Profimannschaft |

27.11.2020

Stöger vor Derby: "Vertrauen in eigene Qualitäten"

Nach dem ereignisreichen Sieg über Hartberg im ÖFB-Cup steht am Sonntag (17:00 Uhr) das 331. große Wiener Derby an. Austria Wien will das Selbstvertrauen des Viertelfinal-Einzugs mitnehmen, General Manager Sport Peter Stöger weiß um die Wichtigkeit Bescheid: "Wir könnten viel gutmachen."

Fünf Tore durch fünf unterschiedliche Spieler gab es am Mittwoch beim Cup-Spiel gegen Hartberg. Keine alltägliche Situation, die Peter Stöger aber gerne mitnimmt: "In unserer Phase bin ich froh, dass fünf Spieler getroffen haben. Wir sind in der Offensive mit Kritik konfrontiert, zum Teil auch berechtigter Kritik, durch solche Ereignisse schaffst du es aber, einen positiven Geist in die Mannschaft zu bekommen."

Die Stimmung war anschließend freilich gut, nicht zuletzt bei Dominik Fitz, der einen Treffer selbst beisteuerte sowie einen weiteren vorbereitete, und Alon Turgeman. "Wir haben in der Endphase Spielern Spielzeit gegeben, die länger nicht dabei waren, das tut ihnen gut. Der Kader wird größer und erweitert sich, was für die Varianten im Spiel positiv ist", so Stöger, der im Derby auf Alexander Grünwald verzichten muss. Der Kapitän ist nach seiner Gelb-Roten-Karte gegen St. Pölten vergangenes Wochenende gesperrt.

"Dadurch wird ein Platz frei, bekommen andere Spieler die Chance. Mal sehen, wer sich für diese Position qualifiziert", stellt Stöger womöglich einen Startelfplatz in Aussicht. Ob es für Fitz oder Turgeman schon reicht, ist noch offen.

"Das sind Spieler, die das Momentum im Spiel verändern können, da gibt es keine zwei Meinungen. Wir müssen aber aufpassen und vorsichtig sein, dass wir sie nicht überpowern", warnt Stöger. "Wir sind im Austausch mit der medizinischen Abteilung, dazu stellt sich auch die Frage, was sich die Jungs selbst schon zutrauen vom körperlichen Aspekt."

Wichtig sei nun vor allem, dass in der ganzen Mannschaft das "Vertrauen in die eigene Qualität vorhanden ist, es geht um den Glauben an das Konstrukt, die Spielidee und das Coaching. Das müssen wir hinkriegen", weiß Stöger. "Einige kleinere Dinge führen dann oft noch dazu, dass ein Spiel nicht mehr so optimal für uns läuft."

Dass der Stadtrivale am Donnerstag ein Auswärtsspiel in der Europa League hatte, sieht Stöger nicht als Problem an. Den 3:1-Sieg bei Dundalk hat der violette General Manager Sport natürlich verfolgt: "Ihr großes Plus ist, dass sie im Offensivbereich nicht so leicht auszurechnen sind. Sie haben Jungs mit guter Trefferquote, da gilt es aufzupassen. Wir haben aber schon auch Möglichkeiten, ihnen im Defensivverbund Probleme zu bereiten, da könnten sie verwundbar sein. Dazu müssen wir allerdings Unseres beitragen."

Für Stöger ist es das neunte Derby als Austria-Coach und das zehnte Trainer-Duell mit Dietmar Kühbauer ("Ich hoffe, er ist gesund am Wochenende"), allerdings das jeweils erste ohne Zuschauer. "Die Situation ist natürlich eigenartig, aber es ist trotzdem ein besonderes Spiel, weil auch der Zeitpunkt für uns ein spezieller ist. Wir könnten echten Schwung mitnehmen Richtung Weihnachten und viel gutmachen in Sachen Stimmung und Tabellensituation", sagt der 54-Jährige.

Und Stöger weiter: "Es ist jedenfalls eine spannende Aufgabe für uns. Der Sieg im Cup hat uns gutgetan, wir haben jetzt die nächste Chance, etwas Positives mitzunehmen, die wollen wir nützen."