Ruhe in Frieden |

19.06.2025

Austria Wien trauert um Egon Coordes

Der „General“ kam im Sommer 1994 an den Verteilerkreis und coachte die Veilchen eine Saison lang. Durch seine knorrige Art hatte er bei Fans, Spielern und Medien nicht den leichtesten Stand. Am heutigen Donnerstag verstarb Coordes nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren in seinem Haus in Memmingen.

©GEPA-Pictures

Egon Coordes kam 1994 von Al-Ahly (Vereinigte Arabische Emirate) nach Wien-Favoriten, wo er als Nachfolger Josef Hickersbergers präsentiert wurde. Seiner eigenwilligen Ansprüche wegen hatte der vormalige Bayern-Co-Trainer (1988 bis 1991) bei Fans, Spielern, Klubfunktionären und Medien von Anfang an keinen leichten Stand, vom Boulevard wurde er bald als „Schinder Egon“ tituliert. 

Egon, der Streitbare

Bis heute unvergessen sind Coordes regelmäßige Reibereien mit Veilchen-Ikone Andi Ogris sowie eine kuriose Auswechslung des damaligen Austria-Spielers Jürgen Kauz: Wenige Minuten nach dessen Einwechslung nahm ihn Coordes wegen mangelnden Einsatzes wieder vom Platz, obwohl das Austauschkontingent bereits ausgeschöpft war. „Weiß der, warum er das Trikot der Austria trägt?“, fragte der Deutsche im Nachgang. Sportlich sorgten die Veilchen unter Coordes beinahe für eine internationale Sensation: Im Europacup verhinderten nur wenige Zentimeter gegen Chelsea den Aufstieg ins Viertelfinale des Cupsieger-Bewerbes. In der Meisterschaft wurde die Austria am Ende nur Vierter, was Coordes letztlich den Job kostete. 

Laufbahn beim FC Bayern

Nach mehreren missglückten Engagements wechselte Coordes um die Jahrtausendwende von der Trainerbank in die Scouting-Abteilung des FC Bayern, wo er als Spielerbeobachter und Analytiker schließlich seine Wertschätzung bekommen sollte. In München war er bis 2021 als Spielanalyst angestellt, ehe er sich im stolzen Alter 76 Jahren vom Fußball verabschiedete. 

Am heutigen Donnerstag starb Egon Coordes nach langer Krankheit in seinem Haus in Memmingen. Möge er in Frieden ruhen.