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28.04.2020

Akademie-Leiter Glatzer: "Es braucht eine neue Zielsetzung"

Der Saison-Abbruch hat auch die Akademie- und Nachwuchs-Teams des FK Austria Wien getroffen, die Lage für die künftigen Kicker in Violett ist derzeit etwas unklar. Akademie-Leiter Rene Glatzer über das Verschwinden der kurzfristigen Perspektive und der Spannung bei den Spielern.

"Man hatte schon das Gefühl, dass der komplette Abbruch relativ früh kam", beschreibt Glatzer seine ersten Gedanken zur Entscheidung des ÖFB vom 15. April. "Der Wunsch vieler war schon noch, etwas zuzuwarten. Auf der anderen Seite, und das war dann auch die Grundlage dieses Beschlusses, war für die Verantwortlichen klar, dass es sich auch später im Sommer nicht mehr ausgehen wird."

Rene Glatzer, jüngerer Bruder von Christoph Glatzer, dem Talentecoach von Austria Wien, kann die Entscheidung nachvollziehen, hofft aber auf eine baldige Besserung der aktuellen Lage. Zwar wurde zuletzt bekannt, dass Trainings unter Einhaltung der Abstandsbestimmungen demnächst wieder möglich sein sollen, der Wettkampf fehle dennoch. "Die kurzfristige Perspektive, schon bald wieder Spiele absolvieren zu können, war mit einem Schlag weg."

Das endgültige Saison-Aus vor zwei Wochen hatte außerdem zur Folge, dass die Spannung bei den Spielern und Trainer abgefallen sei. "Vor allem bei unseren Talenten war dann auch etwas die Motivation weg, alle haben ja noch gehofft, bald wieder spielen zu können und sich nicht zuletzt deshalb sehr diszipliniert und professionell an das Heimprogramm gehalten. Deshalb braucht es eine neue Zielsetzung, um diese Spannung wieder aufbauen zu können."

Bis ein eingeschränkter Trainingsbetrieb auf dem Rasen erlaubt ist, ändere sich im Alltag vorerst aber nichts, gibt es für die Spieler weiterhin Heimprogramme. Dazu kommen individuelle und gemeinsame Video-Workouts: "Wir versuchen alle Spieler weiterhin topfit und hochmotiviert zu halten und bleiben mit allen stets in Kontakt, das ist besonders wichtig."

"Wir freuen uns natürlich, wenn wir die Spieler wieder bei uns in der Austria-Akademie powered by Gazprom Export begrüßen können", so Glatzer, der sich, sein Trainerteam und alle Talente weiter in einer Warteschleife sieht. "Wir schauen von Tag zu Tag, beobachten die Entwicklungen und besprechen, wie wir bestmöglich damit umgehen."