12.11.2020
Die violetten Frauen waren im Nachtrag der 6. Runde von Beginn an voll im Spiel, hatten den Serienmeister aus St. Pölten phasenweise im Griff. Trainer Hannes Spilka nahm gegenüber dem 8:0-Kantersieg vom Wochenende in Altenmarkt nur eine Umstellung vor, Annalena Wucher startete neu am rechten Flügel, Cornelia Schneeweiß rutschte von dort in die Viererkette zurück und Lena Kovar rückte an Stelle von Veronika Pototschnig in die Innenverteidigung.
Spilka bewies mit diesem Wechsel ein goldenes Händchen, war es doch Wucher, die die Veilchen in Führung brachte: Duygu Karkac eroberte im Mittelfeld den Ball, legte nach rechts ab und Wucher schob den Ball platziert an Torfrau Kresche vorbei ins lange Eck (10.)! "In der ersten Hälfte war es ein überragendes Spiel von uns, wir haben in der Defensive kaum etwas zugelassen, St. Pölten hatte eigentlich keine richtig konkrete Torchance", so der Trainer.
Dennoch gelang den Gastgeberinnen der Ausgleich, wenn auch äußerst glücklich. Nach einer Cornerflanke lenkte Romina Bell den Ball ins eigene Tor ab (24.). Die violetten Frauen waren davon aber nur wenig beeindruckt, hatten vor der Pause durch Besijana Pireci und Wucher Großchancen auf die Führung, es blieb allerdings beim 1:1 zum Seitenwechsel. "Wir wussten, wenn wir gewinnen wollen, werden wir zwei, drei Tore brauchen. Die sind uns leider nicht gelungen."
Und so kam St. Pölten im zweiten Durchgang auf, brachte im Laufe des Spiels mehrere Nationalspielerinnen von der Ersatzbank. Zwar gelang es den Veilchen erneut, nur wenige Möglichkeiten der Gäste zuzulassen, selbst wurden Martina Mädl & Co aber auch nicht mehr richftig gefährlich. Und so kam es, dass der SKN kurz vor Schluss doch noch den ersten Punktverlust der Saison verhinderte: Kurz abgespielte Ecke, Zver brachte den Stanglpass zur Mitte und Makas drückte die Kugel über die Linie (88.).
"Die Niederlage ist natürlich wahnsinnig ärgerlich. Wir haben eine sensationelle Leistung geboten, waren am Limit. Ich denke nicht, dass wir unter den aktuellen Umständen mit diesem Kader mehr leisten können und das ringt mir größten Respekt vor den Mädels ab. Wir waren am Tag X voll da, haben das Optimum herausgeholt, haben als Amateure gegen Profis eine unglaubliche Mannschaftsleistung geboten. Ich denke, wenn wir zur Pause führen, verlieren wir die Partie nicht, ein Remis wäre schon gerecht gewesen aus meiner Sicht. Leider hat es dann am Ende nicht gereicht, das muss man nüchtern betrachten", zeigte sich Spilka stolz und traurig zugleich.
Für die SG Austria Wien/USC Landhaus war es die erste Pflichtspielniederlage seit 17. November 2019, als man ebenfalls gegen St. Pölten im SPORT.LAND.NÖ Frauen Cup erst in der Verlängerung verlor. In der Tabelle bleiben die Veilchen auf dem dritten Platz, fünf Zähler hinter St. Pölten und punktegleich mit Sturm Graz. Am Sonntag (15.11., 13:00 Uhr) kommt es zum Abschluss der Herbstmeisterschaft zum direkten Duell mit den Steirerinnen.
Austria: Gurtner – Schneeweiß (Pototschnig 73.), Bell, Kovar, Schneeberger – Petrusova, Mädl © (Gamper 90.+1), Karkac (Hajek 70.) – Pireci, Krumböck, Wucher (Stockhammer 90.+1)
Tore: Bell (Eigentor) 24., Makas 88.; Wucher 10.
Sport.Zentrum.NÖ, keine ZuschauerInnen zugelassen; Schiedsrichterin Kathrin Huber