Young Violets |

23.02.2023

Suchard vor Kapfenberg: „Wollen neuen Weg einschlagen!“

Eine außergewöhnlich lange Fußball-Pause geht zu Ende. Am kommenden Samstag (14:30) treffen die Young Violets auswärts auf den Kapfenberger SV. Es ist das Duell Vorletzter gegen Letzter. Harald Suchard über die Vorbereitung, den neuen Weg der Austria und warum die KSV-Partie kein Entscheidungsspiel ist.

GEPA

„Wir wollen hier einen neuen Weg einschlagen“ zeigt sich Violets-Trainer Harald Suchard voller Vorfreude auf die Rückrunde. Die außergewöhnlich lange Fußball-Pause wurde nicht nur genutzt, um gut zu regenerieren. „Wir haben die Herbstsaison im Detail analysiert und gemeinsam mit den sportlichen Verantwortlichen einen konkreten Plan für die Zukunft erstellt.“ Der enge Austausch zwischen Sportdirektion, Kampfmannschafts- und Young Violets-Trainern trage bereits erste Früchte, so Suchard.

Suchard mit Vorbereitung zufrieden

Dass das Frühjahr ein intensives wird, darüber ist sich der Trainer im Klaren. Die Jungveilchen starten von Abstiegsplatz 15 in die Rückrunde und treffen am kommenden Samstag (14:30 Uhr) auswärts auf den Tabellenletzten aus Kapfenberg. Suchard freut sich auf die Partie. „Die Mannschaft hat sich in der Vorbereitung irrsinnig gepusht. Alle sind mitgezogen. Der interne Konkurrenzkampf ist groß, der Wille jedes Einzelnen riesig. Wir tun alles, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen."

Die Vorbereitung sei zufriedenstellend verlaufen. „Aus den Testspielen haben wir viel Positives mitgenommen. Unser Anliegen war es, die im Herbst nicht immer sattelfeste Defensive zu stabilisieren. Das wird auch noch in den kommenden Wochen und Monaten unser Fokus bleiben.“ Die Jungveilchen holten fünf Siege aus sieben Spielen. Einzig gegen den FAC (2:3) und Amstetten (1:3) hatte man das Nachsehen. Auffallend war die vollzogene Systemumstellung während der Vorbereitung. Ließ Suchard seine Mannschaft im Jänner noch mit Vierer-Kette auflaufen, stellte er danach auf ein 3-4-3 um, in der zuletzt Leo Ivkic, Florian Kopp und Niels Hahn begannen.

Systemumstellung auch der Flexibilität zuliebe

„Natürlich wurde die Systemumstellung mit der sportlichen Führung abgesprochen. Wir wollen uns aber nicht auf ein System festnageln lassen. Es geht uns um Flexibilität und darum, möglichst schnell auf unsere Gegner reagieren können. Das Entscheidende ist aber nicht System, sondern wie wir uns in gewissen Phasen mit und ohne Ball verhalten, darüber tauschen wir uns sehr eng mit dem Trainerteam der Profis aus.“, so Suchard.

Zwei Neue am Verteilerkreis

Mit der Verpflichtung von Lukas Haubenwaller und Samuel Brobbey haben sich für Harald Suchard weitere Kader-Optionen aufgetan. Der 19-jährige Haubenwaller wechselte von Regionalligist Neusiedl an den Verteilerkreis, wo er im Herbst sechs Tore in 15 Spielen erzielte. Wie schnell sich der gelernte Mittelstürmer eine Liga höher konsolidieren wird, wird sich zeigen. Suchard hält jedenfalls große Stücke auf den Neuen: „Er hat bereits bewiesen, dass er im Erwachsenenfußball für Tore sorgen kann. Wir waren sehr zufrieden, wie er sich in der Vorbereitung präsentiert hat.“

Leise Transfers

Ein Transfer, der in der Winterpause eher leise zu Stande kam, war jener von Samuel Brobbey. Die Verpflichtung des 24-jährigen Holländers, der das Kicken in der Alkmaar- und Twente-Jugend erlernte, betrachtet Suchard als mittelfristiges Projekt: „Samuel passt als 24-jähriger jetzt nicht ins klassische Transfer-Schema der Young Violets.“ Der Linksfuß habe sich aber gut in die Mannschaft integriert. „Wir werden sehen, ob er uns mittelfristig helfen kann“, so Suchard. Mit der Verpflichtung Brobbeys reagierte man nicht zuletzt auf die Engpässe in der Abwehr. Andrija Milosavljevic erlitt in der Vorbereitung einen Syndesmosebandriss und fällt länger aus, Esad Bejic ist nach auskuriertem Kreuzbandriss noch nicht matchfit. Der 21-jährige Innenverteidiger wird langsam wieder ans Mannschaftstraining herangeführt.


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KSV 1919 - Young Violets

Samstag, 14:30 Uhr, live auf laola1.tv


Aus der U18 wurden weitere Spieler in den Violets-Kader hochgezogen, darunter David Ewemade, Dejan Radonjic, Fabian Jankovic, Nicola Wojnar oder Sanel Saljic. Oberste Priorität neben dem Klassenerhalt bleibe die Entwicklung der jungen Spieler. Nicht weniger als acht Akademie-Spieler wurden seit letztem Sommer in den Kader integriert. „Manche haben sich bereits bewiesen, bei anderen fehlt nicht mehr viel. Wir können wirklich stolz sein, so eine Akademie zu haben“, so Suchard.

Rocco Sutterlüty und Noah Leopold werden im Frühjahr nicht im violetten Trikot auflaufen. Beide sollen in der Regionalliga Fuß fassen und Spielpraxis sammeln. Sutterlüty wurde zu Donaufeld, Leopold zu Neusiedl verliehen.

Kein Entscheidungsspiel in Kapfenberg

Samstagfrüh reisen die Violets per Bus nach Kapfenberg, wo Tabellenschlusslicht KSV 1919 wartet. Die Obersteirer liegen mit neun Punkten aus 16 Spielen am Tabellen-Ende, sechs Punkte hinter den Violets. Dennoch sind die Veilchen gewarnt: Immerhin holten die „Falken“ ihre bisherigen zwei Saison-Siege knapp vor der Winterpause, zeigten gegen Sturm II (1:0) und Liefering (3:2), dass im Frühjahr noch mit ihnen zu rechnen sein wird. „Ich kenne diese Liga mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass man hier niemanden abschreiben soll“, warnt Suchard, der von einem Entscheidungsspiel nichts wissen möchte. „Wenn der Vorletzte beim Letzten antritt, birgt das natürlich eine gewisse Brisanz, aber wir haben danach noch 13 Spiele.“

Favoritenrolle will der Violets-Coach jedenfalls keine verteilen. „Es wird definitiv ein Duell auf Augenhöhe. Jene Mannschaft, die die paar Prozent mehr aus sich rauskitzelt wird gewinnen. Wenn man sich ansieht, mit welcher Intensität wir die Vorbereitung absolviert haben, bin ich zuversichtlich, dass wir das sind."

Dass die Jungveilchen mit den Kapfenbergern noch ein Hühnchen zu rupfen haben, ist klar: Beim Hinspiel-2:2 waren die Violets spielerisch über weite Strecken überlegen, fingen sich aber in der letzten Minute den Ausgleich.

Kadernews

Nicht mit nach Kapfenberg reisen werden Niels Hahn und Daniel Au Yeong. Beide fallen krankheitsbedingt aus. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sandi Conde, der sich im Testspiel gegen Amstetten verletzt hat. Anoaur El Moukhantir war ebenfalls krank, über seinen Einsatz wird ebenfalls kurzfristig entschieden.