Altach-Austria |

07.08.2022

Bittere Last-Minute-Niederlage in Altach

Die Veilchen geben eine sichere 2:0-Führung aus der Hand und verlieren im Altacher Schnabelholz durch einen Last-Minute-Kopfball von Adthe Nuhiu noch 2:3. In der Tabelle bleiben wir weiterhin Letzter.

GEPA

Die dritte Runde der Admiral-Bundesliga führte die Veilchen ins Altacher Schnabelholz. Das von Manfred Schmid ausgegebene Ziel, gegen die noch sieglosen Vorarlberger voll punkten zu wollen, grenzte angesichts der großen Vorhaben nicht an Übermut. Dennoch warnte der violette Chefcoach im Vorfeld eindringlich vor dem Gegner: „Von einem Selbstläufer sind wir so weit entfernt wie Wien von Altach.“

Im Vergleich zum Heim-Remis gegen den LASK sah sich Schmid zu kleineren personellen Adaptierungen gezwungen. Aco Jukic ersetzte Andi Gruber, der im Training einen Schlag aufs Knie erlitt, auf der rechten Außenbahn. Manfred Fischer rückte ins linke Mittelfeld, überließ Dominik Fitz zumindest nominell die Zentrale. Neuzugang Haris Tabakovic bekam als Solospitze den Vorzug gegenüber Muki Huskovic.

Die erste nennenswerte Gelegenheit hatten die Gäste. Motz Braunöder setzte sich an der linken Outlinie durch und bediente "Heimkehrer" Manfred Fischer im Strafraum, der am gut antizipierenden Altach-Goalie Casali scheiterte (6.).

Fischer zur Führung

Die Altacher kämpften sich nach zehnminütigem Abtasten in die Partie hinein, verzeichneten in dieser Phase etwas mehr Ballbesitz, blieben offensiv bis auf eine Nuhiu-Luftmasche vom Fünfer-Eck (15.) ungefährlich – und wurden wenig später kalt erwischt. Nach Ballverlust an der Outlinie lief Marvin Martins Thurnwald davon, tankte sich tief in den Strafraum vor und assistierte dem alleine gelassenen Mandi Fischer, der sich aus sieben Metern ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk machte (19.).

Kurz darauf hatten die Veilchen Glück. Nach Abwehraktion von Lucas Galvao rollte die Kugel in den Lauf von Tibidi, dessen Flachschuss an Freund und Gegner und Tor vorbeiging (23.).

In Minute 37 verpasste die Austria die Chance zur höheren Führung. Nach Fitz-Corner entschärfte Tino Casali einen gut angetragenen Kopfball von Lukas Mühl. Im Gegenzug kam Jäger nach Stanglpass von Jurcec am Fünfer zum Schuss, den Galvao heldenhaft zur Ecke klärte. Die Hausherren blieben lästig. Nuhiu vollierte eine Forson-Flanke knapp an Früchtls Kasten vorbei (40.) Auf der anderen Seite bekam Tabakovic nach Braunöder-Flanke keinen Druck auf den Ball (41.).

Veilchen hatten Entscheidung am Fuß

Der Beginn der zweiten Hälfte stand noch ganz im Zeichen von Violett. Trainer Schmid brachte Huskovic anstelle von Jukic und sah kurz nach Wiederanpfiff die nächste dicke Möglichkeit seiner Mannschaft: Über Tabakovic und Fitz kam Fischer am Sechzehner unbedrängt zum Abschluss, der ihm aber misslang (46.). Nur zwei Minuten später donnerte Tabakovic einen Kopfball an die Latte, stand dabei aber im Abseits.

Nach 52 Minuten fiel das 2:0. Nach wunderbarer Kombination von Braunöder und Huskovic stand Tabakovic dort, wo er stehen muss. Schiedsrichter Altmann revidierte seine zuvor getroffene Abseits-Entscheidung und zeigte unter dem Jubel der mitgereisten Fans in Richtung Mittelauflage. Kurz darauf war es wieder Tabakovic, der die endgültige Entscheidung am Fuß hatte, den Ball aber aus wenigen Metern nicht im Tor unterbrachte.

Altach dreht verrückte Partie

Und so nahm das Spiel eine unverhoffte Wende. Nach Altach-Ecke stand Adthe Nuhiu goldrichtig und köpfte an Früchtl vorbei zum Anschlusstreffer (62.). Ein Tor, dass die Altacher zum Leben erwecken sollte. Nach Möglichkeiten von Reiter (69.) bzw. Nuhiu (72.) fiel der Ausgleich nach einem Corner. Ein missglückter Klärungsversucht von Braunöder fand via Innenstange den Weg zum 2:2 (74.).

Die Altacher blieben am Drücker und sollten die Partie in letzter Sekunde sogar noch auf den Kopf stellen. In der 95.Minute fand eine weite Thurnwald-Flanke den Kopf von Adthe Nuhiu, der zum 3:2-Endstand köpfte.

Trainer Manfred Schmid: „Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert, gehen 2:0 in Führung und dann nutzen wir unsere Chance auf die Vorentscheidung nicht. Danach haben wir wir mehr oder weniger aus dem Nichts drei Tore bekommen. Wenn man – so wie wir heute - die Standards nicht gut verteidigt, dann bekommt man solche Tore. Wir werden das jetzt ganz normal aufarbeiten, das wird schnell gehen.“


SCR Altach – FK Austria Wien 3:2 (0:1)
Nuhiu (63., 95.), Braunöder (74./ET); Tabakovic (53.), Fischer (19.).

SCR Altach: Casali; Thurnwald, Zwischenbrugger, Gugganig (59.Strauss), Edokpolor (73.Schreiner); Jäger, Haudum (59.Bukta); Forson, Tibidi (73.Tartarotti), Jurcec (59.Reiter); Nuhiu.

FK Austria Wien: Früchtl; Ranftl, Mühl, Galvao, Martins (87.Kreiker); Holland (59.Wustinger), Braunöder; Jukic (46.Huskovic), Fitz (71.Teigl), Fischer (87.Vucic); Tabakovic.

Gelb: Zwischenbrugger, Strauss; Braunöder, Tabakovic, Huskovic, Fitz,

Schnabelholz, 5500 Besucher:innen, SR Walter Altmann