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23.01.2020

Austria Wien unterstützt #darüberredenwir

Im so hektischen Alltag sind psychische Erkrankungen kaum ein Thema. Über sie wird nicht gesprochen, ihre Existenz wird ignoriert, an konkretem Wissen mangelt es – und das, obwohl sie jeden treffen können. Die Psychosozialen Dienste in Wien haben nun die Kampagne #darüberredenwir ins Leben gerufen, bei der Pressekonferenz vergangenen Montag war auch Austria-Sportkoordinator Alexander Bade vor Ort.

Das Schweigen stoppen, Tabus brechen. Unter diesem Motto starteten die Psychosozialen Dienste in Wien die Kampagne #darüberredenwir. Dadurch soll die psychische Gesundheit aus dem Tabubereich geholt und ein möglichst breites Gespräch mit Wienerinnen und Wienern gestartet werden.

Austria Wien unterstützt diese Kampagne aktiv und transportiert einerseits die Inhalte von #darüberredenwir mit Informationsmaßnahmen für Fans und Spieler. Andererseits werden wir unser Heimspiel gegen Red Bull Salzburg am Sonntag, den 23. Februar, der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen widmen.

Am 20. Jänner fand in der Hauptbücherei Wien eine Pressekonferenz zu #darüberredenwir mit Dr. Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste Wien, Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- & Drogenfragen der Stadt Wien, Leonie-Rachel Soyel, Wiener Bloggerin & Influencerin sowie Alexander Bade statt.

"Mentale Faktoren beeinflussen die sportliche Leistung wesentlich und diesen Zusammenhang kennen auch Hobbysportler. Es ist daher selbstverständlich, dass man sich im Spitzensport mit dem Thema mentale Stärke, aber auch ganz allgemein mit dem Thema psychische Gesundheit beschäftigt", erklärte der violette Sportkoordinator vor den Medienvertretern.

Neben Information und Sensibilisierung bietet die Kampagne auch eine Hilfestellung für Betroffene und Angehörige. Die Hotline 01/31330 ist rund um die Uhr und sieben Tage die Woche im Falle von psychischen Notsituationen erreichbar. Weitere Informationen und Veranstaltungen zur Kampagne #darüberredenwir gibt es unter www.darüberredenwir.at sowie auf facebook und Instagram.

Psychische Erkrankungen und Stigma

Psychische Gesundheit betrifft uns alle.

Jede/r von uns ist direkt oder indirekt von einer psychischen Erkrankung betroffen: Jede/r von uns hat Personen in der Familie, im Freundes- oder im Bekanntenkreis, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind und jede/r dritte ÖsterreicherIn erkrankt im Laufe des Lebens selbst an einer psychischen Krankheit.

Schweigen lässt Raum für Vorurteile und falsche Bilder.

Betroffenen wird leider immer noch mit Vorbehalten und Vorurteilen begegnet, die Stigmatisierung hat in den letzten Jahren sogar zu- statt abgenommen. Und das ist auch der Grund, warum es schwierig ist, über die eigene psychische Erkrankung zu sprechen.

Stigma – die zweite Krankheit.

Stigmatisierung wirkt wie eine zweite Krankheit: Sie vergrößert soziale und gesundheitliche Probleme und schränkt Heilungs- und Integrationschancen ein. Sie führt zu Isolation, die sich vor allem auf das Arbeits- und Sozialleben auswirkt.

Notwendige Behandlungen werden, aus Scham davor Hilfe in Anspruch zu nehmen, verschleppt und vermeidbare Rückfälle begünstigt. So sind beispielsweise bei den häufigsten psychischen Erkrankungen, den Angsterkrankungen, nur etwa zehn Prozent der Betroffenen in adäquater Behandlung, obwohl diese Erkrankungen gut behandelbar sind.

Stigma – gesellschaftliche Auswirkungen.

Aber auch gesamtgesellschaftlich hat Stigmatisierung negative Auswirkungen: verspätete Behandlungen sind teurer und komplexer, unbehandelte psychische Erkrankungen führen zu beruflichen Ausfällen und der Weg zurück in ein selbständiges Leben ist um vieles schwieriger.

Stigmatisierung führt darüber hinaus zu einer Schieflage bei der Ressourcenverteilung: Obwohl psychische Erkrankungen laut WHO ein Drittel der Krankheitslast ausmachen (definiert als Years Lived with Disability), liegen die Aufwendungen im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsbudgets für psychische Gesundheit weltweit bei nur 3 Prozent.

Genau #darüberredenwir.