Profimannschaft |

05.05.2020

„Wollen den Fußball wie alle anderen Bereiche auch wieder hochfahren“

Mittlerweile sind wir in der achten Woche der Corona-Krise. Das Leben beginnt zwar wieder zaghaft, hat aber nach wie vor nicht jene Normalität erreicht, die Mitte März kurzerhand abgeschafft wurde. AG-Vorstand Markus Kraetschmer lässt nichts unversucht, um den Fußball wieder in Position zu bringen.

Kraetschmer war am Montagabend bei der Servus TV bei „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ zu Gast und diskutierte über einen möglichen Neustart der österreichischen Bundesliga. Sein dringender Appell: „Die Situation ist sehr prekär, der Sport und die Wirtschaft sind jetzt stark gefordert. Wir haben in den letzten Wochen ein tolles Konzept entwickelt und hatten dann am Donnerstag eine große Enttäuschung, weil zunächst ein positives Signal von Minister Kogler ausgesendet wurde und dann der Keulenschlag mit der 14-tägigen Quarantäne kam. So können wir unmöglich einen Wettbewerb planen."

Diese Woche wird ein neuer Anlauf der Bundesliga und ihren Klubs unternommen, um die Behörden mit bis ins Detail ausgearbeiteten Plänen zum Neustart der Saison zu bewegen. Bislang scheiterte es an der Frage, was passiert, wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird? Eine 14-tägige Quarantäne für alle Kontaktpersonen wurde seitens der Behörden gefordert, aus Sicht der Klubs ist das aber unmöglich.

Kraetschmer fordert schon seit längerem von den Behörden „Planbarkeit und Perspektive. Wir haben intensiv daran gearbeitet, um unsere Liquidität garantieren zu können. Aber derzeit können wir nicht einmal für die nächste Saison Fans ein Saisonabo anbieten, weil wir nicht wissen, was passiert, wenn wir im laufenden Betrieb einen Corona-Fall haben. Im schlimmsten Fall bricht unser ganzes System zusammen.“

Das kurzfristige Ziel lautet deswegen: „Wir haben als Land bei Ausbruch der Pandemie sehr gut reagiert, aber wir wollen jetzt auch den Fußball so wie die anderen Bereiche wieder hochfahren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende und ergänzt: „Wir haben in unserem Konzept eine enge Testreihenfolge festgelegt. Der Profifußball kann ein Vorreiter für alle Mannschaftssportarten sein.“

Da uns Wissenschaftler permanent daran erinnern, dass Pandemien immer wieder auftreten können, ist man jetzt gefordert die Lehren aus Corona zu ziehen. „Wir müssen jetzt Rahmenbedingungen schaffen und eine wirtschaftliche Basis kreieren“, sagt Kraetschmer, „wir brauchen vernünftige Entscheidungen aufgrund der vorhandenen Fakten, die am Tisch liegen.“

Die Hausübungen sind gemacht worden, die Gesundheit, Hygiene und Professionalität rund um Trainings, Spiele und im Alltag müssen natürlich immer an erster Stelle stehen. Disziplin hat ohnehin einen Fixplatz in jedem Spielerkader, inwiefern Geisterspiele noch die Infektionskurve beeinflussen können, ist ungeklärt.