Interview |

10.01.2024

Ziads Traum vom violetten Trikot

Ziad El Sheiwi arbeitet aktuell in Malta nach drei Kreuzbandrissen in direkter Folge an seinem Weg zurück. Der 19-jährige Eigenbauspieler erzählt im Interview über seine lange Reha & sein großes Ziel.

GEPA

>>> Hier geht es zum Interview mit Florian Wustinger <<<

Ziad, wie ist der Status Quo, wie geht es dir?

Ziad El Sheiwi: „In den letzten Monaten habe ich täglich über drei bis vier Stunden mit unseren Physios in der Kraftkammer gearbeitet. Der Verlauf ist gut. Jetzt war ich schon einige Male am Trainingsplatz und konnte auch schon ein paar Mal aufs Tor schießen.“

Wie war es für dich, als du erfahren hast, dass du im Trainingslager dabei sein kannst?

„Sehr schön, weil ich bei der Mannschaft sein darf – das ist mir sehr abgegangen, da herrscht schon ein anderer Vibe, als alleine in der Reha.“

Du bist jetzt schon lange gemeinsam mit Wusti in einer Trainingsgruppe. Inwiefern hat euch das zusammengeschweißt?

„Wusti ist einer meiner besten Freunde. Wir haben die gleichen Verletzungen erlebt. Wir tauschen uns ständig aus, wie es dem anderen gerade mit seinem Knie geht und pushen uns gegenseitig in der Reha - so können wir noch mehr an unsere Grenzen gehen. Er ist ein leiwander Typ, es macht sehr viel Spaß mit ihm, ohne ihm wäre es deutlich schwerer für mich.“

"Darauf arbeite ich die ganze Zeit hin."

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Worauf freust du dich am meisten, wenn du jetzt Step für Step wieder mehr machen kannst?

„Am meisten freue ich mich darauf, wieder das violette Trikot anzuziehen. Das ist das, worauf ich die ganze Zeit hinarbeite. Das ist mein Ziel, da will ich hin.“

Wie bleibst du nach drei so schweren Verletzungen hintereinander so positiv?

„Ich bin allgemein ein sehr positiver Mensch. Man muss auch sagen: Fußball ist nicht alles im Leben. Ich bin trotzdem gesund, mir geht es gut, ich habe ausreichend zu essen & trinken, habe eine Wohnung und meiner Familie geht es auch gut - am Ende ist das entscheidend, das vergisst man sehr oft. Gerade wenn man sieht, was alles in der Welt abgeht, es passieren so viele schlimme Dinge – da kann man nur positiv sein, wenn es einem selbst, der Familie und den Freunden gut geht. Es hilft mir auch sehr im Reha-Prozess, dass ich von meinem Naturell her ein positiver Mensch bin.“

Wie nimmst du generell die Stimmung in der Mannschaft wahr?

„Ich habe ja leider in letzter Zeit nicht oft in der Kabine dabei sein können, aber hier im Trainingslager ist die Stimmung sehr gut. Der volle Fokus im Training ist das wichtigste, aber danach kann auch der eine oder andere Spaß kommen – wir lachen viel gemeinsam: einige spielen gemeinsam Karten, andere Tischtennis – so ein Trainingslager schweißt schon zusammen.“