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17.04.2020

Sport-Vorstand Peter Stöger: „Wir wollen keinen Profit aus unserem Handeln schlagen“

Am 7. März, also vor beinahe sechs Wochen, trennten sich Austria Wien und St. Pölten mit 0:0. Das letzte Spiel mit Besuchern im Stadion, wahrscheinlich sogar für lange Zeit, denn diese Saison kann aufgrund der Vorgaben der Bundesregierung wenn überhaupt mit Geisterspielen zu Ende gebracht werden. Stöger: „Wir wissen nicht, wie lange uns der Virus und seine Folgen noch beschäftigen, aber wir suchen nach Lösungen, die Saison sportlich beenden zu können.“

Der Sport-Vorstand ist so wie nahezu alle Mitarbeiter des FK Austria Wien im Homeoffice, ist mit dem Präsidium, den Gremien, Mitarbeitern oder den Kollegen der anderen Bundesliga-Klubs nur via Video- und Telefonkonferenzen in Kontakt. „Dieser Zustand mit Homeoffice wird wohl noch länger so bleiben“, sagt Stöger, der so wie alle auf die entsprechende Verordnung des Ministeriums wartet.

Die soll am Montag kommen und Aufschluss geben, wie Trainings in Kleingruppen abzuhalten sind. Diese wären dann die Tage drauf eventuell auch möglich. „Uns ist aber völlig klar, dass uns der Sicherheitsgedanke noch viele Wochen begleiten wird. Ich bin ein Typ, der gerne mit Menschen zusammen arbeitet, aber auf das werde ich im Hinblick auf das richtige Risikomanagement wohl weiter verzichten müssen. Es gibt jede Menge Faktoren die Gesundheit betreffend, die zu berücksichtigen sind.“

Eine baldige Fortsetzung der Saison bzw. des Trainingsbetriebs sehnt jedenfalls auch Stöger herbei. „Es ist unsere Aufgabe darauf zu schauen, was mit dieser Verordnung ab kommender Woche alles umsetzbar ist. Und nur zur Klarstellung: Wir wollen als Fußballklub keine Sonderstellung, aber wir sind in einem Berufszweig mit einem sehr großen, nicht gerade unwichtigen Umfeld tätig. Es geht um weit mehr, als ob nur 25 Spieler trainieren oder spielen dürfen. Somit ist es auch legitim, dass wir wie andere Berufsgruppen nach Rahmenbedingungen zum Ausüben des Jobs suchen.“

Eine „Lex Bundesliga“ lehnt Stöger kategorisch ab. „Mit Geisterspielen könnten wir finanzielle Verluste ein wenig reduzieren. Wir wollen Lösungen für unseren Fortbestand finden. Und das alles gemeinsam und in Abstimmung mit der Politik und den Behörden. Wir versuchen in einer großen Krise ein Konstrukt am Leben zu halten, aber nur mit den Werkzeugen, die man uns seitens der Regierung vor allen in Richtung Gesundheit anbietet.“