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23.03.2020

Glatzer: "Junge spüren, dass Weg nach oben offen ist"

Austrias Akademie-Leiter Rene Glatzer verrät, wie sich die einmalige, virusbedingte Situation auf den Nachwuchs- und Akademie-Fußball auswirkt.

Da, wo ansonsten beinahe den ganzen Tag über hektisches Treiben herrscht, ist es still. Die Austria-Akademie hat ihren Trainings- und Spielbetrieb – ebenso wie die Profi-Teams – eingestellt. Seit 12. März rollt auch hier kein Ball mehr.

"Hausübungen" für Akademie und Nachwuchs

„Der gesamte Nachwuchs- und Akademie-Betrieb ist im Home-Office-Modus“, erklärt Akademie-Leiter Rene Glatzer, dessen Trainer die Zeit für „Analysen, Dokumentations-Themen und Planungen“ nutzen. Und – auch dies verläuft synchron zu den Profis – auch hier wird der Kontakt zu den Spielern permanent aufrecht gehalten.

„Sowohl unsere Akademie- als auch unsere Nachwuchs-Mannschaften haben Programme für zu Hause mitbekommen. Auf Akademie-Ebene sprechen wir hier von Laufeinheiten sowie Stabilisations- und Athletik-Übungen. Bei den jüngeren Spielern im Nachwuchs geht es vor allem um Ball- und Geschicklichkeits-Übungen, die wir ihnen teilweise mittels Videos vorzeigen.“

Ausbildungsdenken vor Ergebnisdenken

Wenngleich die aktuelle Situation für alle fordernd sei, stehen auch die Planungen nicht still. Schließlich hat auch der bisherige Saisonverlauf zahlreiche Erkenntnisse geliefert. „Einerseits sind unsere Mannschaften punktetechnisch gerade am jeweils Erst- oder zumindest am Zweitplatzierten eng dran. Andererseits darf das Ergebnisdenken nicht unser Ausbildungsdenken behindern.“

Und letzteres lässt einige Schlüsse zu: Der violette Akademie stellt aktuell zwölf ÖFB-Teamspieler, im Durchschnitt also vier pro Mannschaft. Hinzu kamen in dieser Saison drei Talente, die für andere Nationen nominiert wurden.

"Jeder strebt nach mehr"

Die größte Strahlkraft hat jedoch der Umstand, dass zuletzt sowohl bei den Profis als auch konstant bei den Young Violets junge Spieler die Chance erhalten, sich zu beweisen. Glatzer: „Das wird positiv registriert. Es gab ein klares Signal: Unsere jungen Spieler spüren, dass der Weg nach oben offen ist und man bei der Austria seinen Weg machen kann.“

Zeitgleich sei dadurch aber auch der Ehrgeiz hoch: „Es kann in diese Richtung aber auch nie genug sein. Sowohl für die, die schon oben dabei sind, als auch für jene, die diesen Sprung vielleicht noch vor sich haben könnten. Jeder strebt nach mehr.“

Als Beispiel nennt Glatzer, der vor 25 Jahren selbst im zarten Alter von 18 Jahren bei den Austria-Profis debütierte, aktuell fünf U18-Spieler, die bereits seit Sommer bei den Young Violets integriert sind und dort auch schon vermehrt zu Einsatzzeiten kommen. „Das wird alles durchaus wahrgenommen.“