Profimannschaft |

02.12.2020

Hahn: "Das Derby hat mir einen Schub gegeben"

Vergangenen Sonntag feierte er sein Startelfdebüt in der Bundesliga, lieferte im Mittelfeld ein gutes Spiel ab. Niels Hahn spricht über sein erstes Mal im Wiener Derby, erklärt, was Peter Stöger und Harald Suchard auszeichnen und blickt auf das nächste Spiel gegen Sturm Graz.

"Der Trainer hat schon in den Tagen davor ein bisschen darauf hingewiesen, dass ich im Derby zum Einsatz kommen könnte. Natürlich machst du dir dann Gedanken", gibt Niels Hahn zu. Mit 19 Jahren und 189 Tagen feierte er sein Bundesliga-Startelfdebüt – in einem Derby. In der violetten Bundesliga-Historie gibt es lediglich einen Spieler, der bei gleichen Voraussetzungen noch jünger war: Florian Metz (hier im ausführlichen Viola Podcast). Der heutige Physiotherapeut war am 1. August 2004 18 Jahre und 317 Tage alt. Wie am Sonntag endete auch dieses Derby damals mit 1:1.

Zurück zu Hahn, der sich im Vorfeld des Spiels auf seine Stärken konzentrierte: "Am Spieltag selbst war ich dann voll bei mir, habe mir gesagt, 'Du weißt, was du kannst, es wird positiv sein' – und ich denke, so war es dann auch", zeigt sich der Mittelfeldspieler mit seinem Auftritt durchaus zufrieden. "Die Vorgaben der Trainer habe ich glaube ich gut umgesetzt, es war eine solide Leistung, auch wenn es mannschaftlich natürlich nicht die beste war."

Hahn wurde bereits im Sommer 2018 offiziell in den Kader der Kampfmannschaft aufgenommen, durfte im großen Eröffnungsspiel der Generali-Arena gegen Borussia Dortmund auflaufen und feierte im November 2018 sein Bundesliga-Debüt gegen Red Bull Salzburg. Im Derby kam Hahn nun zu seinem fünften Pflichtspieleinsatz für die Veilchen.

"In den letzten beiden Jahren waren Höhen und Tiefen dabei, ich habe in dieser Zeit aber sehr viel für mich selbst mitgenommen und daraus gelernt, auch wenn ich einmal länger nicht bei der Kampfmannschaft dabei war", so Hahn, der Lionel Messi als Vorbild nennt. "Ich habe immer an mir gearbeitet und gekämpft, ich glaube das macht sich am Ende immer bezahlt."

In der Zwischenzeit lief er für die Young Violets 59 Mal in der 2. Liga auf und hinterließ auch dort seine Spuren: Im Sommer absolvierte Hahn mit nur 19 Jahren und 54 Tagen sein 50. Spiel in der zweithöchsten Spielklasse, diese Marke erreichten vor ihm nur drei noch jüngere Spieler. "Die 2. Liga war für mich sehr, sehr wichtig. Aber das ist sie für alle jungen Spieler, denn sie ist ein tolles Sprungbrett in die Bundesliga und trotzdem eine riesige Herausforderung, wenn man aus der Akademie kommt."

Wie in der Vergangenheit war es auch in dieser Saison häufiger so, dass Hahn unter der Woche mit der Kampfmannschaft trainierte, am Wochenende aber bei den Young Violets spielte. Für ihn kein Problem: "Ich kenne die Spieler ja mittlerweile alle sehr gut und am Ende war ich immer froh, wenn ich zu Einsätzen gekommen bin."

Hahn kennt mit Peter Stöger und Harald Suchard, der häufig auch bei Trainings der Kampfmannschaft dabei ist, außerdem beide Cheftrainer der violetten Profiteams – und ist voll des Lobes: "Beide können sehr gut mit Spielern umgehen, vor allem auch mit Spielern, die gerade nicht zu viel zum Einsatz kommen, das ist sehr wichtig, denke ich. Außerdem sind sie direkt, sprechen sofort an, wenn etwas nicht passt, das finde ich gut. Taktisch sind sie beide auf einem Toplevel."

Am kommenden Wochenende empfangen die Veilchen Sturm Graz in der Generali-Arena, die Steirer präsentierten sich zuletzt gut in Form. "Wir müssen im Vergleich zum Derby vieles besser machen, in der Offensive mehr Akzente setzen, sicherer und ruhiger agieren, aber uns auch mehr zutrauen", erklärt Hahn. "Wir wissen, dass wir die Qualität haben, das Klima innerhalb des Teams ist auch sehr gut. Jetzt gilt es, uns das fehlende Selbstvertrauen am Platz zu holen, dann wird es besser gehen."

Für Niels Hahn persönlich geht es weiterhin vor allem darum, sich stets weiterzuentwickeln. "Mein Ziel ist natürlich, so viel wie möglich zu spielen – und wenn ich Spielminuten in der Bundesliga bekommen kann, dann ist das perfekt. Ich denke, auf dem Derby kann ich aufbauen, das Spiel hat mir schon einen Schub gegeben. Und es hat gezeigt, dass ich belohnt werde, wenn ich hart arbeite."