„Das Follow-up war wichtig, um die positiven Effekte des Fußballs hervorzuheben. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es etwa für die Trainings auch eine gewisse Struktur braucht. Diese Balance wollten wir ihnen aufzeigen.“

Caspar Prill, FCSA-Instruktor, FK Austria Wien
„Die Young Coaches waren extrem motiviert, man muss ihnen Respekt zollen: Sie müssen oft auf sehr engem Raum arbeiten, mit traumatisierten Kindern aus verschiedenen Ländern. Genau deshalb fand ich es so wichtig, Themen wie Inklusion oder genderbasierte Gewalt anzusprechen – so können es die Coaches wirklich schaffen, für alle Kinder da zu sein und ihnen über den Sport Spaß zu bereiten.“

Johann Weigand Rodriguez, UNHCR Mexiko
„Projekte wie dieses können die mentale Gesundheit von Geflüchteten verbessern und ihnen helfen, sich in einem neuen Land zu integrieren. All diese Young Coaches und Peer Young Coaches arbeiten in Regionen mit großer Flüchtlingspopulation. Durch ihre neue oder aufgefrischte Ausbildung werden sie besser mit diesen Communities umzugehen wissen und über den Sport auf sie eingehen können.“