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08.03.2024

Wimmer: "Vorfreude auf Sonntag ist brutal!"

In der 22. und letzten Runde des Grunddurchgangs empfangen unsere Veilchen am kommenden Sonntag (17:00 Uhr) die WSG Tirol in der Generali-Arena. Unter dem Motto "Flagge zeigen" sind alle Fans herzlich eingeladen, in Violett zu erscheinen. Sportliche Leiterin Lisa Makas, Sportdirektor Manuel Ortlechner und Trainer Michael Wimmer sprachen auf der heutigen Pressekonferenz über den Weltfrauentag, den bisherigen Saisonverlauf und das so wichtige Spiel am Sonntag.

GEPA

Trainer Michael Wimmer

…über den 2:1-Auswärtserfolg in Linz:
„Wir sind in Linz in der zweiten Halbzeit nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, hatten nicht mehr viel Ballbesitz. Diese Themen haben wir besprochen. Wir müssen unser Spiel über die volle Spielzeit bringen. Das System ist egal. Die Spieler machen das System, jeder Spieler interpretiert seine Rolle anders.“

…zum Spiel am Sonntag:
„Was die Fans uns für Energie geben, ist sensationell. Wir haben seit August erst ein Heimspiel verloren, daran haben sie einen Riesenanteil. Wichtig wird sein, dass der Funke gleich überspringt. Es gibt nichts Cooleres als solche Spiele, wo man mit Bluthochdruck auf der Linie steht. Wir wollten, dass es bis zum Schluss spannend ist. Die Vorfreude ist brutal! Wir schauen auf uns, können andere Spiele nicht beeinflussen. Thomas Silberberger (Trainer, WSG Tirol, Anm.) schätze ich als Kollegen und Mensch sehr. Die Worte, die er bei seiner Ankündigung, mit Saisonende zurückzutreten, gewählt hat, sind sehr ehrlich und authentisch. Es wird ein schweres Spiel für uns.“

Sportdirektor Manuel Ortlechner

…zur Sonntagspartie:
„Sogar der Auswärtssektor wird violett sein, die Mannschaft wird diesen Support brauchen. Es wir gerade viel herumgerechnet, aber ich sage: Wir müssen auf uns schauen. Wenn es sich am Sonntag nicht ausgeht, geht das Leben weiter. Die Saison dauert länger als 22 Runden, wir können es auch über Umwege nach Europa schaffen.“

…zum bisherigen Saisonverlauf:
„Unser Start war nicht optimal, aber nach der Niederlage gegen Legia Warschau ist innerhalb der Mannschaft viel passiert. Wir haben sukzessive zu uns gefunden, kontinuierlich gepunktet, das sieht man anhand der letzten 13, 14 Pflichtspiele. Die Jungs haben in den letzten Wochen fast immer Großartiges geleistet. Das müssen wir jetzt fortsetzen.“

Personalnews

Marvin Potzmann, Fisnik Asllani, Marvin Martins und Luca Pazourek fallen verletzt aus. Manuel Polster kehrt erst am Montag wieder zur Kampfmannschaft zurück. Muharem Husković ist wegen Adduktorenproblemen fraglich. Ziad El Sheiwi, Florian Wustinger und Marko Raguž sind nach wie vor kein Thema. Reinhold Ranftl kehrt nach seiner Gelb-Sperre wieder in die Mannschaft zurück.

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Austria Wien - WSG Tirol

Sonntag, 17:00 Uhr, Generali Arena

Sportdirektorin Lisa Makas

…über die Bedeutsamkeit des Weltfrauentags:
„Wir leben in einer Zeit, wo man leider noch immer auf das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen muss. Es beginnt schon bei Bewerbungsgesprächen. Als Frau kannst du davon ausgehen, bei gleicher Qualifikation ein niedrigeres Gehaltsangebot zu bekommen. Da muss die Gleichsetzung endlich einmal beginnen. Nur weil man als Frau schwanger werden und daher ausfallen könnte, kriegt man weniger. Das ist genau so ein Blödsinn wie zu sagen: Fußball ist ein Männersport. Tennis und Skifahren sind ja auch keine Männersportarten. Natürlich gibt es körperliche Unterschiede, aber es ist ein- und dieselbe Sportart.“

…über den österreichischen Frauenfußball:
„Ich habe bei der EM vor 60 000 Leuten gespielt, meine Ex-Teamkolleginnen spielen mit ihren Klubs im gefüllten Emirates-Stadium vor 60 000. Wir müssen den österreichischen Fußball attraktiver machen! Wir wollen in Stadien spielen, in denen auch die Männer sind - nicht mehr nur auf den Nebenplätzen. An Spieltagen müssen wir gegen Klubs spielen, die die Zuschauer:innen kennen, mit denen sie sich identifizieren können. Die Topklubs brauchen dafür eine Frauenabteilung. Dass der Frauenfußball in Italien, Spanien und England die Stadien füllt, hat sich vor zwei Jahren auch noch niemand gedacht. Wir als Austria Wien haben das große Ziel, mittelfristig international dabei zu sein. Neben der Champions-League wird es bald einen zusätzlichen internationalen Frauenwettbewerb geben. Diese Luft wollen wir schnuppern!“

…über den Mangel an qualifizierten Trainerinnen:
„Tatsächlich haben wir hierzulande wirklich zu wenige Trainerinnen, die die sportliche Qualifikation mitbringen, auf höherem Niveau zu trainieren. Es gibt nur eine Hand voll. Wir waren an einigen dran, aber dieser Markt ist klein. Ich hole niemanden, nur weil sie eine Frau ist, wir befinden uns im Leistungssport, brauchen die beste Expertise, das größte Know How.“