Frauenfußball |

19.04.2020

Mädl: Zwischen Mathematik, Rennrad & Challenges

Die Kapitänin der SG Austria Wien/USC Landhaus hat mit ihrem Job als Lehrerein in einer NMS gerade in der Zeit des Coronavirus eine noch größere Aufgabe als sonst. Wie Martina Mädl mit dieser Verantwortung umgeht, wie das Training aktuell abläuft und wie es um ihre neue Leidenschaft steht.

"Am Anfang war es schon ein kleiner Schock, dass wir nicht mehr trainieren und spielen können", erinnert sich Martina Mädl zurück. "Mittlerweile habe ich mich aber angepasst. Wir können ohnehin nichts daran ändern und müssen die Entwicklungen abwarten." Abseits des Fußballs nahm sich die 28-Jährige in den letzten Wochen vor allem Zeit für sich selbst, ging in sich.

Zu den beruflichen Aufgaben und Freizeitaktivitäten kommen selbstverständlich die Trainingseinheiten der SG Austria Wien/USC Landhaus. "Wir haben ein Heimprogramm, dazu gibt es zweimal pro Woche gemeinsame Workouts und wöchentlich eine Besprechung mit allen." Für zusätzlichen Spaß und Zusammenhalt sorgen die immer neuen Challenges von Trainer Hannes Spilka, der seine Spielerinnen fordert.

"Das ist immer sehr lustig, teilweise kommen dann auch wirklich coole Videos dabei heraus", berichtet Mädl. "Der Spaß kommt nicht zu kurz, in unserer WhatsApp-Gruppe sind alle sehr aktiv."

Wann die violetten Frauen auch wieder auf dem Rasen aktiv sein können, ist derzeit noch unklar. Das letzte Pflichtspiel der SG Austria Wien/USC Landhaus ist bereits über fünf Monate her. Am 17. November duellierten sich die Veilchen in der zweiten Runde des SPORT.LAND.NÖ Frauen Cups mit dem SKN St. Pölten.

"Eigentlich ist es auch recht cool, man gewinnt etwas Abstand. Ich versuche viel selbst zu kochen, achte mehr auf meine Ernährung", sieht Mädl auch Positives in der aktuellen Phase. Außerdem hat sie eine neue Leidenschaft entwickelt: "Ich habe das Rennradfahren für mich entdeckt. Meine Familie ist ja eine Radfamilie, durch den Fußball habe ich dafür normalerweise aber wenig Zeit. Jetzt konnte ich das richtig ausprobieren und habe echt Gefallen daran gefunden."

Als Lehrerin an einer Neuen Mittelschule im 21. Wiener Gemeindebezirk musste sich Mädl beruflich umstellen, zu Beginn was das nicht so einfach. "Am Anfang was das sehr stressig, mit allen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben ist leichter als gedacht. Viele haben gar nicht die Möglichkeiten mit Computer, Internet & Co. Mittlerweile hat sich das aber ganz gut eingespielt."

Mädl unterrichtet Mathematik sowie Bewegung und Sport. "Ab und zu machen wir ein gemeinsames Workout per Videokonferenz, ansonsten sprechen wir sehr viel miteinander. Die Ernährung ist da immer wieder Thema, gerade jetzt ist das wichtig, weil sich viele Kinder weniger bewegen können." Die Mathematik kommt aber auch keinesfalls zu kurz, Mädl bereitet täglich Aufgaben vor, korrigiert und gibt Feedback.