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24.09.2024
Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen beim Wiener Derby zwischen dem SK Rapid und dem FK Austria Wien am vergangenen Sonntag gab es bereits gestern Nachmittag ein gemeinsames Treffen der Bundesliga mit den beiden Klubs. Dabei wurde einerseits die Dringlichkeit der Situation geschildert und anderseits von allen Beteiligten bekräftigt, unverzüglich einen Prozess zu starten und mögliche Maßnahmen für stimmungsvolle und sichere Wiener Derbys zu erarbeiten. Eine dieser Maßnahmen kann bereits heute verkündet werden:
Der SK Rapid und Austria Wien verzichten bei den kommenden jeweils zwei Auswärtsderbys pro Klub auf Gästefans. Damit werden die kommenden vier Wiener Derbys ohne Gästefans stattfinden. Die Gästefansektoren sollen dabei aber nicht komplett leer bleiben, sondern Heimfans zur Verfügung stehen – und auch genutzt werden, um beispielsweise karitative Organisationen einzuladen.
Das klare Ziel ist es, stimmungsvolle und sichere Wiener Derbys zu erleben – vor Fans beider Klubs. Deshalb wird es in den kommenden Monaten einen gemeinsamen Prozess von Austria und Rapid geben, in dem – auch unter Einbeziehung aller Stakeholder – die Rahmenbedingungen und Begleitmaßnahmen besprochen werden, um gute Voraussetzungen für eine Rückkehr der Gästefans zu schaffen.
Vorstand Harald Zagiczek: "Die Sicherheit aller Fans, Mitarbeiter und Spieler hat höchste Priorität – in den vergangenen Derbys war diese nicht mehr gegeben. Das ist natürlich eine drastische Maßnahme, die uns schwergefallen ist. Wir treffen sie aber im Sinne der Sicherheit und der Familien, die weiterhin tolle Derbys erleben sollen. Unabhängig davon werden wir die Vorkommnisse vom letzten Sonntag nicht hinnehmen und mit den härtesten für uns möglichen Sanktionen reagieren. Böller oder ähnliche Feuerwerkskörper auf Personen zu werfen, ist völliger Irrsinn und wird sowohl von uns als Klub als auch von der aktiven Fanszene, die gestern dazu ebenfalls ein Statement abgegeben hat, strikt verurteilt."
Austria Wien distanziert sich auf das Schärfste von jeder Form von Gewalt, wir entschuldigen uns bei den betroffenen und geschädigten Personen und hoffen, dass in den angrenzenden Sektoren niemand verletzt wurde. Die Fans beider Lager haben ein beschämendes Bild in der Öffentlichkeit abgegeben und mit ihrem Verhalten sich selbst, den übrigen Fans im Stadion sowie den beiden Klubs geschadet. Das nach dem Old Firm in Schottland am zweithäufigsten gespielte Derby Europas muss wieder ins richtige Licht gerückt werden.
Wie bereits gestern in einem ersten Statement zum 343. Wiener Derby angekündigt, werden jene durch Video- und Bildmaterial identifizierbaren Personen, die Böller und andere entsprechend gefährliche Gegenstände gezündet und geworfen haben, mit einem lebenslangen Hausverbot in der Generali-Arena versehen und ein österreichweites Stadionverbot wird beantragt. Auch gegen sämtliche Personen, die den Auswärtsblock verlassen und aktiv in Raufhandlungen auf dem Rasen verwickelt waren, wird ein entsprechendes Hausverbot ausgesprochen und Stadionverbot beantragt.
Uns ist wichtig, für unseren Teil der Geschehnisse ganz klar die Verantwortung zu übernehmen und im Sinne des österreichischen Fußballs Lösungen anzustreben. Wir wollen einen Schlussstrich ziehen und Verbesserungen erreichen, denn Fakt ist, dass Ereignisse, wie sie letzten Sonntag passiert sind, für uns nicht tragbar sind. Die allgemeine, sehr positive Entwicklung unserer Fanszene in den vergangenen Jahren steht in klarem Widerspruch zu den Vorkommnissen der letzten Derbys – hier gibt es großen Aufarbeitungsbedarf. Erste Gespräche mit führenden Vertretern der aktiven Fanszene wurden dazu bereits geführt.
Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: "Mit dem vorübergehenden Verzicht auf Gästefans und dem gemeinsamen Prozess für die Zeit danach gehen die Klubs einen wichtigen Schritt. Das Wiener Derby ist eines der traditionsreichsten Spiele der Welt und sollte ein positives Aushängeschild für die Liga und das ganze Land sein. Das war am Sonntag zum wiederholten Male nicht der Fall. Es ist das gemeinsame Ziel, dass das wieder so ist. Sicherheit für alle Zuschauer und Zuschauerinnern ist die Grundvoraussetzung für ein positives Stadionerlebnis."