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28.01.2025
Der Olympiasieger und vierfache litauische Fußballer des Jahres heuerte im November 1990 in Wien-Favoriten an, wo er als Mittelfeldregisseur unter Trainer Herbert Prohaska drei Meisterschaften in Folge gewann. Am heutigen Dienstag feiert Narbekovas seinen 60. Geburtstag. Wir gratulieren!
(c) GEPA Pictures
Arminas Andreewitsch Narbekovas kam am 28. Jänner 1965 im west-litauischen Gargždai zur Welt, das damals noch der Sowjetunion angehörte. Mit 18 Jahren debütierte der technisch hochbegabte Zehner für Žalgiris Vilnius in der Wysschaja Liga, der höchsten Spielklasse der UdSSR. Narbekovas bekam in Vilnius jene Freiheiten, die er als Spielmacher benötigte und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Litauer. 1987 führte er Žalgiris mit 16 Saisontoren zum zweiten Tabellenplatz in der Sowjetliga, von 1985 bis 1988 wurde er vier Mal en suite zu Litauens Fußballer des Jahres gewählt. Mit der Sowjet-Auswahl holte er bei den olympischen Spielen von Seoul 1988 gar die Goldmedaille, nachdem man die mit Stars gespickte brasilianische Elf rund um Romario und Bebeto nach Verlängerung 2:1 niederrang.
Dem Vernehmen nach hatte Austria-Sportchef Joschi Walter den Namen des quirligen Offensivgeists zu jener Zeit längst in seinem Notizblock stehen. Das Tauziehen um Narbekovas (und seinen kongenialen Landsmann Valdas Ivanauskas) sollte jedoch ein halbes Jahr dauern: Der ehemalige Žalgiris-Trainer und spätere Manager von Narbekovas und Ivanauskas, Benjaminas Zelkevicius, räumte alle rechtlichen Stolpersteine aus dem Weg und verhalf den beiden nach einer Zwischenstation bei Lok Moskau im November 1990 zu einem Wechsel nach Wien. Obwohl UdSSR-Kicker üblicherweise erst mit 28 Jahren grünes Licht für einen Transfer in den Westen erhielten, erfüllte sich Joschi Walter seine langgehegten Transferwünsche und die Austria hatte (als erster österreichischer Klub überhaupt) gleich zwei sowjetische Fußballer unter Vertrag, die – so die Legende – wesentlich mehr konnten, als sie kosteten. „Wir haben günstig eingekauft“ soll Walter damals augenzwinkernd gesagt haben.
In Wien-Favoriten schlug Narbekovas erwartungsgemäß ein, führte im Mittelfeld der Veilchen Regie und war technisch wie taktisch ein absoluter Zugewinn für die Prohaska-Elf. Das blinde Verständnis mit Landsmann Ivanauskas brachte die Zuschauer im Horr-Stadion Woche für Woche ins Staunen und der Austria bald darauf die dicke Ernte ein: 1991, 1992 und 1993 holte die Austria mit Narbekovas den Meisterschafts-Hattrick, dazu zwei Cuptitel (1992 und 1994) und einen Supercup-Erfolg (1994). Sein damaliger Teamkollege, Peter Stöger, schwärmte noch lange nach Karriereende von Narbekovas‘ Fähigkeiten: „Ich hatte das Glück mit sehr vielen sehr guten Fußballern zusammenspielen zu dürfen. Aber Arminas Narbekovas war ein außergewöhnlicher Spieler. Er hatte alle Anlagen, um bei richtig großen Vereinen spielen zu können.“ In fünf Jahren am Verteilerkreis erzielte der Schnauzbart 45 Tore in 147 Spielen, ehe er 1996 weiter in den Süden zog und bei der Admira andockte. Erst im hohen Alter von 44 Jahren beendete Narbekovas seine aktive Laufbahn und läutete eine Trainerkarriere in Österreich und Litauen (unter anderem für das U21-Nationalteam) ein.
Am heutigen Dienstag feiert Arminas Narbekovas seinen 60. Geburtstag. Im Namen der gesamten Austria-Familie gratulieren wir herzlich!