Young Violets |

19.12.2021

Suchard über turbulenten Herbst mit Höhen und Tiefen

Die Young Violets haben sich mit einem Sieg in die Winterpause verabschiedet und starten am 10. Jänner in die Vorbereitung. Davor zieht Chefcoach Harald Suchard Bilanz über die Herbstmeisterschaft, spricht über die Entwicklung der jungen Spieler und gibt Einblicke in die Lehren seines Trainerteams.

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Harry, wenn du den Herbst spontan mit drei Wörtern oder Phrasen beschreiben müsstest, welche wären das?

Harald Suchard: "Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen turbulent, Höhen und Tiefen und Entwicklungsschritte."

Kannst du auf die drei Bereiche etwas genauer eingehen?

"Als Schnittstelle zu den Profis gibt es wöchentlich das Thema, welche Spieler wann mit wem und wo trainieren und letztlich spielen. Wir wägen hier gemeinsam viel ab, welche Pros und Contras gibt es. Das ist ein wesentlicher Teil der Arbeit bei den Young Violets, verspricht aber auch turbulente Tage, gerade wenn sich das Wochenende und die Spiele nähern.

Die Höhen und Tiefen waren heuer wieder sehr gut an den Ergebnissen erkennbar. Wir haben sehr positiv, couragiert und engagiert begonnen, hatten ein Hoch zum Start. Danach sind wir in ein sehr deutliches Tief gefallen, haben nicht die Leistungen gebracht und nicht so gespielt, wir uns das vorgestellt haben respektive was wir im Stande sind zu leisten. Gegen Ende wurde beides wieder besser, auch wenn die Ergebnisse noch nicht gepasst haben. Mit dem hohen Sieg in Innsbruck haben sich die Jungs aber einen positiven Jahresabschluss erarbeitet und diesen auch verdient.

Entwicklungsschritte stehen bei den Young Violets an der Tagesordnung. Wir haben neben dem sportlichen Ziel Klassenerhalt nebenbei immer auch die Entwicklung der jungen Spieler im Fokus. Wir begleiten sie aus der Akademie heraus hinein in den Erwachsenenfußball und im Idealfall weiter bis zu den Profis. In der letzten Zeit ist es uns gut gelungen, viele Spieler an die Kampfmannschaft heranzuführen, einige haben ihr Bundesliga-Debüt gefeiert. Das ist auch für uns ein sehr schönes Zeichen. Klar ist aber auch, dass Entwicklung nicht immer nur positiv sein kann und gerade für junge Spieler ist es für ihre persönliche Entwicklung auch gut, wenn sie einmal eine Phase durchmachen, in der nicht alles funktioniert."

"Der Verein hat den Weg mit jungen Spielern bewusst eingeschlagen, jetzt ist es unsere Aufgabe und Pflicht, unsere Talente zu fördern und – wichtig – auch zu fordern."

Du hast es angesprochen, in den letzten Monaten haben einige junge Spieler den Sprung nach ganz oben geschafft. Was bedeutet das für euch?

"Wir freuen uns mit den Spielern natürlich mit, fiebern mit und drücken die Daumen. Ich denke, dass wir auch in Zukunft Ähnliches erwarten können. Der Verein hat diesen Weg bewusst eingeschlagen, jetzt ist es unsere Aufgabe und Pflicht, unsere Talente zu fördern und – wichtig – auch zu fordern. Wir hatten in den letzten Monaten immer wieder junge Spieler aus der Akademie im Training bei den Young Violets oder sogar bei den Profis, das ist wichtig für ihre Entwicklung."

Lass' uns kurz über dich und dein Trainerteam sprechen. Was habt ihr in den letzten Monaten für euch selbst mitnehmen können?

"Wir stellen uns im Trainerteam und gemeinsam mit der Mannschaft oft die Geduldsfrage. Man muss sich immer vor Augen halten und reflektieren, dass wir nicht mit fertigen Spielern arbeiten. Unser Tun darf sich nicht von Emotionen lenken lassen, wir müssen die Entwicklung der Spieler, ihre Stärken und Schwächen nüchtern betrachten. Man lernt mit der Zeit immer besser, mit dieser Situation umzugehen. Wichtig ist auch, gerade in der Arbeit mit jungen Spielern, sich niemals verleiten zu lassen zu sagen, bei einem Sieg war alles super und bei einer Niederlage alles schlecht."

Wie zum Abschluss in Innsbruck wollen die Young Violets im Frühjahr häufiger jubeln.

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Welche Ziele gibt es für das Frühjahr?

Die Ziele ändern sich in Wahrheit nicht. Große Priorität hat weiterhin die Entwicklung der Spieler hin zur Kampfmannschaft. Das in Kombination mit dem sportlichen Klassenerhalt sind die Vorgaben für das Frühjahr. Es wird nicht einfach, denn wir stecken mitten im Abstiegskampf, das brauchen wir uns nicht schönzureden. Für uns ist es aber keine neue Situation und wir werden wieder alles reinschmeißen, um unser Ziel auch heuer zu erreichen. Wir wissen, was ab 10. Jänner in der Vorbereitung zu tun ist."

Danke für deine Zeit, Harry.

"Sehr gerne und ich möchte außerdem die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Austria-Fans für die Unterstützung in diesen nicht einfachen Zeiten zu bedanken. Ich wünsche allen besinnliche Feiertage und eine schöne Zeit mit den Liebsten. Guten Rutsch ins neue Jahr, wo wir uns hoffentlich alle wieder regelmäßig im Stadion sehen können."