Derby |

19.08.2022

3:3 im Derby! Violets mit Last-Minute-Gegentor

Bitter! Nach kalter Dusche kämpften sich die Violets in die Partie zurück und zogen dank eines Doppelpacks von Ibra Dramé und eines Traumtors von Martin Pecar auf 3:1 davon. Die Gäste aus Hütteldorf glichen in der 98. (!) Minute per Freistoß aus.

GEPA

Sowohl unsere Jungveilchen als auch der Rivale aus Hütteldorf hatten es in den ersten vier LigaZwa-Runden verabsäumt, voll anzuschreiben. Trotz ansehnlicher Spiele scheiterten die Violets bisher zu oft an sich selbst. Nach der 2:3-Auswärtsniederlage gegen die Admira war Veilchen-Coach Harald Suchard dennoch guter Dinge, endlich den ersten Dreier der Saison einzufahren: „Die Mannschaft brennt auf den Erfolg!“

Für die Mission Derbysieg sah sich Suchard traditionell zu Umstellungen gezwungen. Niels Hahn fiel krankheitsbedingt aus, an seiner Stelle begann Csaba Mester im zentralen Mittelfeld. Der 17-jährige Andrija Milosavljevic ersetzte Dario Kreiker und feierte sein Startelf-Debut.

Verschlafener Beginn der Veilchen

Die erste Viertelstunde gehörte den Gästen. Die Jungveilchen wirkten unkonzentriert, standen zu weit weg vom Gegner – und bekamen gleich mit der ersten nennenswerten Aktion die Rechnung präsentiert. Rene Kriwak gewann den Zweikampf gegen Luca Pazourek, sein Stanglpass fand Nicolas Binder, der die Kugel an Sandy Conde vorbei zur Führung spitzelte (5.).

Die Hütteldorfer blieben gefährlich. Nach Freistoß-Flanke von Fallmann stieg der alleine gelassene Dijakovic am Fünfer zum Kopfball hoch, setzte den Ball aber übers Tor (8.) – kurz darauf eine ähnliche Szene von links: Nach Eckball stieg Dijakovic hoch, Conde war zur Stelle (13.).

Danach sammelten sich die Jungveilchen, standen sicherer und übernahmen auch spielerisch langsam das Kommando. 17.Minute: Schöne Flanke auf Csaba Mester, der per Kopf auf den heranbrausenden Martin Pecar tröpfeln ließ – aber der Tscheche verzog.

Pecar packt alle ein - und den Außenrist aus

Die Veilchen wurden aktiver und von Minute zu Minute auch giftiger. Nach Foul an Dramé nahm sich Fischerauer aus 30 Metern ein Herz und donnerte den Ball per Freistoß an die Querlatte (17.) Gleich darauf kam Dramé nach Eggenfellner-Fehler zum Abschluss und scheiterte an Göschl - bis es dann endlich klingelte, und wie: Martin Pecar vernaschte erst Moormann, dann Bosnjak und zwirbelte die Kugel per Außenrist in die lange Kreuzecke (27.) – Marke: Traumtor.

Beide Teams agierten danach auf Augenhöhe, hatten hüben wie drüben Chancen zur Führung. Nach scharfer Pazourek-Hereingabe verpasste Pross am Fünfer nur knapp (29.). Im Gegenzug tauchte Moormann alleine im Strafraum auf, verstolperte aber. Kurz vor der Pause kam Hedl aus acht Metern zum Kopfball, der für Conde jedoch keine Herausforderung darstellte (44.). – es blieb vorerst beim 1:1.

Dramé mit Blitz-Doppelpack

Nach Wiederanpfiff nahm das Spiel der Veilchen sofort wieder Fahrt auf. Dramés Direktabnahme ging in die Wolken (46.), Pazoureks kraftvoller Antritt über rechts blieb ertraglos (50.), Pross und Mester fuhren im Strafraum neben den Ball (51.), Dramés Seitfallzieher ging daneben (52.).

Es trat ein, was sich längst angekündigt hatte. Andrija Milosavljevic tankte sich über links in den Strafraum, sah Dramé, der den Ball überlegt in die linke Ecke drückte (55.) - 2:1! Keine Minute später, der Jubel in der Generali-Arena war kaum erst verhallt, schickte Matteo Meisl Dramé nicht ganz freiwillig auf die Reise, der Senegalese blieb vor Göschl eiskalt und schnürte seinen Doppelpack (56.).

In der 65. Minute war es abermals Dramé, der – aus der eigenen Hälfte kommend – zum Sprint ansetzte, aber keinen seiner vier mitgelaufenen Mitspieler sah, sondern es aus 40 Metern mit einem letztlich wirkungslosen Heber probierte. Statt den Sack zuzumachen, wurde es unverhofft noch einmal spannend: Der eingewechselte Tepecik verwertete einen pfeifbaren Elfmeter zum 2:3 (69.), nachdem Sandy Conde zu spät am Ball war - und erweckte die jungen Hütteldorfer dadurch wieder zum Leben: Oda köpfte Minuten später nur knapp am langen Eck vorbei (73.).

Nachspielzeit Ende nie

In der 80.Minute bot sich den Violets die große Chance, abermals davonzuziehen, aber Dizdarevic‘ Abschluss wurde von Göschl gerade noch an die Stange gelenkt. Die Veilchen retteten sich in die Nachspielzeit, in der Schiedsrichter Schilcher eine durchaus prominente Rolle einnehmen sollte. Obwohl nur fünf Minuten angezeigt wurden, ließ der Referee weiterlaufen und gestand den Hütteldorfern in der 98. (!) Minute noch einen Freistoß zu, den Softic zum 3:3 in der Kreuzecke versenkte.

Young Violets – SK Rapid II 3:3 (1:1)

Tore: Pecar (27.), Dramé (54., 56.); Binder (5.), Tepecik (69./E.), Softic (90.+8.)

Young Violets: Conde; Pazourek (81.Ivkic), Kopp, Meisl, Milosavljevic (63.Gintsberger); Schmelzer (46.Safin), Mester (63.Dizdarevic), Fischerauer, Pecar (78.Pecar), Dramé; Pross.
SK Rapid II: Göschl; Eggenfellner, Tambwe-Kasengele (62.Softic), Dijakovic, Moormann (78.Holzhacker); Bosnjak, Fallmann, Oda (84.Gobara), Hedl (62.Kirchmayer), Binder (62.Tepecik), Kriwak.

Gelb: Conde, Dramé, Kopp, Schmelzer, Pross, Gintsberger; Tambwe-Kasengele, Oda, Hedl, Kriwak
Rot: Fischerauer (nach Schlusspfiff)

Generali-Arena, SR Dominic Schilcher, 584 Besucher:innen