Profimannschaft |

06.02.2020

Wimmer unbekümmert: „Egal wo und gegen wen“

Patrick Wimmer kickte bis vor acht Monaten noch in der vierten Liga, im Dezember lief der 18-Jährige erstmals für die Austria auf, nun zeigt er in der Vorbereitung der Kampfmannschaft sein Potenzial. Der variabel einsetzbare U19-Teamspieler empfahl sich über die Young Violets, kennt keine Nervosität und lernte seine Konsequenz & Durchsetzungsfähigkeit nicht zuletzt im Wald.

Erste Einsatzminuten in der Schlussphase eines hitzigen Auswärts-Derbys beim Stand von 2:2, erstmals in der Austria-Startelf daheim gegen den WAC. Nervosität? Keine Spur. „Ich war noch nie vor oder während eines Spiels nervös – egal wo und gegen wen wir spielen, wir können jeden schlagen. Ich beschäftige mich abseits der taktischen Analyse auch nicht mit dem Gegner oder einzelnen Spielern“, erklärt Wimmer, der seinen rasanten Aufstieg von der niederösterreichischen Landesliga zu Austria Wien aus seiner Sicht schildert:

Szenenapplaus der Austria-Fans pusht ihn in der Sekunde

„Am Anfang habe ich es selbst noch nicht ganz realisiert, es ist alles sehr schnell gegangen. Vor allem das Heimspiel gegen den WAC, in dem ich daheim gleich von Anfang an gespielt und auch eine solide Leistung gezeigt habe, war schon etwas ganz Besonderes für mich.“ An den Szenenapplaus, den der Youngster für ein Dribbling erhielt, kann er sich noch sehr gut erinnern:

„Die Situation habe ich noch genau im Kopf, das habe ich am Platz sofort realisiert, hat mir sehr getaugt und mich noch einmal ordentlich gepusht, weil ich gewusst habe, dass die Austria-Fans hinter mir stehen und es wertschätzen, wenn ich eine gute Leistung bringe.“

Die Vorbereitung unter Ilzer gibt Mut & Selbstvertrauen

Während Wimmer im Herbst bei den Young Violets in der 2. Liga zu den Stammspielern zählte, absolviert der 18-Jährige nun die komplette Winter-Vorbereitung unter Christian Ilzer. „Bei der Kampfmannschaft ist es nochmal intensiver, da merkt man schon einen ordentlichen Unterschied. Ich habe mich aber schnell recht gut eingefunden, verstehe mich mit jedem gut und kann auch mit dem Tempo ganz gut mithalten.“

Beim 2:0 Testspielsieg zum Abschluss des Trainingslagers gegen Michalovce bot Wimmer in Belek eine sehr auffällige Leistung am linken Flügel und erntete Lob vom Cheftrainer: „Das Match zum Abschluss war gut und sehr intensiv. Mir hat die Vorbereitung insgesamt sehr gefallen, die Füße sind hin und wieder schon etwas schwerer geworden, aber ich fühle mich sehr gut. Ich glaube, ich konnte mit den anderen Jungs ganz gut mithalten“, erzählt der U19-Teamspieler.

Vorne und hinten am Flügel - oder doch im Zentrum?

Patrick Wimmer ist sehr variabel einsetzbar, in der Vorbereitung spielte er unter Christian Ilzer im 4-2-3-1 am linken Flügel. Bei den Young Violets war er auch schon auf der rechten Offensivseite, im zentralen Mittelfeld, im Sturm und rechts hinten zu finden, im U19-Nationalteam ist er wiederum auf der Linksverteidiger-Position gesetzt.

„Ich denke, ich kann der Mannschaft durch mein Tempo vor allem am Flügel helfen – offensiv oder als Außenverteidiger. Ich habe bei den Young Violets aber auch schon Stürmer gespielt, das hat mir auch gefallen“, erklärt Wimmer, der im Frühjahr den nächsten Schritt auf seiner steilen Karriereleiter machen will:

„Ich will in der Kampfmannschaft bleiben, immer mittrainieren, am Spieltag im Kader sein und möglichst viele Einsatzminuten sammeln. Ich möchte daran mitwirken, noch den Sprung in die Meistergruppe zu schaffen oder daran, uns über die Qualifikationsgruppe für die Europa League zu qualifizieren.“

Die Arbeit im Wald härtete Wimmer ab

Seine Wurzeln hat Patrick Wimmer auf einem Bauernhof, auch heute verbringt der 18-Jährige seine Freizeit am liebsten in der Natur, unter anderem mit seinen Hunden: „Ich war früher oft im Wald und habe dort hart gearbeitet – das trainiert den ganzen Körper. Ich denke, das hilft mir jetzt schon in puncto Zweikampfstärke und hat mir letztlich auch zu meinem Tempo verholfen.“

Mit seinem Wechsel zu Austria Wien schaffte er im Sommer 2019 prompt den Sprung ins U19-Nationalteam, wo er schon achtmal zum Einsatz kam und gemeinsam mit Niels Hahn & Co am 19.11. gegen Irland den Einzug in die Eliterunde fixierte:

„Es ist richtig cool, sich mit Gleichaltrigen aus der ganzen Welt zu messen. Ich freue mich schon auf die Spiele gegen Top-Nationen wie Deutschland. Das Nationalteam ist natürlich für jeden Spieler ein Ziel.“